Damenrunde

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Achtung, dieses Kapitel enthält eine Folterszene, die bereits zensiert ist. Wer so etwas nicht lesen mag, darf gerne dieses Kapitel überspringen.


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8. Damenrunde

Sechs Monate befand Hermione sich nun schon in Draco Malfoys Diensten. Sechs lange, fast unerträgliche Monate. In dieser Zeit hatte Hermione einiges über sich selbst in Erfahrung bringen können. Sie wusste nun genau, wo ihre körperlichen Grenzen lagen. Sie kannte ihr psychisches Limit und war teilweise überwältigt, von der Empfindung des puren Hasses.

Hatte sie einst geglaubt, so etwas wie Hass bereits gespürt zu haben - sich selbst und anderen gegenüber - so war dies ein großer Irrglaube gewesen. Während Draco Malfoy nicht gerade zimperlich mit ihr umging und auch keinen Wert darauf legte, was Hermione neben ihren Arbeiten für ihn machte, war es Dracos Frau, Lady Harmony Malfoy, die Hermione fast jede Nacht Alpträume bescherte. Im Gegensatz zu ihr, war Draco eine Niete als Sklaventreiber. Selbst den Bestrafungen und Foltereien von seiner Seite her mangelte es - im Vergleich - an Kreativität und Schrecken.

Lady Malfoy wollte keine Biohazardsklavin in ihrem Haushalt haben und ließ Hermione dies bei jeder sich bietenden Gelegenheit auch spüren. Ja, vielleicht war Hermione mittlerweile wirklich abgestumpft gegenüber den Grausamkeiten, die die neue Weltordnung zu bieten hatte. Die Verachtung, die die Reinblüter ihr gegenüber zu Tage brachten und die sich auf anderes minderwertiges Leben weiter projizierte, perlte irgendwann an ihrer Wahrnehmung ab. Hermione wusste nicht, wie es weitergehen würde und es war ihr manchmal auch egal. Sie existierte in einer fast surrealen Welt und dachte oftmals, sie befände sich in einem endlosen Alptraum. Es gab Momente, in denen sie sich nichts sehnlicher herbeiwünschte, als den schnellen und erlösenden Tod. Doch auch die Lust zu leben und zu erfahren, bahnte sich immer wieder durch ihre Adern und Nervenbahnen. Und dann war da noch ...

Gib die Hoffnung nicht auf, Mami.

... ein Funken Hoffnung. Das Leben in dieser neuen Welt war ihre zweite Chance. Vielleicht schaffte sie es, das Gefühl des Versagens hinter sich zu lassen, welches sie nach dem verlorenen Krieg nicht loslassen wollte. Vielleicht konnte sie Frieden schließen und einen Weg finden, wie sie mit sich und der Welt ins Reine kommen könnte. Hermione hoffte, dass sie bald eine innere Eingebung bekäme, doch solange diese ausblieb machte sie weiter wie zuvor. Sie erledigte gleichgültig die ihr aufgetragenen Arbeiten von Draco und seiner Frau und verdrängte jegliche Spinnerei aus ihrem Kopf.

Bis zu einem verhängnisvollen Tag im späten Oktober, der alles in und an Hermione verändern sollte.

Ja, eines Tages lud Lady Malfoy zu so etwas wie einem Kaffeekränzchen ein. Insgesamt zehn Hexen aus der Reinblütergesellschaft standen auf der Gästeliste, und Hermione sollte die Hauselfen bei den Servicearbeiten unterstützen. Für ihre Verhältnisse fein herausgeputzt, stellte sich Hermione auf eine lange Nacht ein.

Das dritte GebotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt