Resident Evil: Code Nivanfield || A Nivanfield Story - Band 2

Kapitel 45 - Für Ehre und Gerechtigkeit

24. März 2014, Geheimbasis, Gebirgsregion von Krasnojarsk, Russland – Asien

Mit einem dumpfen Knall, verursacht durch einen kleinen Sprengsatz, verschafften sich Redfield und seine Allianz gewaltsam Einlass. Sie destruierten den Türmechanismus der Vorrichtung und drangen ins Innere der Basis vor.

Chris ging voraus, das Sturmgewehr am Anschlag, und er leuchtete mit dem am Lauf angebrachten Laserpointer den Flur entlang.

„Denkt dran, bleibt in Formation", rief der Captain allen in Erinnerung und führte die Truppe weiter an.

Sein Plan sah vor, dass sie sich unter keinen Umständen trennten, sondern stets zusammenblieben. Sie hatten keinen Lageplan dieses Gebäudes, und Chris hielt es allgemein für unklug sowie unnötig sich hier aufzuteilen. Er wollte viel eher die gemeinsame Stärke ausspielen. Alle bei sich zu wissen, spendete Chris zudem Zuversicht und vor allem belebte die kontinuierliche Anwesenheit der anderen ihn mit neuer Kraft. Solange die anderen also an seiner Seite waren, würde er eine unermüdliche Kraftquelle mit sich führen - zumindest seiner Vorstellung nach. Wie sich das Ganze in der Praxis erprobte, würde sich erst zeigen.

Chris bog in den nächsten Flur ein, Sheva zu seiner rechten und Jill zu seiner linken, als die ersten BSAA-Soldaten ihnen entgegenkamen. Mündungsfeuer flackerte zischend auf und ein Donnergrollen hallte durch den Gang. Binnen Sekunden war alles wieder verebbt und die BSAA-Soldaten klappten in sich zusammen oder taumelten an die Wand. Einer versuchte sich vergeblich daran festzuhalten und rutschte an der Fassade gen Boden, wodurch er eine blutigen Handabdruck und Schlieren hinterließ.

In kürzester Zeit hatten sie die insgesamt sieben Soldaten mit gezielten Schüssen niedergestreckt und das nur aufgrund der astreinen, wortlosen Verständigung. Genau diese Eigenschaft hatte Chris schon immer, besonders für ein Alpha Team, als essenziell erachtet. Da diese Truppe hier konkret genommen nur aus einem bedingten Alpha Team und ansonsten einem zusammengewürfelten Haufen bestand, hatte er seine Bedenken gehabt. Anscheinend recht unbegründet, wie sich nun zeigte.

Besonders bei Jake war er unsicher gewesen, ob er überhaupt Befehle, noch dazu von Redfield, entgegennehmen würde. Doch bislang präsentierte sich der Söldner erstaunlich konzentriert und besonnen. Mit der Hälfte der Anwesenden hier, hatte Chris noch nie einen Einsatz geführt, weshalb er skeptisch war, aber bisher gab niemand ihm einen Grund weiterhin Zweifel zu hegen.
Sheva und Jill hatten augenblicklich eine kniende Position eingenommen, kaum als sie die Soldaten erspäht hatten. Die Reaktion der beiden führte dazu, dass sie das Sichtfeld freigaben und somit auch der zweiten Reihe ein freies Schussfeld ermöglichten. Chris hatte auf dem Flug hier her die Truppe in einige Formationen und Interventionen eingeführt. Er hatte sie in einige militärische Taktiken eingeweiht und sie auf etwaige Situationen vorbereitet. Jill und Sheva sowie auch Kevin und Rachel kannten derartige Manöver zwar, aber der Rest der Gruppe nicht.

Jill, Sheva und Chris hatten somit die ersten drei Soldaten niedergeschossen, während Jake, Leon, Kevin und Claire keine Sekunde darauf die zweite Reihe Soldaten niedergerungen hatten. Die Vorgehensweise war effizient und formsicher. Insofern die Truppe weiterhin dieses Niveau halten konnte, auch bei kniffligeren Situationen sowie die geprobten Handzeichen und Anweisungen Redfields beachteten, dann hätten sie äußerst gute Chancen hier durchzukommen.

Der Veteran führte das Team weiter voran, als sie achtlos an den Leichen der Soldaten vorübergingen.

Der Gebäudekomplex erschien von innen nochmal deutlich größer als von außen. Chris mutmaßte, dass einige Räumlichkeiten und Gänge in das Felsgestein und somit in das Gebirge verliefen.

Redfield trat kraftvoll eine Tür auf. Sofort stürmten Sheva und Jill den Raum, gefolgt von den anderen. Erneut flackerte für den Bruchteil einiger Sekunden Mündungsfeuer auf, begleitet von dem ohrenbetäubenden Lärm der Schüsse. So schnell alles begonnen hatte, so schnell endete der Schusswechsel. Ein weiteres Mal wurde der Boden mit Blut und Leichen von BSAA-Soldaten gesäumt.