Kapitel 39 - Die Rückkehr

45 6 0
                                    

15. Februar 2014, geheimes BSAA HQ Gebäudetrakt A, Landeplattform, Dach, London, England – Europa

Chris platzierte Piers behutsam im hinteren Teil des Helikopters. Der junge Schütze ächzte leise und sein Kopf hing ihm auf der Brust. Es war ersichtlich das er sehr geschwächt war, aber Chris blieb zuversichtlich. Er justierte den Jüngeren, sodass er nicht vom Sitz rutschen konnte und strich ihm anschließend zärtlich mit den Fingern durchs Haar und über die Stirn.

Seicht biss sich Redfield auf die Lippen, als er die glühend heiße Haut des Hellhaarigen befühlte.

„Du bist bald zuhause, Piers", flüsterte er und platzierte einen flüchtigen Kuss auf dem Haaransatz des Scharfschützen.

Chris erhob sich und erblickte Ada, die mit verschränkten Armen am Innenmantel lehnte, und ihn mit einem undefinierbaren Blick musterte. Chris ging einfach an ihr vorbei - vor zum Cockpit, wo Leon bereits Platz genommen hatte.

Redfield ließ sich auf dem Pilotensitz nieder und startete die Systeme. Das Brummen und Hochfahren der Rotoren lösten in Chris Erleichterung aus, weil er wusste, dass sie es nun geschafft hatten und er Piers endlich nach Hause bringen konnte. Er umfasste den Steuerknüppel und hob ab.

Leon und Chris blickten ein letztes Mal aus dem Fenster hinab zu dem Gelände. Die Flammen züngelten unverändert aus dem Serverraum und es gab eine Explosion in den untersten Etagen von Gebäude B. Chris vermutete, dass das Labor, das er in Brand gesetzt hatte, die Explosion verursachte, aufgrund der Chemikalien, die mit dem Feuer reagierten. Die Explosion war gar von solchem Ausmaß, dass das Gebäude wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrach und von den aufsteigenden Flammen verschluckt wurde.

Chris richtete seinen Blick gen Horizont, denn mit diesem Höllenort hatte er abgeschlossen, nun galt es Piers Nivans schnellstmöglich nach Chicago zu Rebecca zu bringen.

----------------------------------

16. Februar 2014, Geheimversteck, Stanford Institut für Wissenschaften, Chicago, Illinois – Nordamerika

Als Chris Redfield mit Piers Nivans auf den Armen ihre derzeitige Geheimbasis betrat, saßen alle im Gemeinschaftsraum. Er hörte direkt Claire scharf einatmen und wie sie vor Ergriffenheit die Hände auf den Mund schlug, als sie ihren Bruder unversehrt – zumindest weitestgehend – mitsamt Piers erblickte. Die Tränen standen ihr in den Augen, als sie von dem schwarzen Ledersofa aufsprang.

Sheva Alomar saß auf der Lehne der Couch und lächelte breit mit vollster Zufriedenheit über das heroische Bild Redfields, der mit stattlicher Ernsthaftigkeit seinen Geliebten trug.

Kevin und Rachel hatten am Tisch platzgenommen und sahen erleichtert auf, als sie ihren Captain erblickten.

Sherry Birkin saß ebenfalls am Tisch und die Besorgnis wich aus ihren zarten Gesichtszügen.

Rebecca hingegen eilte sofort zu ihm, warf einen kurzen, prüfenden Blick auf Piers und bedeutete Chris, ihr zu folgen.

Chris nickte kurz Jill Valentine zur Begrüßung zu, die am Fenster stand und zurück nickte. Sie war ihm keinesfalls böse, dass er sie nicht augenblicklich ausgiebig in Empfang nahm, denn momentan gab es Wichtigeres. Alles andere konnte warten, auch wenn sie sich schon seit einer Weile nicht mehr gesehen hatten. Jill verstand, dass Redfields Prioritäten derzeit wo anders lagen und er sich noch nicht darauf konzentrieren konnte, seine beste Freundin gebührend und herzlich in die Arme zu nehmen. Sie war sicher, dass er sie noch ausgiebig begrüßen würde, sobald er dazu bereit war und es die Lage erlaubte.

Alle sahen verblüfft auf, als hinter Chris nicht nur Leon S. Kennedy, sondern auch Ada Wong den Raum betrat.

Chris folgte Rebecca in das angrenzende Labor. Die Virologin hatte bereits in weiser Voraussicht ein paar Vorkehrungen getroffen. Redfield legte den Schützen behutsam auf der Trage ab. Er wich nicht von Piers Seite und sah Rebecca zu, wie sie wortlos auf einigen Schalttafeln und Gerätschaften herum tippte.

Resident Evil: Code Nivanfield || A Nivanfield Story - Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt