Kurz vor dem Morgengrauen hatte ich Probleme wach zu bleiben. Die Nacht ging schnell um und Lizzi schlief noch friedlich. Ich weiß nicht was wir als Nächstes machen sollen. Wir sind blinde Passagiere und dürften eigentlich nicht hier sein. Die Stimme meiner Schwester holte mich aus meinen Gedanken zurück. „Ist es schon Morgen?", fragte sie mich schläfrig. „Ja. Guten Morgen. Weißt du eigentlich, dass du schnarchst?" Sie schaute mich verwirrt an und ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. „Was? Ich schnarche?" „Ja. Du hast die ganze Nacht vor dich geschnorchelt. Mir tut Will ja ein bisschen Leid. Der muss dann neben dir liegen und schlafen." Sie gab mir den Todesblick und stand dann auf. „Y/n, das merke ich mir. Ich werde dich eines Tages auch mit irgendwas aufziehen. Darauf kannst du Gift nehmen." Langsam tat mein Bauch vor lachen weh. „Wie auch immer, ich werde mir Sachen suchen und mich ans Deck schleichen. Ich weiß nicht wohin dieses Schiff fährt. Und am besten währe es, wenn wir es zu Tortuga schaffen." „Was willst du auf Tortuga, Lizzi?" „Will sucht Jack. Jack braucht Rum, Rum gibt es auf Tortuga. Ergo müssen wir dort hinkommen, damit ich zu Will kann." Ich wusste nicht ganz was ich zu dieser Schlussfolgerung sagen soll, aber Lizzi war fest entschlossen und ging weg. Wow. Damit habe ich nicht gerechnet. Vater will das wir aus der Gefahrenzone rauskommen und wir fahren gleich wieder rein.
Während Lizzi auf Deck irgendwas machte, saß ich immer noch in der Ecke. Sie war gut geschützt vor fremden Blicken. Vor uns standen Kisten, die bis zur Decke gestapelt, und neben mir standen Fässer. Ich dachte gerade wieder an James. Vater wollte nicht das ich das weiß, aber ich habe ein Brief von einem Matrosen auf seinem Tisch gelesen. Darin steht, dass die Dauntless der Pearl auf den Fersen ist, aber ein Sturm bevorsteht. Der Kaptein habe sich noch nicht entschieden wie es weitergehen sollen. Das war der letzte Brief den Vater bekommen hat und der ist zwei Wochen alt. Ist die Dauntless gesunken? Nein! Nein. Daran will ich nicht denken. Wo James gerade wohl ist? Irgendwann fielen mir die Augen zu.
Als ich wieder aufwachte ging die Sonne gerade unter. Neben mir stand ein kleiner Teller mit Brot und ein Becher mit Wasser. Dazu lag ein Degen neben mir. Scheint, als hätte Lizzi erreicht, was sie wollte. Nachdem ich gegessen hatte war ich leider wieder alleine mit meinen Gedanken. Wenn jemand dabei war konnte ich die schlechten Gedanken verdrängen und jetzt kommen sie wieder. Ich machte mir wieder Sorgen um James. Am liebsten hätte ich einfach losgeheult. Ich war auch kurz davor, bis ich laute Schritte hörte. Ich wusste nicht, was oben auf dem Deck los ist. Es liefen immer wieder Personen hin und her und ich hörte leise Stimmen. Nach ein paar Minuten wurde es wieder ruhig und ich entspannte mich wieder.
Kurz darauf kam auch Lizzi wieder. Sie hatte ihre Harre zusammengemacht, Hose, Hemd und Mantel an. Den Hut hatte sie tief ins Gesicht gezogen. „Was hast du gemacht? Und was war gerade eben los?" „Ich habe mich unter die Crew gemischt und herausgefunden, dass dieses Schiff kleiner Inseln abfährt, bis es dann weiter nach England segelt. Das Problem ist nur, dass kein Hafen mehr frei ist, bis auf Tortuga. Aber der Kaptein will nicht an einem Piratenhafen anlegen. Und ich habe ihm nur geholfen die Entscheidung zutreffen. Wir legen bald in Tortuga an." „Wie hast du ihm geholfen?" Ich schaute sie ein bisschen besorgt an. Sie musste nur Lachen. „Nein, ich habe ihn nicht umgebracht. Ich habe ihm nur ein kleines bisschen Angst gemacht. Er glaubt jetzt an Geister." Ich schaute nur noch verwirrtert und Lizzi lachte weiter. Die restliche Fahrt blieben wir ruhig neben einander sitzen. Ich wollte einfach nur von Bord.
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Das verfluchte Piratenleben!
FanfictionJames Norrington x reader Du bist die Halb-Schwester von Elizabeth Swann. Ihr habt euch zufällig in England getroffen und herrausgefunden, dass ihr die gleiche Mutter habt, aber unterschiedliche Väter. Ihr seit vor 8 Jahren nach Port Royal gefahren...