Entschluss gefasst!

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Es war Montag Mittag und ich saß im Zaubertränkeklassenzimmer und Slughorn erklärte uns irgendetwas, aber das merkte ich nur, weil sich seine Lippen bewegten. Ich verstand nichts von dem was er sagte.
Den ganzen Tag war ich schon in Gedanken gewesen und hatte meine Mitmenschen nicht wirklich wahrgenommen, aber im Moment redete niemand mehr wirklich viel mit mir.
Draco und Harry klebten die ganze Zeit nur aneinander und ich nahm es ihnen auch nicht übel, dass sie nicht auf mich achteten. Sie hatten sich ihre gemeinsame Zeit verdient...
Die einzige, die versuchte eine Konversation mit mir zu führen, war Hermine gewesen, die mich gefragt hatte, ob ich krank war, weil ich so blass und ungesprächig war, aber ich hatte einfach nur gesagt, dass ich Kopfschmerzen hätte und bin schnell gegangen.
Ich konnte einfach im Moment nicht mit Hermine reden...Das Gespräch mit Weasley hing mir immernoch im Hinterkopf und bereitete mir Bauchschmerzen.
Als sich Hermine dann eben neben mich im gesetzt hatte, weil sie mit Draco den Platz getauscht hatte, damit der näher an Harry war, hatte mir Weasley einen drohenden Blick zugeworfen. Er dachte wohl, dass ich vorhatte Hermine von gestern Abend zu erzählen.
Ich hatte das nicht vor...Innerlich rang ich mit mir, ob ich es ihr jetzt sagen sollte oder nicht, aber ich kam immer wieder zu einem nein...
Den ganzen Unterricht lang hatte mich Hermine besorgt angeschaut und sogar gefragt, ob sie mich in den Krankenflügel begleiten sollte, aber ich lehnte nur kurz ab.
Ich wollte ihr alles sagen, aber ich durfte nicht. Ich durfte sie nicht so verletzen...Sie liebte das Wiesel, aus welchem Grund auch immer, und daran konnte ich nichts ändern...Es würde sie zutiefst verletzen, wenn ich ihr erzählen würde, dass Weasley ihr fremdgegangen war...Sie würde weinen und das tagelang und sie würde mir vielleicht sogar die Schuld geben...
Und wenn sie dann auch noch wüsste, dass ich in sie verliebt war...Darüber durfte ich erst garnicht nachdenken!
Sie würde sich vielleicht von mir abwenden und nichts mehr mit mir zutun haben wollen. Das durfte nicht sein! Ich konnte sie einfach nicht verlieren!
Ich konnte es ihr einfach nicht sagen! Und damit Schluss!
Hermine stupste mich leicht von der Seite an und riss mich somit aus meinen Gedanken. Verwirrt schaute ich sie an, woraufhin sie auf Professor Slughorn deutete, der mich fragend ansah.
Ich hatte keinen blassen Schimmer was er von mir wollte und auch worum es hier überhaupt ging, aber dann roch ich etwas. Es roch gut...Sehr gut sogar...Was war das?
„Mrs. Parkinson könnten Sie uns bitte mitteilen was sie riechen?",fragte Slughorn freundlich, während er auf einen kleinen Kessel zeigte, in dem ein rosa Trank brodelte.
Langsam stand ich auf und ging zu dem Kessel. Je näher ich ihm kam, desto mehr roch ich diesen wunderbaren süßen Geruch. Ich beugte mich über den Kessel und fächerte mir ein wenig Luft zu. (So hatten wir es bei Snape gelernt, wenn wir an Tränken riechen sollten.)
Was war das? Eine Mischung aus dem Duft nach sauren Äpfeln, Pfefferminze, ein typischer Buchgeruch, von dem ich nicht wusste woher er kam und...etwas Süßes...
Draco roch nach sauren Äpfeln und Pfefferminze, aber nicht nach Büchern oder etwas Süßlichem... Der Geruch kam mir so bekannt vor...
Schlagartig wurde es mir bewusst: Der Trank roch nach Hermine! Hermine roch nach etwas Süßem, was ich nie zuordnen konnte und nach Büchern.
Ich hatte das schon mal gerochen...Auch im Zaubertränkeunterricht...
Das war Amortentia! Der stärkste Liebestrank der Welt...Er danach was man mochte...
Langsam drehte ich mich wieder zu Slughorn und murmelte: „Pfefferminze, Äpfel und Bücher, Sir..."
Schnell setzte ich mich wieder auf meinen Platz ud richtete meinen Blick starr auf den Tisch. Das Süße hatte ich nicht erwähnt, weil ich nicht wusste, ob Hermine vielleicht wusste, dass sie danach roch...
Slughorn fing wieder an zu reden und schaute wieder vorsichtig nach oben. Hermine sah mich interessiert an. Schnell wich ich ihrem bohrenden Blick aus und schaute zu den anderen Schülern.
Die meisten hatten sich nach vorne zu Slughorn gedreht, aber ein Schüler schaute mich belustigt und boshaft an: Weasley.
Dann nahm er auf einmal ein Stück Pergament, kritzelte schnell etwas darauf und ließ es unauffällig zu mir schweben, sodass sogar Hermine nichts mitbekam.
Ich atmete durch und entfaltete schnell das Stück Pergament vom Wiesel:
„Ich weiß wie Hermine riecht...Ich glaube du hast was vergessen..."
Dahinter war noch ein hässlicher Zwinkersmiley gezeichnet.
Sofort ließ ich das Stück Pergament hektisch unter dem Tisch verschwinden. Das hatte Hermine jetzt aber bemerkt. Fragend schaute sie mich an.
Zum Glück klingelte es dann zum Ende der Unterrichtsstunde. Ich schnappte meine Tasche und hechtete aus dem Raum zum Mittagessen ohne auch nur einmal zu Hermine zurück zuschauen. Dort ließ ich mich erschöpft und immernoch panisch auf einen freien Platz am Slytherintisch fallen. Ich hatte zwar keinen hunger, aber ich wollte nicht das Risiko eingehen mit Hermine oder Weasley alleine im Gemeinschaftsraum zu sein.
Ein paar Minuten später kamen auch Draco und Harry und setzten sich zu mir. Harry saß ,seit er mit Draco zusammen war, immer mit uns am Slytherintisch.
Schweigend saßen wir da und nach und nach kamen auch die anderen Schüler in die Große Halle und setzten sich an ihre Häusertische.
Draco und Harry aßen zusammen und lächelten sich immer wieder an, während ich sie ,innerlich grinsend, von der Seite beobachtete. Ich selbst aß nichts. Es war als hätte mir jemand mein Hungergefühl abgestellt.
Ich ließ meinen Blick zur Beschäftigung über die anderen Schüler und vor allem über das süßeste Paar, dass ich seit langem gesehen hatte: Harry und Draco, gleiten.
Auf einmal setzte sich ein Mädchen neben mich und ich schaute verschreckt zu ihr. Zu Ivy.
„Hey...",sagte ich nur leise und zwang mich zu lächeln.
Draco und Harry schauten auch zu Ivy und blickten mich fragend an.
„Das ist Ivy. Sie ist aus Beauxbaton nach Hogwarts gewechselt.",stellte ich sie schnell vor, „Wir haben uns auf der Party kennengelernt."
Harry nickte Ivy freundlich zu, während Draco ihr keinen Blick würdigte und nur mich bohrend anstarrte, als grübelte er angestrengt über etwas nach.
„Komm mal mit.",sagte Draco auf einmal ernst und stand plötzlich auf. Es war definitiv keine Frage, sondern eine Feststellung gewesen.
Harry schaute Draco fragend an, aber der sagte nur knapp: „Wir sind gleich zurück."
Ich stand langsam auf und folgte Draco aus der Halle, während ich viele neugierige Blicke in meinem Rücken spürte, aber ich drehte mich nicht um.
Auf dem Gang drehte sich Draco nun zu mir um und stellte bestimmt fest: „Etwas stimmt nicht."
Ach, was du nicht sagst?
„Es ist alles okay.",entgegnete ich leise, „Alles ist perfekt."
„Erzähl mir was los ist.",verlangte er und ignorierte meine vorherige Aussage.
Ich würde ihm nichts erzählen! Er sollte Ruhe haben und sich nicht mit meinen Problemen rumschlagen! Das hatte er schon viel zu oft gemusst!
Aber ich wusste genau, dass er nie Ruhe geben würde wenn ich ihm nichts erzählte. Ich musste ihm etwas erzählen, aber was? Definitiv nicht die Wahrheit...Wenn er die Wahrheit wüsste, würde er direkt zu Hermine gehen, ihr alles sagen und dann das Wiesel verprügeln. Dann würde Weasley, Hermine alles über mich erzählen und meine Freundschaft mit Hermine wäre vorbei...
Ich musste ihm eine Lüge erzählen...
Ich hatte Draco noch nie angelogen...Wir waren immer ehrlich zueinander, aber diese Lüge müsste sein! Es war ein Notlüge...
„Es ist...es ist die Schule...So viel Lernstoff und Hausaufgaben und der Druck für die Prüfungen...", hörte ich mich sagen. Klang das überzeugend?
Draco sah mich ausdruckslos an. Keine Sanftheit oder Verständnis wie sonst wenn ich ihm von meinen Problemen erzählte.
„Lüg mich nicht an.",sagte er steif. Ich sah, dass er verletzt war und sofort tat es mir leid, dass ich ihn angelogen hatte.
„Sag mir die Wahrheit, Pansy!",flüsterte er leise aber barsch.
Ich schüttelte traurig den Kopf: „Ich kann dir das nicht sagen..."
„Pansy es bedrückt dich etwas und ich will nicht, dass dich irgendetwas bedrückt...Bitte sag es mir..."
Tränen sammelten sich in meinen Augen: „Das ist allein mein Problem. Du sollst dich nicht damit befassen!"
„Aber ich will mich mit deinen Problemen befassen! Ich bin dein Bester Freund!", er nahm meine Hände in Seine, „Und das ich mit Harry zusammen bin, ändert nichts daran, weil ich dich nie allein lassen werde, okay?"
Jetzt liefen die Tränen haltlos über meine Wangen und ich schmiss mich in Dracos Arme. Ich kuschelte mich näher an ihn und atmete seinen wunderbaren Geruch ein. Wieso roch er nur so verdammt gut?
Er strich mir beruhigend über den Rücken und sagte einfach nichts. Er ließ mich einfach weinen, wie er es schon so oft getan hatte.
„Hier seid ihr.",sagte eine überraschte Stimme, die ich als Harrys Stimme einordnete.
Draco löste sich nicht von mir und gab Harry auch nicht wie immer einen Kuss zur Begrüßung.
Harry bemerkte, dass ich weinte und ging wortlos auf uns zu, bevor er seine Arme vorsichtig um Draco und mich legte. Er sagte auch nichts und dafür war ich ihm sehr dankbar.
Nach einer Weile löste ich mich von den Beiden und lächelte sie an. Das hatte ich gebraucht. Mein Kopf konnte wieder klar denken und es fühlte sich an, als wäre ein riesiger Steinbrocken von meinen Schultern gefallen.
„Danke...",flüsterte ich und lächelte die Beiden aufrichtig an, während ich meine Augen mit meinem Ärmel trocken wischte, „Das hab ich gebraucht."
Dann drehte ich mich auf dem Absatz um und lief zurück in die große Halle. Dort schnappte ich mir unter vielen neugierigen Blicken meine Tasche und ging ruhig in den Gemeinschaftsraum.
Als ich im Gemeinschaftsraum ankam, waren Hermine und Weasley schon da. Sie saßen zusammen auf der Couch und als das Wiesel mich sah, hoben sich seine Mundwinkel boshaft und er beugte sich vor um Hermine zu küssen.
Ich ging einfach weiter in den Schlafsaal und ließ einen verdutzten Weasley im Gemeinschaftsraum zurück.
Nun stand meine Entscheidung fest. Ich würde Hermine alles erzählen, egal wie sie reagieren würde. Wenn sie mir nicht glauben würde, dann würde es sowieso irgendwann rauskommen und Weasley würde mal erfahren wie es war, das Beste im Leben zu verlieren.
Aber der Hauptgrund warum sich meine Meinung jetzt geändert hatte war nicht,das Wiesel fertig zu machen. Nein, das war nur ein Bonus.
Ich wollte Hermine nichts verschweigen. Sie sollte die Wahrheit erfahren und sollte nicht mehr mit einem Fremdgeher zusammen sein.
Im 1. Moment würde sie vielleicht weinen, immerhin waren die beiden schon über ein Jahr zusammen, aber auf lange Zeit gesehen war es viel besser, es ihr jetzt zu sagen.
Sie musste sie Wahrheit erfahren, denn hier ging es nicht um mich und meine Gefühle für Hermine, sondern um Hermine und ihre Zukunft! Ich musste zurückstecken egal wie weh es tun würde, sie im Fall der Fälle zu verlieren... Denn meine Gefühle waren dieses mal einfach nur Nebensache!

***

Ich hab Pansy jetzt mal nicht zuuuuu lange wegen Weasley unter Druck gesetzt, weil sonst würden wir ja hier nie fertig werden ;)
Übrigens habe ich mich doch dazu entschlossen Ivy ein Happy End zu geben :D Jemand hatte zwar schon wirklich gute Ansätze dafür, dass Ivy, Hermine und Pansy außeinander bringen will, weil sie Pansy für sich haben will, aber eine sehr gute Fraundin von mir hätte mich in Stücke zerissen, hätte ich Ivy böse gemacht...Deshalb bekommt Ivy ein Happy End :D

Liebe mit HindernissenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt