Das Ende?

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Pansys Sicht:

Minutenlang weinte ich nur vor mich hin. Auf diesem Waldboden hockte ich und ich schenkte meinem total verdreckten Umhang keine Aufmerksamkeit. Es war mir einfach egal.
Hermine hatte mir gerade ein klares Zeichen gegeben, dass sie nichts von mir wollte...
Vorher gab es vielleicht eine geringe Möglichkeit, dass sie es wollte, aber jetzt...jetzt war es sicher...
„Wieso...?",flüsterte ich zu mir selbst.
Dann schluchzte ich laut auf und schrie durch den Wald: „WIESO ?!"
Ein paar Vögel flogen erschrocken weg, aber ich beachtete sie nicht. Langsam stand ich auf und hielt mich zitternd an dem Baumstumpf fest.
Heiße Tränen liefen mir über meine blassen Wangen und tropften an meinem Kinn auf den Waldboden. Zitternd richtete ich mich komplett auf und lief los. Ich wusste genau wo ich hinwollte und das wäre das Beste. Das Beste für alle...
Langsam setzte ich einen Fuß vor den Anderen, während ich stumm vor mich hin weinte. Ich schluchzte nicht mehr...Es kamen nur noch Tränen...
Der kalte Wind pfiff durch den Wald und riss an meiner Kleidung, aber ich spürte nichts von der Kälte des Windes. Es war als wäre mein Körper taub...Ich spürte nichts außer Trauer.
Ich ging immer tiefer in den Wald und nach einer Weile wurde es so dicht, dass ich meine Hand vor meinen Augen nicht mehr sehen konnte. Kein Knacken, kein Geräusch, nichts unterbrach die dröhnende Stille des dunklen Waldes.
Es fühlte sich nicht real an, aber das war es...leider...
Nach einer gefühlten Ewigkeit war die Dunkelheit verschwunden und trat an die Klippe.Hier wollte ich hin...Hier wollte ich es enden lassen...Hier würde niemand nach mir suchen...Hier würde ich alleine sein...Alles alleine enden lassen...
Ich trat näher an den Abhang und starrte ausdruckslos in die Tiefe. Dann trat ich noch näher an den Abhang.
Nur noch ein Schritt und es wäre vorbei...
Ich war nicht aufgeregt oder nervös. Ich war einfach nur kalt...Ich spürte auch nicht mehr diese Trauer...Da war einfach nichts...
Ich atmete noch einmal tief durch, schloss meine Augen und streckte meinen Fuß für den letzten Shritt aus, doch dann...
„PANSY! STOP!",schrie Draco und blieb fünf Meter hinter mir stehen.
Ich drehte mich um und sah ihn entschuldigend an: „Ich liebe dich, Draco. Und sag Hermine, dass ich sie auch liebe...immer lieben werde..."
Er sah mich verzweifelt mit Tränen in den Augen an und sagte mit zitternder Stimme: „Bitte, Pansy...Du kannst mir das nicht antun...Wenn du springst, werde ich hinterher springen..."
„Draco, bitte...Zwing mich nicht hier zu bleiben!",flehte ich schluchzend.
„Ich kann nicht ohne dich leben, Pansy...",flüsterte er verzweifelt. Er hatte immernoch Tränen in den Augen, aber er fing nicht an zu weinen.
„Dann tut es mir leid...Aber ich kann das nicht mehr...",sagte ich und feuerte eine Ganzkörperklammer ab, „Ich liebe dich Draco...und das werde ich immer tun...Du bist der Beste Mensch den ich je getroffen habe...Ich kann nicht zulassen, dass du mir hinterher springst..."
Ich ging auf ihn zu und flüsterte noch einmal: „Mach's gut, Draco...". Ich feuerte noch rote Funken in den Himmel, damit sie Draco fanden und sah da, dass Tränen über Dracos Wangen flossen und, dass er mich flehend ansah.
Ich hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn und drehte mich dann endgültig um und setzte meinen letzten Fuß nach vorne. Ich schloss die Augen und bereitete mich auf den Fall ins ewige Schwarz vor...,doch der kam nicht.
Ich spürte einen Ruck und landete auf hartem Steinboden, aber ich war nicht tot...ich lag nur hier und konnte mich nicht bewegen...Ich öffnete meine Augen und sah...Harry!
Dieser beugte sich über Draco und befreite den von seinem Fluch. Draco stand sofort auf und stürmte auf mich zu. Er beugte sich über mich und fing nun wirklich an zu weinen. So hatte ich ihn noch nie weinen gehört oder gesehen. Er drückte seinen Körper so fest an mich, dass es fast wehtat.
„Ich hatte solche Angst!",flüsterte zu mir und schluchzte laut auf.
Ich konnte mich immernoch nicht bewegen und lag einfach stumm und bewegungslos auf dem Boden.
Harry stand neben uns und blickte mich mit Tränen in den Augen an.
Dann musste ich leicht lächeln und trotz der Ganzkörperklammer, bewegten sich meine Mundwinkel leicht nach oben. Mein Kopf dröhnte und ich schloss die Augen. Dann wurde alles schwarz und ich wurde bewusstlos...

Stunden später wachte ich im Krankenflügel auf und meine Kopfschmerzen waren tatsächlich verschwunden. Ich konnte mich auch wieder bewegen...

„Du bist wach.",stellte Draco fest, der neben meinem Bett saß. Seine Augen waren geschwollen und rot, wahrscheinlich vom Weinen.
„Hey...Wie geht's dir?",fragte Harry vorsichtig, der auf der anderen Seite meins Krankenbettes saß.
Hermine war nicht hier, aber das war klar gewesen...Sie wollte nichts mehr mit mir zu tun haben....Das hätte ich mir auch schon vorher denken können.
„Naja, wie solls mir schon gehen...",antwortete ich träge und schloss wieder die Augen.
Harry räusperte sich und sagte: „Wir haben niemandem etwas von dem Vorfall erzählt...Niemand weiß das, außer uns drei..."
„Danke...",flüsterte ich und hielt weiter die Augen geschlossen, sodass ich nicht sehen konnte, wie Draco mir einen besorgten gesichtsausdruck zuwarf.
„Pansy?",fragte er vorsichtig. Ich antwortete nicht, also sagte er besorgt: „Ich weiß, dass du drüber sprechen willst...ich kenne dich, Pansy...Aber ich weiß auch, dass du zu stur bist, um wirklich darüber zu sprechen und uns zu sagen, warum du...warum du...", mit einem erstickten Schluchtzer brach er ab.
Innerlich brach mir es das Herz. Ich wollte nicht, dass er wegen mir weinte...Er hatte schon so viel erlebt und musste schon so viel über sich ergehen lassen...Er hatte es verdient wieder ausgiebig lachen zu können und sich frei fühlen zu können...
Ich atmete tief ein und öffnete die Augen: „Mir geht es gut, Draco...Du hast eine Auszeit verdient.Ihr könnt vielleicht etwas spaßiges zusammen machen."
Natürlich ging es es mir garnicht gut und am liebsten wäre ich wieder zu dieser Klippe gerannt und hätte es wirklich beendet, aber das ließ ich mir nicht anmerken.
Draco riss die Augen auf und schüttelte heftig den Kopf: „Ich werde dich nicht alleine lassen, Pansy!"
Ich legte meine kleinen Finger beruhigend in seine Langen Finger und drückte seine Hand: „Mir geht es gut. Ich brauche nur ein wenig Schlaf und dann wird alles so wie früher, okay?"
Mit einem leichten (und vor allem falschen) Lächeln küsste ich seine Wange und ließ mich wieder in meine Kissen sinken.
„Aber Pansy...Du musst das verstehen! Ich hab wirklich gedacht, dass es vorbei wäre...dass du wirklich...",wieder brach er zitternd ab und sah mich wieder verzweifelt an, „Bitte versteh das...Ich kann dich nicht alleine lassen..."
„Draco...bitte geh, okay?",flüsterte ich und schloss wieder meine Augen.
„Aber...",fing Draco an, aber Harry stand auf und flüsterte etwas in Dracos Ohr, was ich nicht hören konnte.
Draco wollte widersprechen, ließ sich dann aber widerwillig an der Hand von Harry aus dem Raum schleifen.
Ich musste leicht lächeln als ich das sah. Harry und Draco hatte Händchen gehalten, aber dann wurde mir bewusst, dass ich wahrscheinlich niemals wieder Hermines Hand halten durfte. Vielleicht hielt Weasley gerade ihre langen, brauen, dünnen und warmen Finger in seiner Hand...Diese zarten Finger waren auch schon in seinen Haaren, wenn die Beiden sich küssten. Vielleicht waren sie auch schon woanders bei Weasley gewesen, wo ich sie mir nicht vorstellen wollte...
Ich konnte es einfach nicht verhindern: Wieder kullerten mir Tränen über meine Wangen und ich begann haltlos zu zittern. Aber diesmal war es anders, als die anderen Male, wenn geweint hatte...Es war schlimmer...
Ich fing an zu schwitzen und alles um mich herum wurde schwarz. Aber ich wurde nicht bewusstlos...Ich konnte nichts mehr erkennen und begann noch stärker zu zittern. Mein Herz pochte hart und schnell gegen meinen Brustkorb und meine Kehle zog sich zu. Ich bekam keine Luft mehr und versuchte verzweifelt um Hilfe zu rufen, aber ich konnte nicht. Kein Ton kam aus meiner Kehle. Ich versteifte mich und Angst mischte sich unter meine Gefühle, während Tränen weiter über meine Wangen flossen. Dann, als ich dachte, dass ich jetzt ersticken würde, strömte kalte Luft in meine Lungen und ich hörte auf zu schwitzen. Alles um mich herum wurde wieder klar und die Schwärze löste sich.
Zitternd und nass geschwitzt lag ich in dem Krankenflügel-Bett und schnappte ängstlich nach Luft.
Meine erste Panikattacke und es würde nicht meine Letzte sein...


***

Wieder mal ein Kapitel :)
Ein schlimmes Kapitel, ich weiß, aber ich glaube es ist etwas besser als das was Hermine erlebt hat...Ach keine Ahnung, bildet euch eure eigene Meinung dazu ;D

Liebe mit HindernissenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt