Am See (Ivys Sicht)

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Ivys Sicht:

Tief durchatmen! Es war nur Lernen...Ganz normales Lernen mit einer Freundin...Einer verdammt heißen Freundin...Ach, Scheiße!
Ich konnte den ganzen Tag an nichts anderes als mein Lernen mit Daphne in der Bibliothek denken. Im Unterricht hatte ich nichts mitbekommen und beim Essen hatte ich meinen Blick nicht von Daphne abwenden können. Wieso sah sie denn auch so unverschämt gut aus?! Mit ihren so weich aussehenden blonden Haaren, ihren leuchtend grünen Augen und ihrem freundlichen Gesicht...
Ohne dass ich es gemerkt hatte, stand ich jetzt vor der Bibliothek. Gut, jetzt würde es ernst werden!
Mist! Hätte ich vielleicht Blumen mitbringen sollen? Ach, Quatsch! Beim ersten Treffen doch nicht! Außerdem wollten wir ja nur lernen...Nur lernen...Das klang so einfach...
Aber ich würde das schaffen! Ich bin Ivy Williams!
Ich reckte mein Kinn und versuchte so selbstbewusst auszusehen wie es nur ging, obwohl in mir gerade blanke Angst herrschte. Danach setzte ich einen Fuß vor den anderen und ging nach hinten in die Bibliothek.
Immer weiter nach hinten ging ich bis ich wie zu Eis erstarrt stehen blieb. Da saß sie. Über ein Buch gebeugt und las mit zusammengezogenen Brauen irgendetwas daraus.
Am liebsten wäre ich einfach wieder aus der Bibliothek gerannt und hätte mich für den restlichen Tag in meinem Bett verzogen, aber nein! Ich musste jetzt dahin...
Noch einmal atmete ich tief ein und ließ mich auf den Stuhl neben Daphne fallen.
Sie blickte überrascht von ihrem Buch auf und als sie mich erkannte, zierte ein erfreutes Lächeln ihre Lippen: „Hey..."
„Hi...",gab ich leicht lächelnd zurück.
Ihr Blick blieb aber auch nach dieser Begrüßung auf mit liegen. Sie lächelte immernoch und schaute die ganze Zeit weiter zu mir.
Meine Wangen färbten sich rosa und ich wand mich schnell ab, während ich mich räusperte.
Sofort wachte sie aus ihrer Trance auf und wandte ihren Blick den Schulbüchern vor uns zu: „Womit willst du anfangen?"
Ich seufzte und antwortete dann: „Ich glaube den Zaubertränke Aufsatz über den Trank der Lebenden Toten für Slughorn sollten wir als 1.machen. Der ist bis Übermorgen."
Sie nickte und schlug ihr Zaubertränkebuch auf. Dann fing sie an zu schreiben, während sie immer wieder in ihr Buch schaute und mit ihrem Zeigefinger die Zeilen entlangfuhr.
Ich hatte keinen blassen Schimmer was ich schreiben sollte, also saß ich einfach nur schweigend neben Daphne und schaute ihr zu.
„Willst du eigentlich nicht deinen Aufsatz schreiben?",fragte sie und schaute mich mit einer hochgezogenen Augenbraue fragend an.
Ich lehnte mich weiter nach hinten in meinen Stuhl und antwortete lässig, bevor ich es aufhalten konnte: „Ich schau lieber dich als meinen Aufsatz an."
Sofort nachdem ich es gesagt hatte, merkte ich was ich da eigentlich gerade ausgesprochen hatte. Meine Wangen färbten sich augenblicklich leuchtend rot und ich starrte nervös auf den Boden der Bibliothek, sodass ich das leichte Grinsen, was über Daphnes Lippen huschte, nicht sah.
Ich räusperte mich und fummelte nervös an meinem Pergament und meiner Feder herum, bis ich stocksteif sitzen blieb. Daphne hatte meine Hand in Ihre genommen und schrieb jetzt, als wäre nichts passiert, an ihrem Aufsatz weiter, während ein leichtes Lächeln über ihre Lippen huschte.
Minutenlang saß ich einfach nur wie erstarrt da und traute mich nicht zu ihr zu schauen.
Doch dann schob sie mir auf einmal ihren Aufsatz zu und stand auf und ließ somit auch meine Hand los.
„Schreib einfach ab.",sagte sie, „Ich muss noch zu Professor McGonagall wegen der Vertrauensschülerversammlung."
Verwirrt drehte ich mich zu ihr um und fragte: „Und wann soll ich dir den Aufsatz dann wieder geben?"
„Ist doch hoffentlich nicht das letzte Mal, dass wir uns treffen oder?",fragte sie grinsend und fügte dann hinzu, „Aber das nächste Mal vielleicht nicht in der Bibliothek. Zu viele Leute..."
Absolut unfähig etwas zu sagen, saß ich einfach nur mit offenem Mund da und starrte sie ungläubig an.
Sie beachtete das nur lächelnd und sagte selbstbewusst: „Ich hätte heute Abend Zeit. Wahrscheinlich bin ich so um 6 am See."
Dann ging sie einfach und ließ mich völlig erstaunt zurück. Nach einer Zeit fasste ich mich dann wieder und machte mich daran den Aufsatz abzuschreiben.
Ich hatte heute Abend ein Date mit Daphne am See...War das überhaupt ein Date? Hatte sich irgendwie so angehört...Der See war doch total romantisch und dann noch bei Sonnenuntergang? Es war ein Date...
Meine Lippen verzogen sich zu einem glücklichen Lächeln und mein Bauch fing an zu kribbeln. Aber bevor ich dahin gehen konnte, musste ich noch ein paar Sachen vorbereiten...

17:45 Uhr am See:
Noch 15 Minuten, aber ich war fertig...
Ich hatte schon eine rot, weiß karierte Picknick auf den leuchtend grünen Gras ausgebreitet und auch die Küche geplündert. Also eigentlich hatten mir die Hauselfen das Essen nur so hinterhergeworfen und jetzt war der Picknickkorb bis oben hin mit Sandwiches, Keksen und Kürbeskuchen gefüllt. Außerdem waren darin noch ein paar Kerzen, Wasser und eine Decke, falls es später kalt werden würde.
Ich selbst hatte mir meinen Slytherin Pulli mit einer gemütlichen Hose angezogen.
Noch war es hell und der strahlend blaue Himmel war völlig wolkenlos. Es war perfekt...
„Wow...",hörte ich hinter mir jemanden keuchen.
Blitzschnell drehte ich mich um und sah Pansy vor mir stehen.
„Für wen hast du dir denn viel Mühe gegeben?",fragte sie beeindruckt.
„Daphne...Sie müsste gleich kommen...",antwortete ich und sah nervös zum Schlosseingang.
Pansy umarmte mich sanft und flüsterte beruhigend: „Du schaffst das. Sei einfach du selbst..."
Sie löste sich von mir und lächelte mich aufmunternd an. Dann gab sie mir einen Kuss auf die Stirn und nickte mir zu.
„Danke...",sagte ich und lächelte sie leicht an.
„Pansy?",fragte eine vorsichtige Stimme: Hermine, aber ich hörte sofort die Eifersucht aus ihrer Stimme raus.
Pansy drehte sich zu ihrer Freundin um und erklärte: „Das ist Ivy und sie hat gleich ein Date. Ich wollte ihr noch viel Glück wünschen."
„Oh...",sagte Hermine und sofort verschwand alle Eifersucht aus ihrer Stimme, jetzt sah sie eher bestürzt darüber aus, dass sie eifersüchtig war.

Liebe mit HindernissenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt