Vampire Bride ~ Diabolik Lovers

Einundreißigster Fehlentscheidung

,,Was hast du hier zu suchen?!?" Beschämt zischte Yui einen gewissen Jemand an, während sie ihre Decke höher zog. Eine bestimmte Entität hatte sich dazu entschlossen, in ihr Zimmer einzubrechen und sie zu necken. Und das Szenario, welches sich durch diesen Entschluss abspielte, war im Moment sehr amüsant. Yui blickte zu den Vampir auf, welcher sie mit einem leichten Grinsen musterte. Subaru hatte sich auf ihrem Bett breitgemacht und sich dazu entschlossen dort einfach liegen zu bleiben. Jetzt jedoch, hatte er sich aufgerappelt und tat etwas, dass eher auf Raito zutreffen würde. Er hielt Yui zwischen seinen beiden, starken Armen und ihrem Bett gefangen. ,,Offensichtlicherweise wollte ich schlafen..." Gab er schließlich leicht irritiert als Antwort zurück. Yui schaute rasch auf die Uhr und bemerkte, dass sie noch ganze zwei Stunden Zeit hatte, bevor sie endgültig aufstehen musste. Daher grunste sie lautstark und wickelte sich wieder in der Decke ein. ,,Könntest du jetzt bitte mein Zimmer verlassen?" Murmelte sie wenige Minuten später im Halbschlaf.
Nichtdestotrotz hörte sie nur ein merkwürdiges Schnarchen, weshalb sie aufgab und die Augen schloss. Genial, jetzt habe ich einen der unglaublich heißen Vampire im Bett. Ist ja nicht so, dass dies das erste Mal ist...

,,Würdest du mir diesen Tanz gewähren?" Fragte ein Rotschopf, der hinter einer Maske versteckt war. Sie hätte schwören können, dass er ein höhniches Lächeln verbarg. Trotzdem streckte sie ihm ihre Hand aus, welche von einem Satinhandschuh umhüllt war. Er nahm diese entgegen und zog Yui augenblick näher an sich ran. Ihre Körper schmiegten sich wie perfekt aneinander, so als ob sie schon vor langer Zeit dazu prädestiniert waren, zusammen zu sein. Die Musik ertönte unüberhörbar im Ballsaal, und bei ihrem Beginn begannen alle Paare zu tanzen. Sie drehten und drehten sich, es war reinste Harmonie. Plötzlich blieb der umwerfendste Vampir aller Zeiten stehen, weswegen sie fast gestolpert wäre; hätte er sie nicht aufgefangen. ,,Was soll das...? Stammelte sie, binnen sie ihre Maske richtete, die verrutscht war. Ihr Atem stockte, sobald sie aufblickte. Er hatte noch nie so eine große Anziehungskraft auf sie gewirkt, wie jetzt. Sein nahezu perfekt gemeißeltes Gesicht verzerrte sich leicht, so als müsste er schmolle. Selbstverständlich erkannte sie dies, als er seine Maske abgenommen hatte. Sofort fielen seine Adonislippen in ihr Visier, welche sie unbewusst für eine lange Zeit angestarrt hatte. ,,Wenn du mich küssen willst, weißt du was du sagen musst..." Hauchte er in ihr Ohr, sobald er sich genähert hatte. ,,Sag das du mein sein wirst- ich werde dir dann den Strom der unendlichen Lust zeigen..." Die Musik spielte immer schneller, die Pärchen drehten sich synchron um sie und dies in einem beängstigendem Crescendo. Ihre Schnelligkeit wuchs immer weiter heran und schien ein Wirbelsturm zu formen, der sie verschlingen wollte. Ihr wurde schwindelig und das, als sich ihr zwei strahlende Smaragde näherten. Bizarrerweise fing iht Kopf an zu pochen und ihre Sicht sich zu trüben. Bevor Ayato sie küsste, wisperte er rasch bedeutsame Worte; ,,Und jetzt kannst du bis in alle Ewigkeit schlafen..."

Dunkelheit, leere, Zwielicht, Hass, Neid... All diese Emotionen fingen an sich tief in ihre Herz zu bahnen.

Schweißgebadet stieß sie einen erstickten Schrei aus- doch dann stellte sie mit Erleichterung fest, dass sie sich immer noch in ihrem Bett befand. Alles war nur ein schlechter Traum gewesen. Zumindestens war es das, was sie sich im Moment erhoffte. ,,Yui?" Voller Sorge blickte sie Subaru an, der aufgrund des Lärms aufgewacht war. ,,Ist alles in Ordnung bei dir?" Doch das blonde Mädchen nickte nur. Was zur Hölle war das denn eben gewesen... Immernoch verwirrt sprang sie aus ihrem Bett und ging Richtung Wecker, der in jeder Sekunde klingeln würde und schaltete ihn schließlich aus. Letzendlich war sie ja bereits wach, genau wie Subaru nun auch. ,,Es tut mir leid, dich so geweckt zu haben..." brabbelte sie vor sich hin, währenddessen sie aus ihrem pittoresken Schrank ihre Schuluniform suchte. Subaru trug sie hingegen bereits. Genau, wie er das immer tat. Aus irgendeinem Grund fühlte Yui danach zu weinen. Sie ahnte bereits etwas vor, jedoch wusste sie nicht genau was. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in ihrem Bauch aus, während sie gegen die Tränen ankämpfte. Wie aus dem nichts, umarmte Subaru sie und platzierte einen Kuss auf ihr prachtvolles Haar. ,,Was ist denn los?" Fragte er sie erneut. Immernoch wusste sie nicht, was sie antworten sollte. Schließlich wusste sie es ja selber nicht. Nach kurzer Zeit klopfte sie sachte gegen ihre Wangen und setzte ein Lächeln auf. ,,Du weißt sicherlich, dass heute keine Schule ist, oder?" Gähnte Subaru hinter ihr. Nein, sie wusste es nicht, denn sie hatte es vollkommen vergessen. Immerhin war es etwas positives, weshalb sie sich nicht groß ärgerte. Stattdessen verstaute sie ihre Uniform wieder in ihrem Schrank und fischte normale Alltagskleidung heraus, die sie an diesem Tag tragen würde. Und so begab sie sich Richtung Badezimmer. Dabei ließ sie Subaru hinter sich, der Anstalten machte, ihr zu folgen.

,,Mach auf." Deklarierte er mit strenger Stimme und klopfte nebenbei an der verriegelten Tür zum Badezimmer. Yui ließ sich jedoch nicht stören und ignoriert ihn einfach. ,,Entweder du wartest draußen oder gehst weg." Yui riegelte das Wasser auf und betrachtete, wie es in die Wanne floß und zugleich Subarus Geklopfe übertönte. Daraufhin zog sie sich aus, faltete ihre Sachen und warf sich ihren roséfarbenen Bademantel über. ,,Du weißt, ich könnte jederzeit reinkommen!" Sagte er durch die Tür durch und versuchte sie zu terrorisieren, trotzdem tat sie so, als würde es sie nicht stören. Sie hatte wohl eher Angst davor, dass er seine Drohung doch verwirklichte- natürlich hoffte sie darauf, er täte es nicht. Doch dann hörte sie ein schrilles Quietschen, das von der Tür aus kam. Instinktiv drehte sie sich um. Die Tür krächzte leicht, bevor Subaru diese vom Türrahmen entfernt hatte. Mit weit aufgerissenen Augen stand sie nun da- perplex. Sie hätte ihm, Subaru, derjenige der eigentlich still war, nicht zugetraut so zu agieren. Doch sie hatte sich mit ihrer Naivität in ihm getäuscht. ,,Wieso tust du das? Das sieht dir gar nicht ähnlich!" Versuchte sie von sich abzulenken, binnen sie nach hinten schritt. Subaru blickte sie kurz mit einem müden Gesichtsausdruck an, bevor er in wenigen Millisekunden neben hinter ihr stand. ,,Ich dachte, es wäre an der Zeit, auch mal selber die Initiative zu ergreifen. Sonst verliere ich noch gegen die anderen." Mit gedämpfter Stimme blickte er nach unten und griff nach Yuis Hand, was sie zu verunsichern begann. Sie blickte weg von ihm und suchte nach einer freien Flanke, um ihm entwischen zu können. Da hatte sie es- er beugte sich zu ihr rüber, um ihr Hals beißen zu können, weshalb er nicht achtsam war. Sie versuchte ihre Hand loszureißen und von ihm wegzugelangen, jedoch war es ihr misslungen. Subaru hielt ihre Hand fest und nutzte dies aus, um Yui einmal um ihre eigene Achse zu drehen, seine Arme um sie zu schlingen und sie außer Gefecht zu setzen. Langsam machte Subaru ihr Angst, da er sich normalerweise garnicht so verhielt. Sein aufdringliches Verhalten glich nun eher Ayatos- oder eventuell auch Raitos. Aber zu Subaru passte dies nicht. ,,Subaru-kun, lass es bitte." Sagte sie mit kalter Stimme. Zumindestens versuchte sie es. Nichtdestotrotz bebte ihre Stimme, als Folge dessen sie recht unsicher erschien. ,,Du hast dich irgendwie verändert- und das schon seit dem Ausflug am Strand. Obwohl ich glaube, dass es sogar viel früher war. Seitdem dieser merkwürdige Vampir aufgetaucht ist und wir ihn getötet haben, scheinst du etwas zu verbergen." Subaru blickte überrascht auf und sah sie mit einer vollkommen neuen Perspektive an. ,,Sag es mir Subaru. Was verheimlicht du mir?" Er war dermaßen schockiert von ihren subtilen Gedankengängen und von ihren plötzlichen Worten, dass er sie komplett los ließ. Selbstverständlich nutzte Yui dies aus und gewann Abstand von Subaru, der sich immer noch kein Stück bewegt hatte. Langsam, auch wenn es ganz langsam war, begann sich seine Miene zu verfinstern. Schuldgefühle ließen sich in ihr widerspiegeln, die er nicht mal zu verstecken versuchte. Yui hatte doch Recht gehabt. Er wusste etwas, was sie allerdings nicht ahnen sollte...

,,Du hast Recht..." stammelte er endlich, nach unendlichen Minuten Stille. ,,Ich verschweige dir etwas, aber ich bin nicht der Einzige, auf dem das zutrifft." Yui runzelte die Stirn, als sie seine Worte vernahm. ,,Ich wusste bereits vom Ball der Vampire und deinem Schicksal, und ich muss dir gestehen, dass ich es nur durch das Erscheinen meines Onkels realisiert habe."

Yui kam langsam nicht mehr mit. Seine Worte schienen für sie langsam keinen Sinn zu ergeben. Nein, es war eher so, als wollte Yui es freiwillig nicht verstehen wollen, als ob sie genau ahnte, was los war. Sie holte tief Luft, bevor sie eine einfache Aussage formulierte. ,,Du wusstest, dass ich sterben würde. Du hast mich angelogen, ausgenutzt und verletzt..."
Sie war langsam dem Tränen nahe. Ihre Welt schien erneut zu zerbrechen, in noch kleinere Scherben, als sie bereits schon zerbrochen war.

Fortsetzung folgt :3