Resident Evil: Code Nivanfield || A Nivanfield Story - Band 2

Kapitel 44 - Eine Allianz aus Helden und Legenden

23. März 2014, Geheimversteck, Stanford Institut für Wissenschaften, Chicago, Illinois – Nordamerika

Chris wuchtete den letzten Waffenkoffer auf den großen Meetingstisch, löste die Verschlüsse und öffnete ihn. Kurz ließ er zufrieden seinen Blick über die Ausbeute schweifen. Das war alles, was Leon, Sheva und er aus dem BSAA HQ entwendet hatten, als sie den Helikopter gestohlen hatten – oder eher geborgt. Schließlich war er Gründer der BSAA, somit war das Equipment hier sein rechtmäßiger Besitz, weswegen es nur legitim war, dass er den ganzen Kram nun dafür einsetzen würde, den Machenschaften von Amelia und Natalia ein Ende zu bereiten.

Die anderen bedienten sich nach Herzenslust an dem Waffen-Selbstbedienungs-Buffett. Alle deckten sich dementsprechend ein und es kristallisierten sich schnell unterschiedliche Präferenzen heraus.

Leon S. Kennedy blieb sich treu und zog lediglich mit seinen zwei Pistolen - den Wingshootern, und diversen Ersatzmagazinen in den Kampf. Er war dementsprechend der erste der aufbruchbereit war, während die anderen noch feine Auslese betrieben. Lässig wandte der DSO-Agent die Pistolen zwischen den Fingern und schob sie in die Holster an seinem Gürtel. Er prüfte den Halt seiner schwarzen Biker-Handschuhe, zog die Riemen seiner ärmellosen Lederschutzweste zurecht und krempelte die Ärmel seines blauen Hemdes hoch, das er unter der Weste trug. Anschließend ließ er sich auf einem der Stühle nieder und beobachtete mit leichter Neugierde die anderen.

Kurzweilig huschte Trübsinn über seine Gesichtszüge, als er sich einmal mehr bewusstwurde, dass Ada Wong in der Runde fehlte. Die Schwarzhaarige war klammheimlich in der Nacht verschwunden. Sie hatte es zwar angekündigt, und Leon hatte dahingehend nichts anderes erwartet, aber dennoch schlich sich trotz dessen ständig Enttäuschung in sein Herz, wann immer Ada Treue in ihrer Verhaltensweise bewies.

Sheva Alomar sicherte sich direkt die einzige Schrotflinte, was Chris schmunzeln ließ. Die temperamentvolle Afrikanerin hatte einfach einem Faible für Shotguns, demnach war es für ihn keine Überraschung, dass sie prompt zu jener Waffe griff.

„Die Shoty gehört mir", hatte sie alle vorgewarnt. Niemand hatte Einwände geäußert.

Flapsig warf sie sich die Shot über die Schulter und trug ein stolzes Grinsen der Vorfreude auf den Lippen. Sie war definitiv bereit in die Schlacht zu ziehen. Zusätzlich verstaute sie eine Handfeuerwaffe im Holster an ihrem rechten Oberschenkel, ein Feldmesser in einer Halterung am linken Oberschenkel und schnappte sich abschließend eins der BSAA-Sturmgewehre. Sie testete die Funktionalität, schob geräuschvoll den Riegel zurück und machte mit ihrer Haltung und dem Lodern in den Augen unmissverständlich klar, dass sie auf der Stelle kampfbereit war.

Sherry Birkin legte eine ähnliche Bescheidenheit an den Tag wie Leon. Sie begnügte sich mit einer Handfeuerwaffe, ihren elektrischen Schlagstöcken und einem Feldmesser. Ihre weiße Bluse hatte sie halb im Bund ihrer khakifarbenen Hose verschwinden lassen und einen blaukarierter Schal hatte sie um ihren Hals gewickelt.

Helena Harper hielt ihre persönliche Schrotflinte in Händen, die sie liebevoll Hydra nannte. Die Flinte war kürzer als reguläre und war mit einem Dreifachlauf ausgestattet. Sheva und Helena hatten deshalb zuvor ein angeregtes Gespräch über Shotguns geführt, als Sheva ihre Neugierde über die sonderbare Modifikation geäußert hatte. Wie sich schnell herausstellte, hatten beide Damen einen Fetisch für Shotguns. Ansonsten war Harper lediglich mit einer Handfeuerwaffe ausgerüstet. Chris bekam daher allmählich das Gefühl, dass die Vorliebe für vergleichsweise handliche Waffen und leicht zu verstauendes Equipment so ein Agent-Ding war. Diese Erkenntnis wurde untermalt, als Chris sich seine BSAA-Kollegen ansah, denn diese untermauerten und belegten somit die These, da sie alle das komplette Gegenteil zu Leon, Sherry und Helena bildeten.