||Alternative zur Zweiten Anime Staffel ||
|| Setzt am Ende der ersten Staffel an. ||
Tiefe Schwärze umhüllte mich. Die Luft aus meinen Lungen strömend, lag ich im Nichts.
Einzelne Luftblässchen bahnten sich den Weg durch mein Mund, um anschließend...
Eine Stimme, die sie nur allzu gut kannte, bahnte sich einen Weg durch ihr Spinnennetz aus Gedanken und erzeugte eine Reaktion in ihr. Sie entfernte ihre Hand von ihrem Kinn, die ihrem Kopf bisher als Stütze gedient hatte, wandte ihren Blick vom Fenster ab und blickte schließlich zu Ayato. Sie gähnte lautstark, zur gleichen Zeit wie sie den Kugelschreiber, den sie bis jetzt gehalten hatte, aus der Hand nahm. ,,Tut mir leid, habe nicht hingehört. Brauchst du etwas?" Ihr so typisches unschuldiges Lächeln zierte ihr Gesicht, Ayatos größte Schwäche. Als hätte er Ewigkeiten auf eine Reaktion ihrerseits gewartet, sprudelte er los, auf sie zu taumelnd. ,,Was hälst du davon, ein wenig Spaß zu haben?" Mit einem Grinsen streckte er ihr die Hand entgegen, nachdem er sich geschickt zwischen den Schülerpulten durchgeschlängelt hatte. Yui, deren Wangen sich augenblicklich Rot färbten, versuchte seine Einladung auf die richtige Art zu deuten, denn sie nahm an, sie falsch aufgegriffen zu haben. Es dauerte nicht lange, bis der rothaarige Vampire realisierte, wie sich das für seinen Gesprächspartner angehört haben muss. ,,Darauf wollte ich nicht hinaus, aber im Nachhinein ist es irgendwie verlockend." Schmunzelte er, binnen er nach ihrer Hand griff, die bis so eben noch entspannt auf den offengeschlagenen Seiten ihres Mathematik Buches gelegen hatte. ,,Bitte sag mir, dass wir nach der Mittagspause wieder im Unterricht sind..." Klagend versuchte sie ihm ihre Hand zu entziehen, was sie jedoch sein ließ, als Ayato ihr antwortete. ,,Ich kann nichts versprechen. Aber glaub mir, und wenn lohnt sich das tausend mal mehr, als dir diesen unnötigen Stoff eintrichtern zu lassen."
~~~~~ ,,Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist..." Vor sich hin seufzend, folgte Yui Ayatos Schritten im gleichen Takt. Das Aufprallen ihrer Schuhe gegen den Asphalt hallte in ihrem Kopf wider und nistete sich dort ein. Ihr wildes Herzklopfen, das sich jeglichen Naturgesetzen widerstrebte, wurde immer und immer lauter, als sie daran dachte, dass sie ein weiteres Mal die Regeln brach. Es war ein ekstatisches Gefühl, an all die möglichen Konsequenzen zu denken und an das Risiko, das mittlerweile ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens geworden war. Seitdem sie die Villa der Sakamaki betreten hatte, wusste sie, dass es kein zurück mehr gab. Vor allem wenn man berücksichtige, dass sie vor nicht zu allzu langer Zeit zu einem Geschöpf der Nacht konvertiert worden ist. Wenn das nicht schon genug wäre, verhielt sich ihr einstiger Peiniger, ihr einstig größter Albtraum als sei sie für ihm relevant geworden, als würde sie nun eine Hauptrolle in dem Schauspiel seines Lebens spielen. Traurigerweise musste sie sich zugestehen, dass es höchstwahrscheinlich auf Gegenseitigkeit beruhte, denn sie konnte sich den unwiderstehlichen Vampir mit den smaragdgrünen Augen nicht länger wegdenken.
,,Meine Wenigkeit weiß, dass du nicht enttäuscht sein wirst." Sein Rotschopf raschelte wie ein Gebüsch, aus dem ein kleines Tier trat, sobald er seinen Kopf nach hinten wandte, um Yui ansehen zu können. Sie musste laut aufstöhnen, da sie Ayatos geschwollene Sprechweise mehr als nur kurios fand. ,,Ich möchte aber nicht wieder extra Klassendienst bekommen, nur weil du dich dafür entscheidest, mich zu entführen." Yui schnaubte und ließ ihre Augen gen Himmel gleiten, der zu dieser Zeit bedeckt von einzelnen Diamanten war - zumindest wirkten die Sterne, denen sie früher nicht so viel Gesellschaft hat leisten können, derart in jenem Augenblick auf sie. ,,Du willst also zurück?" Schmollend, kreuzte er seine trainierten Arme vor der Brust, die von einem einfachen Tshirt bedeckt wurde. Sein rebellischer Anblick ähnelte dem eines kleinen Kindes, wenn man seine gekräuselten Lippen, die zerzausten Haare und den hochgekrempelten Saum seiner Hose, ein Unding, dass das blonde Mädchen bis spät in die Zukunft nicht verstand, mit in das Gesamtbild nahm. Aufsässig schüttelte sie den Kopf Nein, ehe sie von Ayato vollkommen überrumpelt wurde. Er ließ sich nicht zweimal abservieren - oder eher gesagt, interessierte ihn ihre Meinung kaum.
Mit einem schnellen Ruck hatte er das zierliche Mädchen in seine Arme befördert, sodass er nun mit der rechten Hand ihren schmalen Rücken hielt und mit der linken die Hinterseite ihrer Oberschenkel stützte. Vor Schreck hatte sie sich aus Reflex an ihm festgehalten, ihre eigenen Hände um seinen nackten Hals schlingend.
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Lauthals lachte Ayato los, alsbald er das überraschte Gesicht, das kaum hätte weiter erröten können, in seinen Geist brannte. Mit weit aufgerissenen Karmesinroten Augen funkelte sie ihn an, bis sich dann ihre Überraschung in die vollkommenste Wut verwandelte. ,,Lass mich sofort los, oder du wirst das bitter bereuen!" Fauchte sie wie wild, als Ayatos linke Hand ein wenig zu weit nach oben wanderte. Nichtdestotrotz wagte er es, die wutentbrannte Yui zu ignorieren, die sowieso keiner hätte Ernst nehmen können...
Es verging nicht allzu lange, da betraten beide Gestalten einen kleinen Wald, der sich auf dem riesigen Schulgelände befand, das mit einem Dorf hätte verglichen werden können. Noch immer konnte Yui nicht fassen, in was für eine Welt sie hineingeraten war. Man konnte es als erstaunlich oder sogar als bizarr bezeichnen, dass sich ein Mädchen wie Yui, das von einem Geistlichen aufgezogen wurde und in bescheidenen Verhältnissen gelebt haben soll, plötzlich in einer vollkommen anderen Dimension war. Sie war ein Vampir, ebenso sie der Junge, in dessen Arme sie sich befand. Manchmal fragte sie sich sogar, ob man die spitzen Eckzähne zwischen ihren Lippen hätte hervorblitzen sehen können wie bei Ayato, sobald er sprach oder gar lächelte.
Sie schüttelte unbewusst den Kopf.
Es war nicht von Nöten, auf Details wie Zähne oder derartiges zu achten, wenn man bemerkte, dass Ayatos ganzes Wesen etwas unheimliches ausstrahlte. Seine Art sich zu bewegen, als würde er sich wie ein Raubtier an seine Beute anschleichen, so leise, so präzise, so tödlich. Seine Art zu reden, als wäre er Jahrhunderte zuvor stecken geblieben und wollte sich von den Ereignissen jener Zeit nicht lösen. Selbst seine Art sie zu küssen, war mit der einer hungrigen Bestie zu vergleichen, die es nicht erwarten konnte, ihr Opfer zu verschlingen. Yui schauderte unwillkürlich. Doch genau das schien es zu sein, was eine derart starke Anziehung auf sie ausübte und ihr ganzes Wesen einzunehmen drohte.
Plötzlich kam Ayato zu einem Halt, ließ die junge Vampirin dennoch nicht aus seinen Armen. Sie befanden sich schon lange nicht mehr in der Nähe des Schulgebäudes. Hätte Yui es nicht besser gewusst, hätte sie schwören können, dass sie sich kilometerweit befanden. Denn ihre Umgebung schien eine vollkommen neue, eine vollkommen surreale zu sein. Ihr Atem stockte, mitsamt eines Aufschreies in ihrem Halse stecken bleibend.