Das Fünfmonatige (Harrys Sicht)

395 16 1
                                    

Harrys Sicht:


„Aufwachen!",rief die Stimme neben mir. Die Stimme, die ich nur zu gerne den ganzen Tag hörte. Die Stimme, die jeden Tag meinen Namen aussprach und das schon seit Jahren (auch wenn sich die Tonlage verändert hat). Und die Stimme, die zu der Person gehörte, die ich liebte: Draco's Stimme.

Grummelnd drehte ich mich um und sah genau die eben genannte Schönheit vor mir stehen.
„Steh jetzt auf!",rief Draco jetzt ein wenig genervt.
„Ich glaub das schaff ich nicht!",rief ich gespielt theatralisch.
Entnervt schaute mich Draco von oben herab an, aber ich kannte ihn besser. Äußerlich sah er immer so aus, als würde er sich für überhaupt nichts interessieren und wollte einfach nur seine Ruhe, aber innerlich war er so neugierig wie ein kleines Kind auf einem neuen Spielplatz und konnte so zuckersüß lächeln, wie ein Honigkuchenpferd.
„Pottah! Steh auf!",rief Draco und sah mich mahnend an.
„So schon mal nicht!",sagte ich gespielt beleidigt und drehte mich schnell auf die andere Seite.
„Was muss ich denn machen, dass du endlich aufstehst?!",rief Draco jetzt fast schon verzweifelt und setzte sich auf die Bettkante.
Feixend grinsend drehte ich mich wieder um und flüsterte leise: „Das weißt du genau..."
„Pffff! Doch nicht für so ein faules Stück!",sagte Draco erbost und stand wieder auf. Zumindest wollte er das, aber ich griff nach seinem Arm. Schon fand sich Draco unter mir liegend wieder. Er wollte protestieren, aber ich drückte meine Lippen auf Seine. Das war auch wirklich das Einzige, was diesen wunderschönen Bastard ruhigstellen konnte!
„So möchte ich aufgeweckt werden!",sagte ich und stand auf.
„So wurdest du schon oft genug versucht aufgeweckt zu werden. Wann hat das nochmal geklappt?",fragte Draco, während er seine linke Augenbraue so malfoylike, wie er es immer tat, nach oben zog.
„Ich denke DU solltest jetzt endlich mal aufstehen, mein Lieber!",rief ich mahnend und ging mit hocherhobenem Kinn ins Bad.
Doch vor der Badtür blieb ich stehen. Verwirrt drehte ich mich wieder zu Draco um, der jetzt siegessicher grinste.
„Ja?",fragte er, als hätte dieses Schwein keine Ahnung, dass ich garnicht wusste was wir heute machen wollten. Aber dieser blonde Mistkerl wusste das! Er kannte mich einfach zu gut!
Prüfend sah ich ihn an. Er hatte keine besondere Kleidung an, also wohl eher keine besondere Party. Aber eine Party am Morgen wäre auch ein bisschen ungewöhnlich gewesen...Auch kein festlicher Anlass...Was stand denn an?!
Draco stand elegant vom Bett auf und schlenderte lächelnd auf mich zu.
Wieder zog er seine Augenbraue so malfoylike hoch, sodass man direkt das Gefühl hatte, man hätte etwas falsch gemacht.
„Krieg ich für die Information auch etwas, Herr Potter?"
„Das muss ich mir noch überlegen.",antwortete ich und sah gespielt nachdenklich in die Luft.
Draco seufzte: „Monatiges, mein Lieber."
Shit! Ich hatte unser Monatiges vergessen!
„Weißt du wenigstens wieviele Monate wir schon zusammen sind?",fragte Draco. Jetzt sah er eher ein wenig verletzt aus.
Kurz überlegte ich. „Viermonatiges..."
„Fünfmonatiges!",rief Draco und etwas Wut schwang in seiner Stimme mit.
Noch einen Blick warf er mir zu, bevor er sich zum Gehen umwandte. Aber nicht ohne Grund war ich früher der Beste Sucher der Gryffindor Mannschaft gewesen. Ich war schnell.
Blitzschnell hatte ich ihn an die Wand gedrückt und hielt ihn sanft an der dünnen Hüfte fest. Draco war vielleicht größer, aber definitiv nicht stärker.
„Lass mich los!"
„Nicht bevor ich mich entschuldigt hab.",sagte ich ruhig und verwickelte Draco in einen langen und vor allem leidenschaftlichen Kuss. Kurz zögerte Draco, küsste mich dann aber zurück.
Plötzlich spürte ich etwas hartes an meiner Hüfte und löste mich grinsend von ihm.
„Jetzt kannst du gehen, wenn du willst.",sagte ich und lächelte dabei feixend.
„Das nenne ich keine Entschuldigung!",rief er und deutete dabei auf die Beule in seiner Hose.
Mein Grinsen wurde breiter.
„Jetzt lächel nicht so dumm! Kümmer dich mal lieber um das, was du hier angerichtet hast!",grummelte Draco.
„Gerne doch, Mister Malfoy.",grinste ich.

Nackt lagen wir jetzt nebeneinander in unserem Bett (vorher war es Dracos Bett) und schauten einfach nur schweigend an die Decke des Himmelbettes.
„Harry?",fragte Draco und durchbrach damit die angenehme Stille.
Ich drehte meinen Kopf zu ihm und sah in seine grauen Augen, die ich früher fälschlicherweise immer als kalt bezeichnet hatte. Sie strahlten eigentlich so viel Wärme aus...
„Was ist eigentlich nach Hogwarts?",fragte Draco und sah dabei nervös aus.
Ich war verwirrt: „Was meinst du?"
„Naja...",es schien ihm wirklich schwerzufallen das auszusprechen, was er sagen wollte, „Mit uns..."
„Was soll denn mit uns sein?",fragte ich und wusste beim besten Willen nicht, was er meinte.
Er holte tief Luft: „Werden wir dann immernoch zusammensein?"
Schlagartig setzte ich mich auf: „Natürlich werden wir das!"
Geschockt drehte ich mich zu Draco, der sich jetzt auch aufgesetzt hatte. Er sah irgendwie gequält aus.
„Willst du nicht mehr?",fragte ich vorsichtig und nahm seine Hände in Meine.
„Doch! Natürlich! Ich liebe dich!",rief er hastig, „Aber...Die Leute werden reden...Der Held der Zaubererschaft ist mit einem der Bösen zusammen...Ich dachte, dass du das nicht willst..."
„Stop, Stop, Stop! Du bist keiner der Bösen und falls die das in ihrem bescheuerten Tagespropheten schreiben, dann werden die mich mal richtig kennenlernen! Ich liebe dich und stehe zu dir! Du bist mein Freund und damit müssen sie eben klarkommen. Selbst wenn wir irgendwann heiraten, werden sie damit klarkommen müssen! Punkt! Schluss! Aus! Ende!"
Jetzt hatte ich mich ein bisschen sehr aufgeregt, aber es hatte seinen Zweck erfüllt: Draco lächelte.
„War das jetzt ein vorläufiger Heiratsantrag?",fragte er mit einem feixenden Lächeln.
„Was wäre denn deine Antwort, falls es einer wäre...?",fragte ich grinsend.
Kurz überlegte Draco, bevor er lächelnd antwortete: „Ja...Ich denke schon..."
„Und welchen Nachnamen hättest du dann gerne?",fragte ich und unterdrückte es ,ihm einfach um den Hals zu fallen und überall zu küssen, wo ich hinkam.
„Draco Potter oder Harry Malfoy...Ich glaub Potter wäre schöner oder?"
Jetzt konnte ich es nicht mehr unterdrücken und strahlte über beide Wangen.
Draco gab mir einen flüchtigen Kuss und stand dann auf.
„Wir gehen übrigens mit Pansy und Hermine nach Hogsmeat.",rief er noch, bevor er im Bad verschwand.
Lächelnd ließ ich mich wieder auf die Kissen fallen.
Mit Draco Malfoy zusammenzusein war manchmal echt anstrengend.
Verträumt lächelnd drehte ich mich zur Seite.
Aber vor allem war es schön und ich freute mich jeden Morgen wenn ich seinen Atem an meinem Hals spürte auf einen neuen Tag mit ihm. Und wenn ich mir jetzt nur vorstellte mit ihm vor dem Altar zu stehen und, dass er dann meinen Nachnamen tragen würde...
Ein intensives Kribbeln breitete sich in meinem Magen und ich strahlte wie ein Honigkuchenpferd.
Ich liebte diesen Mann einfach...

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Ja, ich weiß.
Das Kapitel ist bissl kurz geworden.
Ich hoffe ihr könnt mir das mal verzeihen... Nächstes Chap wird ein Wiesel Kapitel und bevor ihr aufschreit: Nein, er ist nicht wieder zurück. Lasst euch einfach überraschen ;) Wird ein extrem kurzes Chap, aber trotzdem gut (hoffe ich zumindest) :)

Liebe mit HindernissenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt