Kapitel 29

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Y/n Sicht:
„Wann genau ist jetzt nochmal euer erstes Spiel?" fragte ich die Jungs, während wir alle dabei waren, unsere Koffer auszupacken.
Unser Zimmer war geräumig. Es war Schlichterin grau und weiß mit einzelnen Holzdetails gehalten. „Samstag. Also in drei Tagen", antwortete Josh mir. „Das heißt also die nächsten beiden Tage bestehen nur aus Training für euch oder?" schlussfolgerte ich aus dieser Antwort und bekam meine Befürchtung auch durch ein Nicken seitens der drei bejaht.

Irgendwie war ich enttäuscht darüber, dass ich die Jungs in den nächsten Tagen wohl eher seltener zu Gesicht bekam, beziehungsweise generell mit den Jungs weniger Zeit verbringen würde. Andererseits konnte ich es natürlich nachvollziehen immerhin war es ihr Job und es ging um die WM.

Kai merkte mir die leichte Enttäuschung wohl an und schloss mich direkt in seine Arme. Ich atmete seinen angenehmen Duft ein. „Wir würden auch gerne mehr Zeit mit dir verbringen als es in den nächsten Tagen möglich sein wird, aber es geht neunmal nicht anders Süße", tröstete er mich. Ich nickte daraufhin nur und löste mich wieder von ihm, um mich wieder meinem Koffer zu widmen.

Wir waren gerade fertig, da klopfte es auch schon an unserer Tür. Da ich den kürzesten Weg hatte, öffnete ich sie und mir stand ein bestens gelaunter Robin gegenüber. Nachdem er mir einige Zeit einfach nur gegenüberstand und mich glücklich anlächelte, wedelte ich einmal mit meiner Hand vor seinen Augen rum. „Hallo? Ist da jemand? Hast du Wurzeln geschlagen oder was ist?" versuchte ich ihn irgendwie wieder zu Bewusstsein zu kriegen und siehe da, es funktionierte. Ich trat also zur Seite und er kam in unser Zimmer. Dort setzte er sich aufs Bett, immer noch mir dem Lächeln im Gesicht.

Nun wurden auch meine drei Zimmergenossen darauf aufmerksam. „Das was der Geraucht hat will ich auch haben", machte Jule sich über ihn lustig.
„Ich werde Vater" vernahm ich nun mal die ersten Worte von Robin. „Ich werde Vater", wiederholte er sich. Als ich realisiert hatte, was Robin gerade gesagt hatte, fiel ich ihm gratulierend über den Hals. Ich kannte ihn zwar nicht lange, allerdings war mir bewusst, dass er ein großartiger Vater werden würde. „Omg omg ich freue mich so für dich", umarmte ich ihn gleich ein weiteres Mal, nachdem ich ihn losgelassen hatte.

Nun realisierten auch die drei Trottel, was ihr Mitspieler gerade gesagt hatte, woraufhin sie ihn umarmten und gratulierten. Dann hörte ich es erneut klopfen. Dieses Mal war Kai schneller als ich und öffnete die Tür. Rein kamen Thomas, Manu und Leon. „Darauf müssen wir anstoßen" meinte Müller daraufhin und präsentierte uns den sehr teuer aussehenden Champagner.

Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile und merkten nicht, wie spät es dann doch geworden war. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es 1.39 Uhr war, als ich bemerkte, wie meine Augenlieder langsam immer schwerer wurden. Auch die anderen, sahen mittlerweile ziemlich müde aus. Nur Robin hatte anscheinend noch so viel Energie in sich, dass er hell wach aussah.

Am nächsten Morgen, waren wir alle ziemlich müde, was nach der langen Nacht natürlich kein Wunder war. Als worunter in den Gemeinschaftsraum kamen, war es im Gegensatz zu dem was ich vermutet hatte relativ leer. Nur Toni, Antonio und Marco saßen schon frühstückend an ihrem Tisch. Anscheinend waren wir nicht die einzigen, die gestern Nacht länger wach geblieben waren.

Da bei den dreien noch Platz am Tisch war, setzten Manu und Robin sich zu den dreien. Derweil setzte ich mich mit Josh, Thomas, Kai, Leon und meinem Bruder an einen anderen. Gerade als wir fertig waren und hoch gehen wollten, kam uns der Rest der Mannschaft entgegen und mit ihnen auch Jogi. Er deutete uns zu, dass wir uns nochmal hinsetzten sollten, was wir natürlich befolgten.

„So Jungs. Übermorgen steht das Spiel gegen Spanien an und ich möchte, dass ihr heute und morgen nochmal alles im Training gebt. Heute machen wir nochmal Krafttraining und morgen lasse ich euch dann nochmal spielen, nehme diese auf Video auf und dann gehen wir nochmal in die Videoanalyse. Training heute startet um 13 Uhr. Morgen um 11 und ich muss ja wohl nicht nochmal erwähnen, dass ich Bestleistungen erwarte", erläuterte der Trainer nochmal die Abläufe der nächsten Tage. Dann setzte auch er sich hin und fing an zu frühstücken.

Dann stand ich, sowie die Jungs, mit denen ich an einem Tisch gesessen hatte auf, um in unsere Zimmer zu gehen. Es war erst 11:30 Uhr und da wir alle noch ziemlich müde waren, legten wir uns nochmal hin. Ich legte mich allerdings nicht in mein eigenes Bett, sondern kuschelte mich mit bei Kai unter die Decke. Als Nächstes bemerkte ich seine warmen Hände an meiner Taille und wie er mich näher an sich ran zog, sodass nicht mal mehr ein Blatt zwischen uns gepasst hätte.

Nach gefühlt viel zu kurzer Zeit wurde ich von einem Wecker aus dem Schlaf gerissen, was mich wissen ließ, dass es 12:15 Uhr war. Auch Kai schien durch den Wecker wach geworden zu sein. Sein Arm, welcher bis gerade noch über meiner Seite gelegen hatte entfernte sich und ich bemerkte, wie er aufstehen wollte. Schnell drehte ich mich daraufhin um und hielt ihn fest, um mir einen Kuss einzufordern. Er lachte, lehnte sich wieder zu mir runter und küsste mich leidenschaftlich.

Alles Braucht seine Zeit || Kai HavertzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt