Die Diagnose

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10. Die Diagnose

Es war weit nach Mitternacht, als Hermione mit ihren Arbeiten fertig war und müde Richtung ihrer Sklavenunterkunft schlurfte. Draco hatte heute in seinem Labor eine Forschungsreihe an Feen eingeläutet und Hermione hatte Unmengen an toten Larven, aufgebrochenen Kokons und Blutnektar beseitigen müssen. Hinzu kamen noch die ganzen Leichname der ausgewachsenen Feen.

Jeden Tag fragte sie sich aufs Neue, wie Draco Malfoy zu so einem Monster werden konnte. Der Dunkle Lord musste seine wahre Freude an ihm und seiner psychopathischen Frau haben.

Hermione überlegte einen Moment und kam zu dem Schluss, dass Doktor Tod manchmal nichts Menschliches mehr an sich hatte. Diese ganzen Experimente an magischen Wesen, Muggeln und Unerwünschten waren einfach nur schrecklich und widerlich. Und diese Genpoolbestimmung war ebenfalls ein Eingriff in die Natur und Privatssphäre eines jeden Zauberers. Aber das konnte ihr auch egal sein, denn seit dem Besuch im St. Mungo und dem Eklat mit seiner Frau im Nachhinein, hatte Draco Malfoy sie nicht weiter mit seiner Kernarbeit behelligt. Sie säuberte nur noch sein Labor und beseitigte die Spuren seiner magienetischen Greueltaten. Wenn sie sich recht entsinnte, hatte er auch seitdem nicht wieder mit ihr gesprochen.

„...nicht klappt!", hörte sie auf einmal Malfoys Stimme durch die verschlossene Tür zum Kaminzimmer. Hermione trat neugierig näher und legte ihr Ohr an das dunkle Holz.

„Aber unser genetischer Code passt doch perfekt zusammen?", jammerte Lady Malfoy und Hermione hielt gespannt den Atem an.

„Ja, das tut er", antwortete Draco Malfoy schnippisch. „Daher verstehe ich auch nicht, warum wir immer noch nicht Eltern eines perfekten Kindes sind!"

„Ich kann es mir doch auch nicht erklären", heulte Lady Malfoy los und über Hermiones Rücken kroch eine dicke Gänsehaut. Die Malfoys wollten also Nachwuchs. Und anscheinend klappte es nicht.

„Fast drei Jahre!", fauchte Draco Malfoy. „Der Lord wird langsam ungeduldig, Harmony!"

Hermione hörte die Lady laut aufschluchzen und konnte die aufkeimende Schadenfreude nicht unterdrücken. Die Malfoys wollten Nachwuchs und es klappte nicht!

„...zu sehr versteifen..."

Deswegen war Draco bei ihrem Gespräch letztens so ausgerastet! Ein gehässiges Lächeln beschlich Hermiones Antlitz.

„...scheißegal, wie oft ich die Beine breit mache..."

Mit einem Gefühl der Genugtuung zog sich Hermione von der Tür zurück und ging beschwingt zu ihrer Unterkunft. Dracos Verhalten machte durchaus Sinn. Er stand also unter Druck und wartete seit drei Jahren auf Nachwuchs. Hermione wusste zwar noch nicht, wie sie diese Information für sich nutzen würde, aber sie war sicher, einen kostbaren Wissensvorsprung erhalten zu haben. So gut, wie in dieser Nacht, hatte sie schon lange nicht mehr geschlafen.

Das dritte GebotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt