Kapitel 52 - Das Band der Verbundenheit

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18. April 2014, Ferienhaus, Kahala Beach, Oahu – Hawaii Islands

Ein glückseliges Lächeln stahl sich auf Redfields Lippen, als er die geborgene Präsenz und Wärme des Scharfschützen an seinem nackten Rücken verspürte. Ruhig und gleichmäßig spürte er den Atem von Piers in seinem Nacken, was Chris einen angenehmen Schauer bescherte.

Der Jüngere hatte seinen Arm über den Älteren gelegt und wiederum die Finger mit denen von Chris verschränkte. Den zweiten Arm hatte der Veteran unter Kopf und Kissen geschoben.

Wohlig seufzte Redfield über das liebliche Gefühl seinen Geliebten endlich wieder bei sich zu wissen. Er hatte es so sehr vermisst, die Präsenz des Jüngeren zu ertasten, wenn er am Morgen erwachte. Nun musste er es nicht länger missen und wurde nicht mehr von der kalten, leeren Betthälfte geplagt, denn diese war endlich wieder von Piers Nivans erfüllt.

Anhand des ruhigen Atems ging Chris davon aus, dass der Jüngere noch schlief. Er wollte ihn nicht wecken, weshalb er selbst die Augen nochmal schloss und einfach die Friedlichkeit der Einfachheit genoss. Er kuschelte sich wohlig tiefer in Kissen und Matratze und streichelte zärtlich mit dem Daumen über den Handrücken des Scharfschützen. Langsam driftete der Veteran weg in einen seichten Schlaf.

Er erwachte erst wieder als Piers sich hinter ihm räkelte und gähnend die müden Glieder streckte. Chris drehte schmunzelnd den Kopf und blickte in das leicht verschlafene Gesicht seines Liebsten. Die Strähnen seines für gewöhnlich hochgestylten Ponys lagen ihm flach auf der Stirn und manche Strähnen standen teils etwas wirr ab.

„Morgen", lächelte Redfield und glitt mit den Fingern durch das sanft braune Haar des Jüngeren.

„Morgen", säuselte Piers und zog Chris in einen sanftmütigen Kuss, ehe er den Kopf an der Halsbeuge des Älteren vergrub und sich an seinen Leib schmiegte.

Heute war ihr großer Tag – der Tag der Hochzeit.

Chris war ein wenig nervös, obwohl er gar nicht genau bestimmen konnte weshalb. Prinzipiell war es keine große Sache, denn die Eheschließung würde sich nur im kleinen Kreis ohne viel Tamtam abspielen. Es bedurfte keinen abgedrehten Schnickschnack oder extravaganten Firlefanz. Alles würde einfach und simpel werden. Sie würden sich am Strand das Ja-Wort geben und damit wäre die Sache erledigt, ohne alles groß aufzuspielen.

Chris wollte keine Show daraus machen mit aufwendiger Organisation, sondern für ihn zählte einfach nur die Symbolik und die Gefühle dahinter. Es bedurfte keine Hollywood-Reife Inszenierung. Es zählte nur was er und Piers füreinander empfanden und das konnten sie auch ohne massive Pferdekutsche, tausende weißer Tauben und allerlei solchen Firlefanz zum Ausdruck bringen. Manchmal war weniger einfach mehr.

Chris hatte daher absichtlich auf sämtliche Sachen verzichtet. Viele würden ihn nun als Frevel bezeichnen, einen solch wichtigen Tag nicht zu huldigen und damit Traditionen zu brechen, denn für viele gehörte eine Kirche, die Pferdekutsche, die weißen Tauben und vieles mehr einfach dazu – das war ein ungeschriebenes Gesetz! Für ihn zählte einzig und allein, dass Piers Nivans bis zum Rest ihrer Lebtage glücklich und gemeinsam mit ihm verbringen würde.

Außerdem hatten sie beide die Einfachheit schon immer am meisten an ihrer Beziehung geschätzt, da es nicht mehr bedurfte als ihre aufrichtige Zuneigung. Genau diese Einfachheit sollte auch das Symbol ihrer Hochzeit sein.

Nicht einmal Claire hatte darüber Einwände geäußert, obwohl gerade sie oft Chris zu dem ein oder anderen Luxus genötigt hatte. Chris war sich nicht sicher, ob sie enttäuscht war, dass er keine größere Sache daraus machte, aber wenn dann ließ sie es sich nicht anmerken. Vermutlich hatte sie ohnehin nichts anderes von ihrem Bruder erwartet als, dass er auch dahingehend seiner Bescheidenheit treu blieb.

Resident Evil: Code Nivanfield || A Nivanfield Story - Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt