Liebe mit Hindernissen

Mitternacht im Astronomieturm

Moment mal...Was ?
Ich las den Zettel immer und immer wieder, aber ich konnte einfach nicht glauben, dass das dort wirklich stand. Hermine wollte sich mit mir treffen...um Mitternacht..alleine im Astronomieturm...
Wollte sie wirklich alleine kommen? Oder war das vielleicht eine Falle?
Aber ich verscheuchte diesen Gedanken wieder, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass Hermine mich in eine Falle locken wollen würde. Das war einfach nicht ihre Art...
Außerdem hatte sie mich noch so angelächelt, als sie mir den Zettel in die Hand gedrückt hatte.
Sie war definitiv nicht so hinterhältig, dass sie mich anlächelt, aber genau weiß, dass mir etwas Schlimmes bevorsteht.
Nein, dass war nicht Hermine! Sie würde das niemals machen, noch nicht mal mit ihren Feinden.
Aber sollte ich vielleicht doch jemandem Bescheid sagen, wo ich hin gehen würde. Draco oder Harry vielleicht ?
Nach langem Überlegen, verwarf ich diesen Gedanken, aber auch.
Ich vertraue ihr und wenn sie dieses Vertrauen, missbrauchen würde, wäre das ihre Schuld.
Ich überlegte noch lange was ich tun sollte und dachte nach worüber hermine mit mir sprechen wollen würde. Moment mal...Wollte sie überhaupt nur mit mir sprechen ?
Sie würde mir nichts schlimmes antun und selbst wenn, dann wäre das halt so, aber dann würde ich ihr niemals wieder vertrauen können, auch wenn es wehtun würde, aber es wäre so...
Ich versank in meinem Gedanken und merkte erst 5 Minuten vor Mitternacht, dass ich mich mal auf den Weg machen sollte. Harrys Tarnumhang hatte ich immer noch, also zog ich diesen drüber und huschte durch die Korridore bis zum Astronomieturm. Doch vor der Wendeltreppe, die nach oben führte, stockte ich noch einmal. Sollte ich wirklich gehen? Aber jetzt war es sowieso schon zu spät, also stieg ich langsam die Treppe hoch und ging auf den Turm.
Hermine saß an eine Wand gelehnt und wirkte sehr nervös. Sie tippte ungeduldig mit igren Fingern auf dem Boden herum und biss sich nervös auf die Unterlippe. Als ich den Tarnumhang ablegte, sprang sie wie von der Tarantel gestochen auf und sah mich ungläubig an.
„Du bist gekommen.",flüsterte sie erstaunt.
Davon war ich verwirrt. Sollte ich nicht kommen? „Ich sollte doch auch kommen...oder?"
„Ja, aber ich hätte nicht gedacht, dass du wirklich kommst...",sagte sie leise, „Naja...wollen wir uns dahin stellen?" Sie zeigte unsicher auf die Brüstung, an der ich mit Harry gestanden hatte und ich nickte.
Dort standen wir schweigend und schauten uns auf den Ländereien um. Die Sterne funkelten am Himmel wie zahlreiche Diamanten und spiegelten sich leuchtend im schwarzen See wieder.
Auf einmal bemerkte ich, dass sie mich anschaute. Ich sah sie an und sie lächelte.
„Wieso lächelst du ?",fragte ich leise und schaute währenddessen zu ihr.
„Du siehst im Mondlicht hübsch aus...",flüsterte sie und drehte sich dann mit roten Wangen schnell weg, als würde sie gerade selbst verfluchen wollen, weil es ihr raus gerutscht war. Doch in mir tobte ein Feuerwerk und ich dachte, dass ich wohl gleich ohnmächtig werden müsste.
„Danke...",flüsterte ich und überlegte fieberhaft, was ich noch sagen könnte, doch mir viel nichts ein. Am liebsten hätte ich gesagt, dass sie immer hübsch aussieht, egal wann oder wo, aber ich ließ das lieber. Das wäre wohl noch zu früh...
„Wieso wolltest du mich jetzt eigentlich sehen ?",fragte ich unsicher.
Sie drehte sich, sichtlich erleichtert über diesen Themenwechsel, zu mir um und erklärte: „Du hast Ron und mich gestern gehört... Ron hat gesagt, dass er dich für verantwortlich hält...ich will dich fragen ob er recht hat..."
Ein wenig verletzt war ich schon, immerhin war ich davon ausgegangen, dass sie dem Wiesel nicht glaubte. Ich fragte: „Was denkst du denn?"
„Ich?",fragte sie erstaunt, „Ich weiß es nicht, aber deswegen frage ich dich, weil ich denke, dass du ehrlich mit mir sein wirst... Ich vertraue dir..."
„Wieso vertraust du mir?",fragte ichungläubig. Noch nie hat jemand so offen zugegeben, dass er mir vertraut. Natürlich wusste ich, dass Draco mir vertraute, aber er hatte das nie so offensichtlich gesagt.
„Naja, ehrlich gesagt, weiß ich das nicht...Mein Gefühl vertraut dir, also vertraue ich dir auch...", antwortete sie und man sah, dass ihr diese Antwort ein wenig peinlich war,
„Danke...es gibt nicht viele Leute, die mir vertrauen...",sagte ich leise, „Aber zurück zu deiner eigentlichen Frage...Nein ich habe das Harry nicht angetan. Ich würde das nie tun.Wirklich nicht! Ich hab Harry lieb gewonnen, obwohl ich echt nicht weiß wie das so schnell gehen konnte, aber das ist so und ich würde Leuten, die ich lieb gewonnen habe, niemals absichtlich schaden."
„Ich glaube dir, Pansy...",flüsterte sie kaum merklich, weshalb ich sie erst nicht verstand.
„Was hast du gesagt?",fraget ich vorsichtig.
„Ich habe gesagt, dass ich dir glaube, Pansy.",sagte sie diesmal etwas lauter.
Sie hatte meinen Vornamen gesagt! Ich hatte sie noch nie meinen Vornamen aussprechen gehört! Aber eben hatte sie es getan! Meine Mundwinkel bewegten sich nach oben und ich konnte mein Lächeln einfach nicht zurückhalten. Ich drehte mich wieder, dem Nachthimmel zu, damit Hermien nicht mein Grinsen sah.
Nach einer Weile fragte ich: „Hermine?"
Sie blickte auf und sah mich an: „Ja?"
Nun war ich daran nervös zu werden. Ich wollte sie etwas fragen, aber ich wusste überaupt nicht wie sie reagieren würde. Angestrengt überlegte ich, wie ich diese Frage am Besten stellen könnte und dann fragte ich einfach: „Ich will dich fragen, ob wir Freunde sein wollen?"
Das war gerade nicht mein Ernst oder? Ich hätte diese Frage so gut stellen können, aber ich stellte sie so, wie ein Erstklässler, der neue Freunde suchte. Aber jetzt konnte ich es nicht mehr zurück ziehen. Es war raus. Jetzt musste sie nur noch regieren und das tat sie auch.
Sie schmunzelte und machte sich wahrscheinlich gerade ein wenig über mich lustig.
„Ja wir wollen gerne Freunde sein,", sagte sie und schmunzelte.
„Wirklich?",fragte ich ungläubig und völlig überrascht. Ich hatte mit jeder Reaktion gerechnet, aber nicht damit, dass sie meine Frage so beantworten würde.
„Ja, wirklich.",sagte sie und musste jetzt lachen. Wow, dass war wirklich ein Lied in meinen Ohren, wenn sie lachte. Es klang so unglaublich schön.
Doch dann konnte ich es auch nicht mehr zurückhalten und prustete los. Nun standen zwei junge Frauen in völliger Dunkelheit auf dem Astronomiezurm und hielten sich die Bäuche vor Lachen.
Jeder, der in diesem Moment vorbei gelaufen wäre, hätte bestimmt erst mal das Mungos angerufen, aber mir war das in diesem Moment egal. Das einzige was zählte, war Hermine, die mit mir zusammen lachte. Am liebsten hätte ich diesen Moment eingefroren, sodass ich für immer mit Hermine hier stehen und lachen würde. Das war so ein toller Moment, der viel zu schnell wieder verging. Nach einer Weile hatten wir uns nämlich beruhigt und wollten wieder zurück in den Gemeinschaftsraum gehen.
„Du hast Harrys Tarnumhang?",fragte sie mich interessiert und auch ein wenig erstaunt, „Ich durfte den noch nie alleine benutzen. Er muss dich wirklich mögen, Pansy."
Mir wurde warm ums Herz und ich lächelte, als ich uns beiden den Tarnumhang überwarf.
Leise schlichen wir über die Gänge. Doch hinter einer Ecke wartete Filch und wir warfen uns schnell, so leise wie möglich, hinter die nächste Ecke. Natürlich sah er uns nicht, aber wir hatten uns trotzdem erschreckt. Langsam lugten wir hinter die Ecke zu Filch und sahen, dass er leise sang und mit Mrs. Norris herumtanzte. Sofort hielten wir uns die Hand vor den Mund und kicherten leise unter unseren Händen. Noch einige Minuten beobachteten wir Filch und seine Katzeund bekamen uns vor Kichern fast nicht mehr ein. Doch dann kam Filch in unsere Richtung angetanzt und wir wollten lieber kein Risiko eingehen, also flüchteten wir schnell weiter kichernd durch die Korridore. Vor dem Gemeinschaftsraum blieben lachend wir stehen und ich sagte: „Ich dachte du lachst nicht über Lehrer."
„Filch ist doch kein Lehrer! Der ist höchstens Tänzer!",antwortete sie lachend.
„Stimmt! Das neue Duo !Buchen sie schnell ein Ticket für Mrs. Norris, die zauberhafte Katze und Filch, den talentierten Tanzmeister und Sänger!",antwortete ich lachend.

***

So wieder ein Kapitel geschafft :D
Ich hoffe ihr freut euch, dass die Beiden jetzt befreundet sind und das es in diesem Kapitel mal keine weinenden Personen gab ;)