Zehnter Besitz

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Zwei Tage später:

Niemand kam, um sie zu empfangen, was für Yui nichts Neues war. Alles erschien für sie so leer und kalt- wie eh und je. Der kühle, schneidende Wind schlug ihr regelrecht ins Gesicht, als der Fahrer die Autotür öffnete. Mit wackeligen Beinen suchte sie den Boden, der unter ihr inkonsistent wie Wasser schien. Aus dem Gleichgewicht kommend, schaffte sie es letzendlich doch noch nach draußen. Shu, der mittlerweile den Eingang zur Villa geöffnet hatte und eintrat, starrte sie genervt an.  ,,Wirst du wohl aufhören, so zu glotzen und endlich reinkommen?" Seufzend antwortete Yui. ,,Ich komme ja schon..." Sie riss dem Fahrer das Gepäck aus der Hand, sich dankend verbeugend. Endlich waren sie wieder zurück. Augenblicklich stürmte sie gen Zimmer, Shu ignorierend, welcher den Anschein erweckte, mit ihr reden zu wollen. Yui hatte sich die ganze Zeit über Gedanken gemacht, vielleicht nicht doch den Versuch zu wagen, ihren Vater per Brief zu kontaktieren. Kein einziges Mal hatte sie die Möglichkeit, dass ihr Vater somit ihre Nachricht erhielt und sie retten konnte, in Betracht gezogen. Nach langem Debattieren kam sie letztendlich zu dem Entschluss, ihrem Vater ihr Tagebuch zukommen, zu lassen. Vor der Tür zu ihr Dormitorium nahm sie erstmal tief Luft, um sich auf das Kommende vorzubereiten. Irgendjemand befand sich in ihrem Zimmer. Sie spürte die Präsenz eines Sakamakis. ,,Yui, du schaffst das", murmelte sie zu sich, ehe sie die Grenze überschritt, die zu ihren Gemächern führte. Zuerst schaltete sie das Licht an und versuchte den Anwesend auszumachen, binnen sie ihr Gepäck am Fuße ihrew Bettes ablagerte.

Wo steckt er nur? Sie konnte nicht spüren wo genau er war, was sie etwas beunruhigte trotz ihrer aufgewühlten Gefühle. Plötzlich packte sie eine Gestalt an beiden Händen und drückte sie gegen die Wand. ,,Subaru-kun?!?" überrascht ihn zu sehen statt Ayato, blieb sie wehrlos. Er schien noch blasser als sonst, was sie auf jeden Fall noch mehr beunruhigte. ,,Ist denn alles in Ordnung mit dir?" Jedoch kam keine Antwort. Mit einer rapiden Bewegung, biss er ihren nackten Hals, weshalb sie aufstöhnte und versuchte ihre Gedanken zu kontrollieren. Es machte sie wütend andauernd von jedem so ausgenutzt zu werden. Vorsichtig ließ er ihre Hände los und glitt mit seine an ihren Rücken und umarmte sie, so das er besser von ihren Hals trinken konnte. Yui szeufte und ließ ihn machen, bis er gesättigt war. Ohne ein Wort zu sagen, verschwand er als ob er nie da gewesen wäre, aus ihrem Zimmer.

Tief in der finsteren Nacht, wo kein Stern am Himmel schien, wachte Yui aus ihren unruhigen Schlaf auf. Es gab Ärger. Warum wusste sie nicht, weshalb sie sich schnell anzog und sich auf den Weg zum Versammlungsraum machte. Auch wenn sie gerne weiter geschlafem hätte, hatte dies Vorrang. ,,DAS KANNST DU NICHT EINFACH SO ENTSCHEIDEN!" Als Yui diese Worte hörte, erschrack sie augenblicklich und entschloss sich, sich vorerst nicht einzumischen. Langsam und lautlos lehnte sie sich gegen die Wand um ohne größere Umstände lauschen zu können. ,,Weshalb nicht?" Dieses Mal war es Shus Stimme. ,,Beruhigt euch erstmal, also wirklich wo bleibt denn euer Anstand? Wir könnten alle einen Vorschlag machen. " und dieses mal war es sicherlich Reiji. ,,Warum darf es nicht so wie bisher bleiben? Sie ist doch nur eine Opferbraut, was sagst du Teddy?" Fast hätte sie es vergessen. Damals hatte sie Teddy für den jugen Vampir wieder zusammen geflickt, weswegen er jetzt wieder ganz war. Die wahren Gedanken der Vampire entsetzten sie nur noch mehr, was gerade nicht sehr positiv war, da Yui zu ein mentalen Wrack geworden war. Momentan spielten ihre Emotionen und Gedanken, so wie es ihnen am besten passte. ,,Ich habe sie zuerst gesehen, außerdem gehört mir ihr Herz. Das weis jeder..." War das vielleicht Ayato? Es überraschte sie etwas ihn so etwas sagen zu hören. Danach blieb alles still, nichts war mehr zu vernehmen. Yui schloss ihre Augen und sackte fast zusammen. Weshalb alles so laufen musste...

Mit einem kleinen Wimpernschlag, sah sie eine Hand die sie grob packte und in den Raum zerrte. ,,Da haben wir sie, weshalb nicht fragen wir sie nicht mal direkt? Ayato warf sie gewaltsam nach vorne. Yui schaute sich erschrocken um. Alle Sakamaki Brüder waren anwesend, und aus irgendeinen Grund hatten sie sich dort versammelt. Mit einen lauten Knall, landete noch ein Dart in der Zielscheibe. Es war der Hutträger Raito, der sich nicht so sehr auf den Streit konzentrierte sondern eher auf das Spielen. ,,Bitch-chan fragen? Warum sollten wir?" er lachte höhnisch und warf direkt danach noch ein Dart und traf die Mitte. ,,Ich bin der, der am meisten Recht darauf hat. Und das wisst ihr genau so gut wie ich." Shu schlich an Yui heran und flüstertete ihr zu. ,,Was wäre wenn ich dich brauchen würde?" Sofort begann ihr Herz zu rasen. Hatte er dies etwa wirklich, gerade, zu ihr gesagt? Dies konnte sie ihn einfach nicht abkaufen. ,,Shu?" zögerlich nahm sie sich vor etwas zu sagen. ,,Ich weiß nicht ihr, aber wir werden uns diese Nacht eh nicht einig. Lasst uns es einfach ihr überlassen. Damit es noch spannender für uns wird, könnten wir am Tage des Besuches unseres Vater auswählen lassen. " Reiji hob seine Brille leicht während er sprach. ,,Meinst du etwa wirklich bis zum Ball?" Raito unterbrach sein Dartspiel und hörte gespannt zu. Es schien ihn recht zu amüsieren. ,,Lassen wir sie wählen!" schlug Ayato nocheinmal vor. In die Richtung, in die sich die Lösung des Konfliktes entwickelte, gefiel ihr ganz und gar nicht...

Yui musste sich entscheiden, aber wie? Nach den Gespräch den die Vampire hatten, ging Yui nach draußen, auch wenn es kalt war und die Kälte ihre Porzellanhaut beschädigte. Ayato der gemeinste Sadist, den sie je kennengelernt hatte. Sie sollte ihn angeblich lieben? Das konnte sie sich in gar keiner Hinsicht vorstellen. Dennoch... Ahhhh ich weiß es doch selber nicht! Sie zog vor Verzweiflung an ihren Haaren und versuchte Schlüsse zu ziehen, was sich als sehr schwer erwies. Nach langen grübeln, szeufte sie mit den Rosenkranz ihres Vaters in ihrer Hand. Wann dürfte sie ihn wiedersehen? Auch wenn es ihr adoptiv Vater war, sie liebte ihn trotzdem und an diesem Fakt, war nichts zu verändern möglich. Yui fasste mit der freien Hand in den Teich vor ihr; ,,Kaaaaalt!" rief sie zu sich lächelnd. Tja nun führte sie auch Selbstgespräche... Auf einmal warf ihr jemand eine Decke über Kopf. ,,Du erkältest dich sonst noch." es war der blonde Vampir mit den eiskaltblauen Augen. ,,D-d-anke..." stammelte sie während sie sich in der Decke einrollte. ,,Kein Ding." Shu setzte sich neben ihr und sah in die Ferne. Wow! Er hatte dieses Mal seine Kopfhörer nicht in den Ohren. Das grüne lebvolle Gras, welches bis auf Millimeter gleichmäßig geschnitten wurde, welzte sich dabei. ,,Yui, du hättest dies beinahe vergessen. " Er streckte ihr die Spange mit der Lotusblume entgegen. ,,Hatte ich sie nicht in meinen Sachen?" Yui suchte eine Ausrede, da sie sich ertappt fühlte. ,,Nein. Als du letztens dich erholen musstest, habe ich sie dir entfernt. " sagte er knapp. ,,Okay... Danke dann." Shu szeufte und schien in irgendeiner Hinsicht traurig. ,,Ich darf dich nicht Reiji überlassen." Diese Worte überrempelten sie für komplett. ,,Er ist... Nicht so wie er aussieht." Yui unterbrach ihn; ,,Weshalb sagst du soetwas?" Sie wollte ihn nicht verärgern, da er anfangs sie immer gemieden hatte. Könnte es etwas damit zutun haben? ,,Als ich jünger war, verwöhnten mich meine Eltern zu sehr, da ich der erstgeborene war. Aber mit der Zeit konnte ich einfach nicht mehr. Ich wollte frei sein: Was niemand verstand. Reiji war zu dieser Zeit nicht viel jünger als ich, und er wurde eher als Nebenrolle gelassen. Ich kann ihn nicht verübeln DSS er wütend wurde." Shu nahm tief Luft. ,,Eines Tage, entschloss ich mich dazu zu fliehen, was ich dann auch tat. Ich traf in einen kleinen Menschendorf ein Junge namens Edgar, oder besser gesagt Yuma Mukami. Er war mein bester Freund, die erste Person, bei der ich mich geborgen fühlte. " Yui legte ihre Hand auf seine und deutete ihn an weiter zu machen. Es schien ihn nicht zu stören, eher im Gegenteil. ,,Trotzdem dauerte der Frieden nicht lange. Auch wenn sich dies unglaublich anhört, Reiji setzte das Dorf, in das Edgar lebte, in Brand... Und da Menschen so zerbrechlich sind, starb er. Vater wollte das ich mir meinen Pflichten bewusst werde. Es war meine Schuld, wäre ich nicht abgehauen, würde er noch leben. Wäre ich nicht sein Freund gewesen. " Shu erstickte beinahe an Tränen. Es war das erste Mal, das Yui ihn so offen erlebte. Ohne zu zögern und nicht an die Konsequenzen denkend, umarmte sie ihn. Er gab ihr die Umarmung zurück und blieb reglos in ihren Armen. ,,Ich will dich nicht auch verlieren... " Yui streichelte vorsichtig seinen Kopf um ihn zu beruhigen. ,,Das wirst du schon nicht... " Sie wusste nicht ob diese Worte gelogen waren oder nicht. Belügte sie sich etwa selbst? Außerdem hatte sie ja noch Zeit ihre Meinung zu andern... Zeit bis zum Ball. Der Ball der Vampire.

Fortsetzung folgt ;D

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Vampire Bride ~ Diabolik LoversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt