Das Wiesel kriegt was es verdient!

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Ich stand wieder im Gemeinschaftsraum, aber nicht alleine. Hermine stand vor mir und sie war so nah...Ich roch ihren süßen Geruch, ihre Haare kitzelten meine Wangen und ich spürte ihren heißen Atem an meinen Lippen. Ich kam näher...noch näher...ich legte meine Lippen auf Ihre. Sie küsste zurück und alles war perfekt. Es fühlte sich so gut an, aber dann spürte ich einen Ruck und landete mit dem Rücken auf dem Boden.
Verwirrt rappelte ich mich auf und sah Hermine an. Aber das Mädchen vor mir, war nicht Hermine! Oder doch? Sie hatte Ähnlichkeiten mit Hermine, aber sie sah nicht aus, wie Hermine...Unter ihren roten Augen entdeckte tiefe Augenringe und ihre Haut wirkte fahl und eingefallen.
Aber das war Hermine...Ich spürte es...Aber wieso sah sie so aus?
„Du hast mir das angetan.",sagte die Hermine vor mir leise, aber ich verstand sie.
Dann drehte sie sich zu mir um und schaute mir traurig in die Augen: „Wieso musstest du mir das antun? Ich dachte, du liebst mich..."
Ich wollte so vieles fragen, aber auf einmal zog Hermine ihre Schuhe aus und ich sah, dass ihre Füße komplett schwarz waren.
Geschockt starrte ich auf die schwarzen Füße. Plötzlich wurden die Flecken größer: Das Schwarz wanderte weiter nach oben.
Immer schneller wanderte es nach oben bis ihre kompletten Beine schwarz waren. Hermine sank auf dem Boden zusammen und sah mich mitleidig an.
Das Schwarz wanderte weiter nach oben, bis nur noch ihr Kopf normal aussah. Schnell kroch ich zu ihr.
„Hermine, es tut mir so leid...",hörte ich mich schluchzen.
Sie blickte mich müde und mit flatternden Augenlidern an. Das Schwarz kroch bedrohlich weiter und hatte nun auch ihr Kinn erreicht.
Tränen stiegen mir in die Augen. Sie würde gleich sterben!
„Hermine, bitte bleib bei mir! Bitte!",keuchte ich und griff nach Hermines zitternder schwarzer Hand.
Nur noch ein Zentimeter und ihr ganzer Körper würde pechschwarz sein. Dann würde sie sterben...und ich konnte nichts tun...
Noch ein letztes Mal blickte sie mir mit ihren leuchtenden haselnussbraunen Augen in meine Augen und flüsterte kaum hörbar: „Ich hasse dich, Parkinson..."
Dann erlosch das Leuchten in ihren Augen sie starrte ausdruckslos zur Seite.Sie war tot...
„Nein!",rief ich schluchzend, „NEEEEIIIIINNN!!!"
„HERMINEEEE!!!",schrie ich, wie ich noch nie geschrien hatte.
„Pansy?!",hörte ich eine Stimme von weiter weg rufen, „Wach auf!"
Verwirrt, tränennass und immernoch zitternd schaute ich mich um. Wer sprach da?

Ich öffnete meine Augen ein Stück und sah ein viel zu verschwommenes Gesicht mit wuscheligen Haaren vor mir. Hektisch blinzelte ich und langsam erkannte ich, wer sich da mit besorgtem Gesichtsausdruck über mich beugte: Hermine, aber diese Hermine sah anders aus. Ihre Haut war nicht pechschwarz und sie war auch nicht tot. Das war die echte Hermine...Das andere war nur wieder ein schlimmer Alptraum gewesen...
Hermine sah mich geschockt und schwer atmend an.
„Was ist passiert?",fragte ich schnell. Was hatte sie von dem Traum mitbekommen? Anscheinend hatte ich im Schlaf auch angefangen zu weinen.
„Du...Du hast auf einmal angefangen zu schreien...So panisch...Ich dachte, dass dir was passiert wäre, also bin ich zu dir gerannt, aber da war nichts...",erklärte sie immernoch ein bisschen geschockt, „Du hattest einen Alptraum, oder?"
Langsam nickte ich und wischte mir den Schweiß von der Stirn.
„Willst du drüber reden?",fragte sie leise und sah mich besorgt an.
Schnell schüttelte ich meinen Kopf: „Nicht nötig."
Ich stand auf und schwang kurz meinen Zauberstab. Vor mir flimmerte die Uhrzeit auf: 0:57.
Seufzend sah ich Hermine an. Sie nickte und ich verstand sofort. Sie wollte jetzt los...Sie wollte ihre Beziehung heute Abend und das für immer...
Den Tarnumhang von Harry hatte ich ja immernoch, also warf ich ihn uns über und schon ging es los. Wo genau sie waren, wussten wir nicht, also fingen wir einfach an, nacheinander an verschlossenen Türen zu lauschen, bis wir auf einmal in Kichern hörten. Browns Kichern und es war sehr nah.
Vielsagend sah ich Hermine an und sie schaute entschlossen zurück, nachdem sie meine Hand genommen hatte. Zusammen zogen wir den Tarnumhang von uns und ich sah vorsichtig um die nächste Ecke.
Dort standen sie...Eng umschlungen...Küssend...
Langsam drehte ich mich zu Hermine um und sie verstand sofort. Tief atmete ich durch und flüsterte vielleicht das letzte Mal: „Hermine...Ich...Ich kann dich nicht verlieren..."
Verwirrt drehte sie sich zu mir um: „Was meinst du?"
„Ich meinte es so, wie ich es gesagt habe.",sagte ich knapp und hielt meine Tränen zurück. Weasley würde definitiv noch seine letzte Waffe gegen mich benutzen...Hermine würde sich trotzdem von ihm trennen, aber dafür würde ich sie wahrscheinlich auch verlieren...Bestimmt würde sie sich für mich schämen und von mir abwenden.Aber das würde ich in Kauf nehmen müssen! Wenigstens war sie weg von diesem Schwein namens Weasley!
Sie ließ meine Hand los und stellte sich direkt in die Mitte des Ganges. Sie sah so selbstsicher und stark aus... Ich stellte mich direkt neben sie und dann ging es los:
Weasley hatte uns bemerkt und löste sich langsam von Brown.
„Wie kannst du es wagen, du kleine Hure!!!",schrie er mich an und schritt mit seinem Zauberstab auf mich zu, doch Hermine war schneller. Blitzschnell entwaffnete sie ihn und stürmte selbst auf ihn zu.
„Du nennst sie niemals wieder so,Weasley!",sagte sie so bedrohlich und bestimmt, sodass sogar mir eine Gänsehaut über den Rücken lief, obwohl sie es garnicht zu mir gesagt hatte, „Überleg mal ganz genau wer hier die Hure ist!"
Brown beobachtete die Szene mit weit aufgerissenen Augen.
Eingeschüchtert presste er sich an die nächste Wand, funkelte mich aber böse an, aber Hermine hatte immernoch ihren Zauberstabd bedrohlich auf ihn gerichtet, sodass er dann doch seinen Blick ihr zuwendete.
„Du bist ein Arsch, Ronald Weasley und das mit uns ist vorbei!",schrie sie und lief wieder zu mir.
„Aber weißt du eigentlich warum sie dir das gesagt hat?!",rief er ihr hinterher, woraufhin, sie sich üwütend umdrehte.
„Weil sie eine gute Freundin ist! So ein guter Freund, wie sie es ist, warst du mir noch nie!",schleudert sie ihm entgegen, aber er reagierte nicht darauf, sondern schenkte mir ein siegessicheres Grinsen.
Er wendete seinen Blick wieder Hermine zu: „Vielleicht ja eine ZU gute Freundin."
Hermine sah ihn skeptisch an.
„Wusstest du, dass Parkinson eine Lesbe ist?",fragte er sie mit einem ekelhaften Grinsen im Gesicht.
Hermine lachte kalt auf: „Das wusste ich schon. Und jetzt lass uns in Ruhe!"
Angstschweiß rann mir über die Stirn und mein Kiefer verkrampfte sich. Wir beide wussten, dass er noch etwas wusste und, dass er es sich nicht entgehen lassen würde, das auch noch zu sagen.
Er räusperte sich und schenkte mir ein schadenfreudiges Grinsen: „Naja, aber wusstest du auch, dass sie in dich verknallt ist?"
Blitzschnell drehte sich Hermine auf dem Absatz um und rauschte wutentbrannt auf das Wiesel zu, während sie ihren Zauberstab auf ihn richtete.
„DU BESCHISSENER LÜGNER!",schrie sie ihn an. Ohne Vorwarnung klatschte es und auf seiner Wange erschien ein leuchtend roter Handabdruck.
„ICH WILL NIE WIEDER ETWAS VON DIR HÖREN!",schrie sie und schon war sie davon gestürmt.
Geschockt von ihrer Reaktion blieb Weasley bewegungslos auf der Stelle stehen und ich konnte mich auch erstmal nicht bewegen. War sie jetzt sauer auf IHN???
Doch dann fasste ich mich und lief Hermine schnell hinterher.
Im Schlafsaal entdeckte ich sie endlich. Zusammengerollt lag sie weinend in ihrem Bett und zitterte am ganzen Körper. Langsam setzte ich mich neben sie und nahm vorsichtig ihre Hand.
Ich wusste nicht ganz was ich machen sollte...Wollte sie, dass ich sie umarmte oder eher, dass ich ging?
Aber ich wagte es und legte mich wortlos hinter sie. Ich legte meinen Arm sanft über ihre Hüfte und umarmte sie so von hinten. Ich zog Hermines Decke über uns und machte das Licht aus.
In der Dunkelheit streichelte ich ihr beruhigend über den Bauch und sog den süßen Duft, der mich umhüllte, ein. Nach kurzer Zeit beruhigte sie sich und ich merkte, dass sie eingeschlafen war. Vorsichtig löste ich mich von ihr und wollte wieder in mein Bett gehen, aber da hielt mich eine Hnad fest. Hermines Hand.
„Bleib hier...Bitte...",flüsterte sie und ihre Stimme zitterte wieder so als würde sie sonst gleich wieder anfangen zu weinen.
Ein wenig perplex sagte ich langsam: „Ähm...Natürlich..."
Ich legte mich wieder genauso hin, wie eben, aber Hermine drehte sich zu mir um, sodass unsere Gesichter sich gefährlich nah kamen. Einen Moment dachte ich, dass sie mich küssen wollte, aber der Moment war so schnell wieder verflogen, dass ich dachte, ich hätte ihn mir nur eingebildet.
„Schlaf gut, Pansy",flüsterte sie und ich spürte ihren heißen Atem, als sie das sagte, so nah waren wir uns.
„Gute Nacht, Hermine...",gab ich flüsternd zurück und Hermine kuschelte sich daraufhin noch näher an mich.
Ich hörte sie noch einmal ein leises „Danke..." flüstern und dann war sie in meinen Armen eingeschlafen.

***

Wäre das nicht ein schönes Ende? SIIIIIIKEEE
Das ist natürlich noch nicht das Ende ;) Keine Sorge, ich bringe sie bald in einen Sprachkurs, sodass sie sprechen lernen können ;)

Liebe mit HindernissenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt