Yui lag leicht geschwächt in ihrem Bett, welches sich in Reijis Zimmer befand. Sie war weder wach noch unbewusst, genau die goldene Mitte. Doch sie konnte auch nichts anderes tun, als ihre Augen offen zu halten und ihrer Umgebung lauschen. Yui hoffte, dass keiner sie in diesem fragwürdigen Zustand zu sehen bekäme, jedoch war ihr in diesem Moment die Frage, wie sie überhaupt diesem Zustand verfallen war, wichtiger.Im selben Moment betrat Reiji die Räumlichkeiten und erblickte Yui sofort, so als hätte er geahnt, dass etwas nicht mit ihr stimmen würde. Yui versuchte etwas zu sagen, wobei sie kläglich scheiterte, da ihre Stimme nicht erklingen wollte. Wieso können Vampire keine Gedanken lesen? Wenn man sowas mal braucht... Sie szeufte mit diesen Gedanken innerlich, jedoch bemerkte sie Reijis Lächeln nicht. Yui lag hilflos dort und war dem Vampir, der als der sadistischte der Sakamaki galt, vollkommen ausgeliefert...
Reiji näherte sich ihr, während er geschickt an seinen Handschuh biss und diesen somit problemlos abstreifte. Der Handschuh, der auf seiner anderen Hand saß, zog er jedoch handlich ab. ,,Und nun zu dir, du unerzogenes Gör..." er lachte wieder höhnisch und blickte sie herablassend an. Yui hoffte nur, dies nicht allzu schlimm über stehen zu können. Doch anstelle etwas mit ihr anzustellen, nahm er ein Reagenzglas, welches offen auf sein Schreibtisch gestanden hatte und welches Yui bei ihrer Flüchtigkeit übersehen hatte, und versiegelte dies. ,,Anscheinend hat sie doch gewirkt, du solltest dich geehrt fühlen mein Testobjekt zu sein!" Rasch wühlte er durch seine einst noch geordneten Sachen und setze sich meiner einer Menge Utensilien auf das Bett, auf welches Yui lag. Als sie dies erblickte, schreckte sie zusammen. Sie wollte weglaufen, dennoch wehrte sich ihr ganzer Körper gegen sie. All ihre Gliedmaßen waren taub und lagen somit schlapp neben ihr...
Der kaltherzige Vampir lehnte sich nun leicht über sie und begann nach und nach die Knöpfe ihres Schlafkleides zu öffnen, weshalb auch nach und nach mehr nackte Haut zu aufblitzen begann. Yui war extremst beschämt und würde sich am besten von der Erde schlucken lassen, um der Peinlichkeit entgehen zu können. Gelassen schöpfte Reiji eine feine eiserne Nadel, welche sehr lang und spitz aussah, aus seinen Utensilien und fuhr mit seinen Fingern langsam über ihre Oberfläche. Hat er vor mir damit weh zutun? Yui durchdachte panisch mehrere Möglichkeiten, was er mit ihr vor hatte. Er suchte vorsichtig eine dick aussehende Ader an ihrem Arm, und senkte langsam die sich kühl anfühlende Nadel in Yuis Haut. Hätte Yui in diesem Moment schreien können, hätte sie dies auch zweifellos getan... Mit einer eleganten, jedoch zugleich brutalen Bewegung entfernte Reiji die Nadel aus ihrem Arm und nickte zufrieden. Yui konnte sich sein merkwürdiges Verhalten nicht erklären, was sie auch gar nicht im Nachhinein versuchte. Was sie dennoch überraschte, war dass sich Reijis Lippen auf ihrer neu entstandenen Wunde niederließen. Sie empfand dies als merkwürdig, vor allem, da er nun begann ihr Blut, ungeduldig zu trinken.Es dauerte nicht lange und Reiji löste sich von ihrem Arm, um direkt auf ihren Hals zuzugehen, wo sie einen stechenden Schmerz zu spüren bekam. Reiji zögerte nicht ihr weh zu tun, da er sich keineswegs zurückhielt und bei jedem neuen Biss Yuis Reaktion genoss... Ganz langsam begann Yui zu spüren, dass sie sich wieder bewegen konnte, jedoch nur zu gewissem Grade. Zuerst versuchte sie, ihre noch tauben Finger zu bewegen und tat dasselbe mit ihren restlichen Gelenken, während sich Reiji an ihr sättigte. Es dauerte auch nicht mehr lange, bis sie sich endlich einwandfrei bewegen konnte, doch zuerst wartete sie auf den richtigen Augenblick. Als Reiji wieder zu mehreren Nadeln greifen wollte, um sie dort festzuklammern, sprang Yui auf und wartete geduldig auf Reijis nächste Bewegung, der ihr Handeln schon einkalkuliert hatte. Das Erste, was Yui versuchte zu tun, war ihr Schlafkleid zu schließen, um all die Bissspuren verdecken zu können, die Reiji ihr eben zugefügt hatte. ,,Wieso hast du das getan?" Yui versuchte ihre zitterige Stimme durch ihre gut durchdachte Mimik zu über spielen, was ihr allerdings nicht problemlos gelang. Es war nur ein Wimpernschlag von ihrerseits vergangen, und schon hatte er sie zwischen der harten Holz Tür und sich gefangen. ,,Wieso ich das tue? Es ist nur der banale Grund, dass mir das alles Spaß macht. Ich werde nicht aufhören, und was wirst du nun tun?" Yui blickte schockiert in seine leicht rotglühenden Augen, während er langsam ein knickte, um mit ihr auf Augenhöhe stehen zu können und um anschließend ihr Wimmern mit seinen sanften und vollen Lippen zu versiegeln.
Es folgte eine lange Zeit des Schweigens, während sein Herz immer schneller und schneller schlug. Sie gehörte allein ihm und sie gehörten auf genau diese Weise zusammen und er wollte, dass sich von diesem Augenblick an niemals etwas daran änderte. Selbst der schnell anschwellende Schmerz in seinem Oberkiefer war etwas, das es zu genießen galt. Yuis Schuldgefühle nagten an ihr, da sie wusste, dass sie seine Gefühle nicht erwidern konnte. Plötzlich zersplitterten seine Gedanken. Er konnte nur noch daran denken, dass Yui ihm allein gehörte- auch wenn es nur dieser Augenblick war. Und dann waren da weder Zeit noch Grund zum Nachdenken. Reue konnte sie später empfinden... Yui schmolz in seinen Armen dahin und ihr Haar war unter seinen liebkosenden Fingern von geradezu fließender Weichheit. Im Geiste waren sie bereits miteinander verschmolzen. Der Schmerz in seinen Eckzähnen hatte schließlich zu diesem unvermeidlichen Ergebnis geführt und seine Zähne wurden länger, scharfer; als er mit ihnen Yuis Unterlippe berührte, flackerte dieser wonnevolle Schmerz so heftig auf, dass sie beinahe aufstöhnte.
Und dann tat Yui etwas, was sie noch nie zuvor getan hatte. Sanft und vorsichtig nahm sie einen von Reijis Reißzähnen zwischen ihrer unteren und ihrer oberen Lippe gefangen. Und dann hielt sie ihn ganz bewusst und einfach zart fest.
Die ganze Welt drehte sich um Reiji.
Einzig seiner Gefühle zu ihr war es zu verdanken, dass er nicht zubiss und ihre Lippe durchstach. Denn ein uraltes vampirisches Verlangen schrie danach, genau dies zu tun. Seine Reißzähne hatten sich noch niemals so weit ausgedehnt, waren noch niemals so scharf geworden, und ohne dass er das Geringste dazu beitrug, hatte die rasierklingenscharfe Kante seines Zahns sich in Yuis volle Unterlippe gebohrt. Blut tröpfelte sehr langsam seine Kehle hinunter. Yuis Blut, das sich verändert hatte, seit sie aus dem Reich der Toten als Vampir zurückgekehrt war. Früher war es wunderbar gewesen, voller jugendliche Vitalität und der Essenz von Yuis lebendigem Ich.
Jetzt... War es einfach eine Klasse fü sich. Unbeschreiblich. Er hatte noch niemals so etwas wie das Blut eines ,,zurückgekehrten Geistes" gekostet. Doch irgendwie war es auch aufgeladen mit einer Macht, die sich von menschlichem Blut so sehr unterschied, wie menschliches Blut von tierischem.
Für einen Vampir bedeutete die Kehle hinunterfließendes Blut eine solche Wonne, die sich ein Mensch in seinem ganzen Leben nicht vorstellen konnte...~~~
Yui wachte abrupt aus ihren Schlaf aus, um sich in einem unbekanntem sehr dunklen Raum wiederzufinden. Sie hatte es komplett vergessen, dass sie nun von Azusa gerettet worden war, doch aus irgendeinem ihr noch unbekanntem Grund, hatte sie der Schlaf überrempelt. Sie erinnerte sich nur noch Wage an die Begegnung mit ihm, und an nichts weiterem. Viel mehr bereitete ihr der eben durchlebte Traum mehr sorgen. War es das, was geschehen war, als sie noch am vorherigen Tag im Zimmer eingeschläfert worden war? Auch an diese Tatsache, konnte sie sich nicht genau erinnern...
Frustriert, bemerkte sie, dass sie an eine steinnernden Wand angekettet war, und sich kein bisschen rühren konnte, ohne dass die schwarzgrauen Ketten sich bewegten und klirrten. Sie konnte sich nicht erklären, wie zur Hölle sie an diesem Ort angelangt war, und sie wollte es sich auch nicht genau vorstellen. ,,Eva. Du bist anscheinend aufgewacht..." Wäre es nicht aufgrund ihrer Vampirischen Sinne gewesen, hätte sie bei dieser Beleuchtung Ruki gar nicht erkennen können, der sie kalt ansah. ,,Was tue ich hier? Und wieso habt ihr mich angekettet?" nach etwas Zeit, musste sie entsetzt feststellen, dass ihr niemand eine Antwort darauf geben würde...
Was wird nun aus Yui?
Was wollen die Mukami so plötzlich von ihr, und wieso liegt sie in Ketten?
Doch viel wichtiger; wird ihr gestriges Handeln, Folgen mit sich bringen?Fortsetzung folgt :3
~~~~~
Danke für die Idee @kusushimo ich hoffe, es gefällt dir wie ich sie umgesetzt habe!
Keine Sorge, das andere Rätsel wird sich im nächsten Kapi lösen.
DU LIEST GERADE
Vampire Bride ~ Diabolik Lovers
Roman d'amour||Alternative zur Zweiten Anime Staffel || || Setzt am Ende der ersten Staffel an. || Tiefe Schwärze umhüllte mich. Die Luft aus meinen Lungen strömend, lag ich im Nichts. Einzelne Luftblässchen bahnten sich den Weg durch mein Mund, um anschließend...