Kapitel 23 - In einer verlogenen Welt voller Intrigen und Verräter

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5. November 2013, Wohnung von Chris, Atlanta, Georgia – Nordamerika

Chris schloss die Terrassentür, als er von seinem Telefonat zurückkehrte. Claire hatte sich in der Zwischenzeit mit Sherry ausgetauscht.

„Sherry hat noch immer nichts von Jake gehört. Leon konnte ich nicht erreichen, da er derzeit in einem Einsatz steckt, aber Sherry schaut, ob sie etwas bezüglich Jake in Erfahrung bringen kann", berichtete Claire ihrem Bruder.

„Gut", nickte er. „Jill und Sheva wissen Bescheid. Sie werden ein wachsames Auge halten."

„Und du? Was hast du nun vor? Ich meine: Wie willst du nun weiter verfahren?" fragte Claire vorsichtig.

Chris griff sich in den Nacken. „Ich denke vorerst werde ich unverändert weiter machen und mir etwas überlegen."

Der Veteran hielt es für unklug Hals über Kopf hinzuschmeißen und die BSAA zu verlassen. Er befand sich direkt im Nest des Geschehens und somit der Informationsquelle. Es wäre also äußerst dumm, diesen Vorteil einfach herzuschenken. Zumal sie aktuell noch über zu wenige Details verfügten. Sie wussten nicht mal, wer alles involviert oder wie umfassend die BSAA bereits vergiftet war, und solange sie sich dessen nicht absolut sicher sein konnten, wollte Chris erst einmal nicht überstürzt handeln. Indem er unverändert weiter machte, konnte er eventuell sogar an wertvolle Hinweise gelangen.

„Ich werde nochmal recherchieren und vielleicht ein paar Kollegen von TerraSave darauf ansetzen. Eventuell können wir etwas herausfinden", teilte Claire ihr Vorhaben mit.

Chris nickte einwilligend und sah dann zu Rebecca, die unverändert und betretend am Tisch saß. Sie wirkte in sich gekehrt und etwas nagte deutlich an ihr.

„Rebecca?" sprach er sie an, wodurch sie fragend aufsah.

„Ich denke, ich werde die BSAA verlassen", äußerte sie sich nach einer kurzen Pause zu dem Thema. „Ich kann nicht verantworten, und es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, dass mein Wissen für so grausame Dinge missbraucht wird. Ich bin der BSAA beigetreten, weil ich dachte, dass ich den Menschen helfen kann, und etwas Gutes damit tue. Ich dachte meine Fertigkeiten wären dort optimal aufgehoben. Doch ich irrte."

Sie senkte betrübt den Kopf und klammerte sich an ihrem Orangensaftglas fest.

„Ich verstehe dich sehr gut, und ich werde dich nicht von dieser Entscheidung abhalten", sagte Chris verständnisvoll.

Rebecca lächelte seicht. „Danke, Chris. Ihr könnt natürlich dennoch auf meine Hilfe zählen. Ich will Piers genauso finden und diejenigen zur Rechenschaft ziehen. Egal was ihr vorhabt, ich bin dabei und werde euch nach Kräften unterstützen, insofern es in meiner Macht steht."

Chris nickte ihr dankend zu und wandte sich an seine Schwester. „Und was dich angeht, du wirst für die nächste Zeit bei mir bleiben und dich von deiner Wohnung fernhalten", wies er an und seine Tonlage machte deutlich, dass diese Entscheidung nicht zur Diskussion stand.

Claire zeigte ohne Widerworte Einsicht.

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16. November 2013, Wohnung im vierten Stock, Tanta, Ägypten – Südostafrika

Bedächtig klopfe es an der Tür, weswegen Jake fragend den Kopf hob. Er war gerade dabei, die Klinge eines Messers zu schärfen. Es klopfte erneut. Jake nahm den Fuß von der Tischkante, schob das Messer in die Halterung an seinem Oberschenkel und erhob sich.

Auf dem Weg zur Tür schnappte er sich vorsichtshalber noch seine Pistole. Vorsicht war immer besser als Nachsicht - erst recht, seitdem er wusste, dass jemand hinter ihm her war. Die unglückliche Auseinandersetzung mit dem BSAA-Agenten in Syrien hatte seine Paranoia und das ungesunde Misstrauen noch weiter geschnürt.

Resident Evil: Code Nivanfield || A Nivanfield Story - Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt