Musikempfehlung für dieses Kapitel: Rea Garvey – It's a good life
Viel Spaß und bis zum nächsten Mal!
Mel
7. Der Wunsch
Die große Uhr schlug das zehnte Mal, als Hermione wie bestellt an der Tür zu Dracos Büro klopfte. Sie zitterte immer noch am gesamten Körper und hatte sich den ganzen restlichen Tag über nicht beruhigen können.
Als sie fluchtartig aus Dracos Labor gestürmt war, wusste sie nicht, wohin sie überhaupt lief. Sie war blindlings aus der Akademie für angewandte Magie gerannt und fand sich irgendwann schlotternd an der Stadtmauer von Thule wieder, die das Pure Centre von den Mugglesuburbs trennte. Apathisch hatte sie dort eine Weile gehockt, bis sie von patrouillierenden Todessern aufgegriffen wurde. Sie hatten sie als Eigentum der Malfoys identifiziert und sie zurück zum Herrenhaus gebracht, nachdem klar gestellt worden war, dass Hermione als Biohazard nicht in den Muggelsuburbs hauste.
Seitdem fühlte sie sich wie eine leere Hülle und hatte die Geräusche des Haushalts an sich vorbei gleiten lassen. Hermione hatte sich nur auf das Ticken der Uhr und das Voranschreiten der Zeiger konzentrieren können. Dann war sie aufgestanden und zu Dracos Arbeitszimmer gegangen.
Dessen Türe öffnete sich nun vor ihr und gab den Blick auf den Hausherrn frei, der an seinem Schreibtisch saß und eine dicke Akte wälzte. Vorsichtig betrat Hermione den großen Raum, der durch ein kleines Feuer im Kamin in ein gemütliches Licht getaucht wurde. Sie wagte nicht, zu entspannen. Ihre Nerven lagen blank und jeder Muskel war angespannt. Hermione war darauf vorbereitet, sich wieder in Höllenqualen auf dem Boden wälzen zu müssen.
„Setz dich!", er blickt kurz auf und steckte die Nase wieder in die Akte. Hermione kam misstrauisch näher und setzte sich in einen der Sessel vor seinem Schreibtisch. Draco sah müde und abgekämpft aus. Seine Augenlider hingen auf Halbmast und um seine Mundwinkel herum zogen sich ein unauffälliges Paar kleiner Falten. Seine Haare fielen ihm unordentlich in die Stirn und verbargen weitere Details vor Hermiones neugierigen Blicken.
Hermione schaute sich stumm Dracos Arbeitszimmer an. Da waren Bücherregale, vollgestopft bis unter die Decke und Akten, die vor lauter Pergamenten überquollen. Es war so chaotisch, dass Hermione für einen Moment etwas wie Sympathie für diesen Mann empfand.
Verwirrt schüttelte sie dieses Gefühl ab und rief sich die grausame Misshandlung zurück ins Gedächtnis. Was war nur mit ihr los?
Dicke Samtvorhänge und das knisternde Kaminfeuer gaukelten ihr ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit vor. Unbehaglich rutschte Hermione auf dem Sessel hin und her, ihr gefiel das alles gar nicht.
„Also", Draco klappte die Akte zu und lehnte sich in seinem Ohrensessel zurück. Er rieb sich kurz über die Augen und betrachtete Hermione ausdruckslos, die zusammen gesackt vor ihm im Sessel hockte. Und irgendwie darin verloren wirkte.
DU LIEST GERADE
Das dritte Gebot
FanfictionDraco und Hermione öffnen eine geheimnisvolle Truhe, deren Inhalt auf den ersten Blick gar nicht so brisant erscheint, wie er eigentlich ist. Nur Draco hat eine Ahnung, um was es sich tatsächlich handeln könnte und stellt Hermione vor die Wahl: Will...