Pandemonium

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Für das erste Kapitel unserer Reise ins verbotene Denkarium empfehle ich zur musikalischen Untermalung "Skyfall" von Adele.

Viel Spaß!

Mel

Pandemonium

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Pandemonium

Donnerstag, 09. November 2000

So schnell ihre Füße sie tragen konnten, rannte Hermione Granger den langen Gang entlang. Ihr Herz hämmerte wie wild in ihrer Brust und der mit Adrenalin geschwängerte Lebenssaft schoss in jeden kleinsten Winkel ihres Blutkreislaufs. Die Schreie pochten in ihren Ohren und fegten sämtliche Gedanken aus ihrem Hirn. Nur ein Impuls formte sich größer denn je in ihrem Kopf und trieb sie zu nie gekannten, körperlichen Höchstleistungen an: 

Überlebe!

Der Gang wollte kein Ende nehmen und Hermione hörte bereits, wie ihre Verfolger näher kamen. Reflexartig blickte sie über die Schulter nach hinten, und bereute ihren Fehler sofort. Sie schlug der Länge nach hin, schürfte sich die Handgelenke auf und knallte mit der Nase auf den steinigen Boden. Ein wildes Flimmern schoss durch ihren Kopf und Hermione stöhnte auf vor Schmerz. Schnell stemmte sie sich hoch, sprintete los und rannte weiter auf den dunklen Fleck zu.

Ohne es wirklich wahrzunehmen preschte sie ins Freie hinaus, in das regnerische Dunkel der Nacht, welches Hogwarts wie ein kaltseidiger Mantel umschloss. Wolken türmten sich am Himmel auf und eisiger Graupel peitschte Hermione ins Gesicht. Ihr Atem ging schnell, als sie einen Haken schlug und sich dicht an die feuchte, mit Efeu bewachsene Schlossmauer drückte.

Kaum fünf Sekunden später schossen ihre Verfolger aus der ehemals renommierten Zaubererschule heraus, die man jetzt nur noch als Ruine bezeichnen konnte. Hermione Granger hielt den Atem an und schloss die Augen. Ihre Beine zitterten von der ungewohnten Anstrengung und ein Gefühl wie tausend Nadelstiche durchzog ihre Lungen. Am liebsten hätte sie laut nach Sauerstoff geschnappt. 

Lieber GOTT, bitte lass sie mich nicht finden!

„Wo ist dieses verdammte Schlammblut?", hörte sie Walden McNair brüllen und presste sich enger in den Efeu hinein, dessen nasskalte Blätter sich um ihren Hals legten, als wollten sie sie hier und jetzt erwürgen. Ein eisiger Graupeltropfen bahnte sich den Weg über ihre Schulterblätter den Rücken hinab und Hermiones Gänsehaut wurde noch um einiges stärker. Der Eiswind sauste nur so umher und nur schwer konnte sie Severus Snapes Worte vernehmen: „Sie muss den Hang runter gerannt sein, Richtung Verbotener Wald!"

Hermiones Herz machte einen kleinen Hüpfer. 

Ja, rennt bloß den Hang runter! 

Sie hörte, wie sich die Verfolger wieder in Gang setzten und wog ab, wie sinnvoll es jetzt wäre, sich aus der schmerzlichen Starre zu lösen. Ihre Glieder pochten noch von dem Aufprall auf den Boden und sandten bösartige Stiche durch ihren Körper. 

Das dritte GebotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt