Nervös zupfte ich an dem blauen Kleid. Der Mann neben mir, mit der farblich passenden Krawatte, nahm meine Hand und drückte sie beruhigend. Mit ihm an der Seite würde ich das überstehen – ich könnte alles schaffen.
Einen tiefen Atemzug nehmend, öffnete ich die Tür zu dem Festsaal, wo die Zeugnisübergabe und anschließende Abifeier stattfinden sollte. Alles war wunderschön geschmückt, doch für das hatte ich kein Auge. Mein Blick schweifte über den Raum und suchte meine einstigen Widersacher. Doch als erstes sah ich Valentin, mit der Kamera bewaffnet. Sobald er uns bemerkte, kam er wild Fotos schießend auf uns zu und grinste uns an.
Er und Mike hatten beschlossen, ihr Geheimnis zu wahren und getrennt an der Veranstaltung teil zu nehmen. Ich fand es schade (die überraschten Blicke der anderen wären Gold wert gewesen), akzeptierte aber natürlich ihre Entscheidung.
Mittlerweile hatte ich viel über die Werwölfe und über ihre Art zu leben erfahren. Und noch wichtiger: über meine zukünftige Rolle als Luna. Trotzdem beschloss ich, meine Ausbildung ganz normal anzufangen. Das einzige Zugeständnis an die Zukunft war, dass ich in Kilians Zimmer gezogen war. Er hatte mich überzeugt, dass die Treppen in den ersten Stock mit meinen verletzten Knöchel zu beschwerlich waren. Und als er verheilt war, konnte ich mir nicht mehr vorstellen, die Nächte ohne ihn zu verbringen.
Nun entdeckte ich Jan. Ihn sah man ebenfalls nicht an, dass er vor ein paar Wochen noch Krücken benötigte. Bei der Verkündung der Noten und wer in die mündliche Prüfung musste, sahen er und seine Freunde immer noch ramponiert aus von der Begegnung mit Kilian und Adrian. Keiner von ihnen wagte auch nur einen Blick in meine Richtung, wofür ich sehr dankbar war.
Thea und Tine waren ebenfalls bereits da – ihnen fielen fast die Augen aus dem Kopf, als sie mich mit meinen Begleiter sahen. Ich nickte ihnen nur kurz und unverbindlich zu und machte mich auf den Weg zu unseren Platz. Mike saß bereits am Tisch und lächelte uns an.
Das schlimmste lag hinter mir – jetzt konnte ich endlich anfangen, die Feier zu genießen. Und dann den Rest meines Lebens.
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Von Wölfen beschützt
RomantikMaja hatte in den letzten Jahren nicht viel zu lachen. An ihren 18. Geburtstag überschlugen sich dann die Ereignisse und sie beschloss nicht mehr nach Hause zurück zu kehren. Stattdessen lebte sie in einen Haus mit anderen Jugendlichen. Doch irgende...