Dreizehnte Nacht

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Es war eine warme Vollmondnacht voller Gelüste, weshalb sich alle Vampire wie verrückt verhielten. Ihre Gefühle wurden dupliziert, ebenso wie ihr Verlangen nach Blut, welches beinahe unsättbar war.

Yui konnte nicht anders, als an den Brief zu denken, welcher aus Raitos Tasche ragte, dennoch bemerkte er nicht viel, da der Mond nun in voller Pracht zu sehen war, und sie sanft mit seinen doch so manipulierenden Strahlen umschmeichelte. Raito konnte nicht anders und näherte sich mit Yui dem Doppelbett, worauf sie hysterisch reagierte. ,,Bitte, lass mich gehen..." Unwillig, versuchte Yui der Versuchung sich auf das Kommende einzulassen, zu wiederstehen. Ihre Blutdurst trieb sie nämlich zu all möglichen Taten, welche sie nachher wiederum bereuen würde. ,,Warum sollte ich... Du siehst so süß aus, wenn du Angst hast!" der Hutträger konnte nicht anders, als an Yuis Hals mit seiner Zungenspitze lang zu fahren, und sie noch näher ans sich zu ziehen. ,,Ich bitte dich, ich möchte dies nicht... " Nun startete sie einen Gegenangriff, indem sie ihn von sich weg schob. ,,Das ist nicht gut Bitch-chan, du verärgerst mich langsam!" er sprach mit einer Stimme, so süß wie Honig aus dem Garten Edens, während er sie nun packte und grob auf das Bett warf. Trotzdem gab Yui nicht auf, weshalb sie versuchte vom Bett zu rollen. Trotzdem war Raito dennoch schneller. Er schaffte es Yuis Handgelenke zu nehmen, weshalb sie sich nicht gegen ihm wehren konnte. ,,Ahhh, das macht mich so wild, wie noch nie zuvor... " sprach er laut aus. Das Bett, auf welches sie lagen, sank mit ihnen ein, und machte es Yui noch schwerer zu fliehen, weshalb sie es vorerst aufgab. Raitos Wangen glühten rot, genau wie das Feuer, welches in ihm seit Yuis Ankunft entfacht wurde. Er war nicht der Einzige, der die Situation zu schaffen machte. Sie war zu ihrerseits auch bereits verlegen, weshalb sie unwillig rot wurde. Sie konnte es einfach nicht vermeiden...

Nun machte sich Raito an ihrem ungeschütztem Hals ran, und strich sanft mit seinen Fingerkuppen auf ihrer zarten, jedoch so empfindlichen Haut. Er konnte das süße Blut spüren, welches unter ihrer Haut floss, während er sie weiter verwirrte. Doch anstelle sie zu beißen, fuhr er mit seinen Fingern ihren ganzen Hals entlang, und war kurz davor weiter zu machen, stoppte aber vor ihrem Ausschnitt. ,,Ich flehe dich an, lass mich gehen!" sie atmete nur noch schwer, weshalb sie schleunigst frei sein wollte. Trotzdem ging er nicht auf ihr Bitten ein, und fuhr fort um sie zu ärgern. ,,Was haltest du davon, wenn ich dir dein Kleid vom Leib reiße?" hauchte er gegen ihr Ohr, was sie erschaudern ließ. Wieso musste dies so kommen? Sie wollte nicht, das Raito sie anfasste. Jedoch ließ er sie unberührt, und legte sein Finger auf ihre rosig schimmernden Lippen, da sie etwas sagen wollte. Sie konnte sich nicht erklären, warum sie dies zu diesen Zeitpunkt getan hatte, und hoffte auf eine Antwort; Yui biss nämlich in Raitos Finger, weshalb er aufstöhnte und sich leicht ablenken ließ. Aus diesem Grunde, verschwendete sie nicht die Gelegenheit, sich auf Raito zu wälzen, und saß nun selber auf ihn. Jetzt war er es, der sich nicht bewegen konnte. ,,Bitch-chan, was soll das werden? Du solltest wissen, das ich es lieber bevorzuge oben zu sein. " sprach er verführerisch, was aber bei Yui nicht gerade gut landete. ,,Raito, lass den Schwachsinn!" schrie sie ihn wütend an, doch plötzlich fühlte sie einen Schmerz in ihrer Brust. Nicht wieder! Seitdem Tag an, an dem sie zum Vampir wurde, geschah dies nicht mehr. Ihr Herz hatte längst aufgehört zu schlagen, doch weshalb schmerzte es so sehr? Erschöpft fiel sie auf Raitos Brust, welcher sich wunderte, was wohl passiert war. Sein Hals lag so nah, so unbeschreiblich nah... Als er dies bemerkte musste er schmunzeln. ,,Mach ruhig, meine Bitch-chan!" Seine Stimme klang dunkel und weich, sein Blick war offen und klar, und um seine Mundwinkel zeichnete sich ein spielerisches, aber zugleich sanftes Lächeln ab. Yuis Herz klopfte wie wild, und das Blut pulsierre ihr heiß den Nacken hinauf. Noch immer glaubte sie den Verstand zu verlieren, wenn sie durstig war, wenn sie den warmen Duft seiner Haut atmete und ihre Lippen endlich auf seinen Hals lagen. Sie konnte spüren wie er seine Faust zur Hand ballte. Etwas ging in ihm vor, etwas was sie nicht hätte ahnen können. Seit Cordelia, war Yui die einzige gewesen, die je von Raito Blut getrunken hatte, was ihn melancholisch werden ließ. Yui konnte nicht mehr, und biss in seinen Hals. Endlich lief die kalte Flüssigkeit ihre Kehle runter, und sättigte immer mehr ihr Verlangen, doch gleichzeitig nahm sie seine Gefühle war, welche sie anfangs verwirrten, sie aber nun zu anstecken drohten. Er hätte ihre Lippen blutig gebissen, er hätte seine Nägel in ihr Fleisch gebohrt und wahrscheinlich nicht einmal gemerkt, wie sehr er ihr damit weh getan hätte. Seine Gedanken kamen ihr beinahe zu realistisch vor, was sie erschütterte. Raito bereitete ihr Angst, sie wollte nämlich nicht auf diese Art und Weise enden. Ihr Appetit war vergangen, aber dafür steigerte sich die Lust in ihr, in Sicherheit zu kommen. Jemand hatte jedoch für sie bereits andere Pläne; Raito schlängelte seine Arme um Yuis zarten Körper, und lächelte finster. Was für ein Sadist er doch war! Der Hutträger näherte sich ihrem Gesicht, berührte mit seiner Nasenspitze die ihre, ließ seinen Mund sanft über ihre Wange streifen und öffnete schließlich ihre Lippen. Es war nach wie vor schwer zu begreifen, dass all das kein Traum war, sondern nun schon seit wenigen Atemzügen die bittere, greifbare Wirklichkeit war. Er küsste sie ohne zu zögern weiter, saugte n ihren Lippen und ließ seine Zungenspitze über ihre Fangzähne gleiten. Seine Pupillen waren groß und hatten den leuchtenden Smaragdton nahezu völlig verdrängt, so dass seine Augen nun Dunkel und samtig wirkten. Sie brach jedoch ab und starrte auf sein Kinn, weil sie es einfach nicht über sich brachte, ihn dabei anzusehen. ,,Raito, ich will das wirklich nicht... " Nun flackerten seine Pupillen und auf seiner Stirn bildete sich eine ernste Steilfalte. Er ahnte was sie vorhatte, da er darauf vorbereitet war, das sie sich ihm entriss und zur Tür rannte. Yui floh so schnell sie konnte und schlug die Tür kräftig hinter sich zu. Sie hatte es geschafft! Jedoch verflog ihre entschlossene Miene in Bruchteile einer Sekunde; Sie hatte es nicht geschafft den Brief an ihren Vater zu schicken...

Wie sie es geschafft hatte, seinen Fängen zu entkommen, war reine Glücks- und Instinktssache. Zu jener Zeit, konnte sie nicht klar denken, und nun spürte sie den Blutverlust. Ihr wurde langsam übel, und ihre Sehkraft verringerte sich. Wann zur Hölle, hatte er ihr Blut getrunken? Hatte er etwa-... Also war dieser eiserne Geschmack nicht sein Blut, sondern ihres gewesen, welches in ihrem Mund hängen blieb. Erschöpft hämmerte sie gegen das dunkel, aufrecht stehende Tor, welches der Eingang der Villa der Sakamaki war. ,,Lasst mich bitte rein!" schrie sie, gepackt von Angst und Panik. Soweit sie wusste, sollten sie dort sein... ,,Schrei nicht so laut rum, Flachbrust!" rief Ayato als er das Tor von innen öffnete und sie rein ließ. ,,Moment, warst du nicht mit Raito-..." er brach mitten im Satz ab und betrachtete sie aufmerksam, mit einer fast wehmütigen Miene. Ayato konnte sich den größten Teil der Geschichte ausmalen, was ihn regelrecht zu schaffen machte. Letztendlich war auch er ihr verfallen, auch wenn er dies nicht wahrhaben wollte. Die Schwindel wurden schlimmer, genau wie der tiefe Schmerz in ihrer Brust, weshalb sie auf den Boden kollabierte. ,,Yui? Alles in Ordnung?" er versuchte sie wach zu rütteln, wobei er aber allerdings scheiterte. ,,Hey Yui! Wach auf!" war das Letzte was sie hörte, bevor sie von der Dunkelheit empfangen wurde und diese sie sanft umhüllte...

Zur selben Zeit, war ein schwarzhaariger Vampir, damit beschäftigt die Taschenuhr, die er in der Hand hielt zu inspizieren. Es war ein Geschenk seiner Mutter Beatrix gewesen, welche nun verstorben war, und welche er genau wie seinen leiblichen Bruder abgrundtief hasste. Damals hatte er Shu um die Geige beneidet, welche er geschenkt bekommen hatte und den Sinn und Zweck der Uhr nicht gesehen. Doch nun war er sich seinen Fehler bewusst geworden. Reiji nahm seine Tasse Schwarzen Tee und trank delikat, Schlückchenweise aus ihr, während er mit der anderen Hand die Uhr hin und her drehte. Er konnte einfach nicht daraus schlau werden, wie die Uhr dazu in der Lage war, den Zeitpunkt des Endes der Welt zu offenbaren. Doch warum würde dies so früh passieren? Es war einfach unerklärlich... Nicht lange, und er würde sich endlich nicht mehr zurückhalten müssen, nicht lange und er würde endlich das tun, was er immer tun wollte. Nun war er an der Reihe, er hatte lang genug auf sie gewartet.

Fortsetzung folgt :3

Vampire Bride ~ Diabolik LoversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt