Kapitel 9

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Kais Sicht:
Natürlich war ich zu spät. Ich mein was denn auch sonst. So ein Pech konnte auch nur Ich haben. Ich war gerade am Dortmunder Flughafen angekommen. Es war 11.55 Uhr. Um 12 sollte ich bei Jule sein. Ich beeilte mich also so gut es ging, sodass ich also um 12.30 Uhr bei ihm auf dem Hof vorfuhr. Leon und Manu waren schon da, weshalb ich nicht lange im Auto sitzen blieb sondern dieselt zur Tür ging und klingelte. „Harvey", wurde ich von dem blondhaarigen begrüßt. „Jule", antwortete ich nur, genau in dem Wissen, dass nur ich ihn so nennen durfte, da er den Spitznamen eigentlich hasste. Er verdrehte nur seine Augen und bat mich rein. „War klar das du zu spät kommst du Trottel", scherzte er während wir auf dem Weg zur Küche waren. Dort angekommen wurde ich direkt von Manu, Leon, Josh und drei Frauen in Empfang genommen. Zwei davon kannte ich bereits. Die dritte hingegen hatte ich bisher noch nicht gesehen, was mich daraus schließen ließ, dass sie Jules Schwester war, die er mir ständig hatte vorstellen wollen. Das hatte allerdings terminlich nie geklappt. „Harvey nachdem es ja nie geklappt hat. Das ist meine Schwester y/n. y/n Das ist Kai", bestätigte Jule meine Vermutung. „Hey", begrüßte sich mich zurückhaltend. „Hallo", gab ich zurück. Irgendwas war seltsam an ihr aber das fand ich spannend und irgendwie faszinierend. Mal abgesehen davon, dass sie unglaublich hübsch war.
„Herzlichen Glückwunsch zur CL und sogar mit dem eigenen Tor", wurde ich von Manu aus meinen Gedanken gerissen. „Danke", erwiderte ich nur knapp. Nun kamen auch die anderen auf mich zu um mir zu gratulieren, nur Jules Schwester hielt sich bedeckt. Sie wirkte so ganz anders als früher in Jules Erzählungen. Früher bewunderte er sie immer dafür, dass sie so selbstbewusst und standhaft war, egal wer versuchte sie zu verunsichern. Jetzt wirkte sie eher wie ein kleines graues Mäuschen.
„Was wollen wir heute eigentlich machen?" fragte ich nachdem alle mich einmal umarmt hatten. „Wir könnten zum See fahren und schwimmen gehen", schlug Josh vor. Keiner hatte was dagegen, weshalb wir dann unsere Badesachen zusammen packten, da man dort auch schwimmen gehen konnte. Außerdem überlegten wir uns, abends ein Lagerfeuer zu machen uns somit nahmen wir auch noch etwas zu essen und zu trinken mit. Wir fuhren mit zwei Autos, da wir genau acht Leute waren. Ich fuhr mit Jule, y/n und Lisa mit, während Joshua Leon, Manu und Lina mitnahm. Am See angekommen liefen wir auf Grund des warmen Wetters alle direkt zum See um schwimmen zu gehen. Lediglich y/n blieb am Ufer zurück um sich wie sie meinte zu sonnen. Irgendwas passte allerdings meiner Meinung nach nicht, da sie dazu nichtmal ihre Klamotten auszog. Ich meine normalerweise sonnt man sich ja nicht in Shorts und T-Shirt. Die anderen schienen das Ganze allerdings nicht mitzubekommen oder gar zu ignorieren, also dachte ich auch nicht weiter darüber nach und gesellte mich zu den anderen. Nach einer Zeit gingen auch Lina und Luise aus dem Wasser, mir dem Argument sie wollen y/n nicht so lange alleine lassen. Es wollte mir nicht aus dem Kopf gehen. Irgendwas war mit Jules Schwester ich wusste nur noch nicht was. „Das sind unsere Freundinnen, das weißt du aber schon oder?", wurde ich von Josh aus den Gedanken gerissen und alle anderen fingen an zu lachen. Ich sah etwas verwirrt in die Runde, da ich nicht bemerkt hatte, dass ich in die Richtung der Mädchen starrte, stieg dann aber in das Gelächter der anderen ein. Wir blieben noch eine ganze Zeit im Wasser, bis wir bemerkten, dass es langsam doch etwas kalt wurde. Wir überlegten uns also schon etwas früher mit dem Lagerfeuer anzufangen. Den Mädchen sagten wir natürlich wir hätten einfach nur Hunger gehabt, damit wir nicht wie Frostbeulen rüberkamen. Somit ließen wir den Abend dann einfach noch gemütlich ausklingen. Dabei fiel mir auf, dass y/n nicht gegenüber allen so schüchtern war. Wenn sie sich mit Josh, Jule, Lina oder Luise unterhielt, wirkte sie ganz anders. Daraus schloss ich also, dass sie einfach nur gegenüber fremden eher verschlossen war, was mich nicht weiter störte.
Auf dem Rückweg saß ich wie auch auf dem Hinweg wieder mit Julian, y/n und Lisa in einem Auto. „Eyy Jule, ich wollte dich das schon die ganze Zeit fragen, was hast du eigentlich mit deinem Auge gemacht?", fragte ich nach einiger Zeit. Er wurde kurz nervös und sah y/n an welche leicht den Kopf schüttelte. Irgendwas verheimlichten sie. „Ich hab mich geprügelt, mit so nem komischen Typen auf der Straße. Er hat Stress gemacht und dann ging er auf mich los". Antwortete er mir nur knapp. Irgendwas verschwieg er mir doch ich harkte nicht weiter nach. Er war mein bester Freund. Irgendwann würde er es mir schon sagen.

Alles Braucht seine Zeit || Kai HavertzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt