Die Wahrheit

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Diese Nacht war noch schlimmer, als jeder andere zu vor. Ich träumte wieder von IHM, jedoch nur davon, wie er mich küsste. Es wiederholte sich immer und immer wieder. Am Morgen war es endlich vorbei. Dennoch war ich müde und ich konnte mich kaum wach halten. Ich lief an Deck und wurde fast von den Sonnenstrahen umgebracht. Ich seuftze und versuchte mich an die Helligkeit zu gewöhnen. Langsam schliff ich mich übers Deck und stand an der Reeling. ich genoss das Rauschen des Wassers als sich jemand räusperte. Ich konnte und wollte mich nicht umdrehen. Dafür hatte ich einfach keine Kraft. "Y/n, wie hast du geschlafen?" ich grummelte leise, was als Antwort genügte. James stellte sich nun direkt neben mich. "Magst du mir jetzt erzählen, was los ist?" Er suchte meinen Blick, jedoch starrte ich nur aufs Meer. "Hab ich den eine andere Wahl?" James schwieg und ich seufzte. Ich bewegte mich zum Bug, weg von allen Männern und James folgte mir langsam.

"Es tut mir leid, dass ich das solange dir verschwiegen habe. Ich träume schon seid Wochen von diesem Piraten. Er verfolgt mich, redet zu mir und in Tortuga stand er sogar vor mir." James schaute mich mit einem beruhigenden Blick an. Ich hingegen konnte ihm nicht in die Augen schauen. Ich fühlte mich so schlecht, aber fuhr fort: "Er sagte immer wieder: Er würde mich findet; Er geht erst dann, wenn er das hat, was er will. Jedes Mal versuche ich ihm zu entkommen, aber es gelingt mir nicht. Die ersten Mal war es nur ein Traum, da bin ich mir sicher. Aber es schien, als würde er den Traum kontrollieren. Ich konnte Türen nicht öffnen oder mich nicht bewegen. Und die letzen zwei Mal konnte ich ihn wirklich spüren. Ich glaube er, was die letzten beiden Male betritt, wirklich da." Ich schaute zu James und suchte nach einer Reaktion. Aber er blieb ruhig. "Weißt du was es ist, was er haben will?". "Nein". "Und was hat er in den letzten beiden Treffen mit dir gemacht?". "Nichts. Er hat mich gehindert zu gehen und mir das selbe wieder und wieder erzählt. Ich kann ihn auch nicht erkennen. Vor seinem Gesicht ist ein schwarzer Nebel." Ich machte eine Pause und versuchte mir sein Gesicht vorzustellen. Aber in Tortuga hat er mir nur bekannte Gesichter gezeigt. Nicht sein eigenes. Dann fiel mir der Kuss ein. Ich konnte es nicht übers Herz bringen, James vom Kuss zu erzählen. Geschweige denn davon, dass er seine Gestallt ändern kann.

"Jedoch müssen wir ihn kennen", sagte ich bestärkend. James schaute mich fragend an:"Wie kommst du darauf?" "Er fragte mich nach Weatherby. Und er sprach von ihm, als mein Adoptivvater. Nicht viele wissen das. Jeder glaubt er sei mein richtiger Vater." James nickte. "Hast du eine Idee wer es sein kann?" "Nein. Ich kann mir niemanden vorstellen. Dazu muss er ja irgendwelche Kräfte besitzen, und einen Hexer kenne ich bestimmt nicht." "Vielleicht kennen wir ihn ja nicht. Wenn er Kräfte hat und dich in deinem Traum besucht kann er auch in deinen Kopf eindringen und in deinen Erinnerungen suchen." Daran hatte ich gar nicht gedacht. Vielleicht hatte James ja recht und ich kenne ihn gar nicht. Das beruhigte mich direkt. Und andererseits ist es gruselig. Er hat vollen Zugriff auf meinen kopf und weiß alles was ich denke. Oh nein! "Aber wenn das so ist, dann weiß er auch, dass wir zur Schiffbruchsinsel segeln und die Bruderschaft versammeln. Was wenn er auch da sein wird?!" James umarmte mich zur Beruhigung. "Alles wird gut. Wir finden einen Lösung!"

Der Himmel blitze auf und es donnerte. Ein Gewitter ist aufgezogen. Ein kalter Schauer lief mir den Rücken runter. Selbst Calypso will uns etwas mitteilen. "Lass uns in die Kajüte gehen, bevor es gleich anfängt zu regnen." James nahm mich an der Hand und führte mich unter Deck. Wir legten uns ins Bett und kuschelten. Ich fühlte mich wohl und geborgen. "Tu mir einen Gefallen. Das nächste Mal erzähl mir gleich davon, okay? Ich möchte für dich da sein und das mit dir durch stehen." Er schaute mir in die Augen und ich nickte. James küsste mich auf die Stirn und zog mich näher an sich. "Ich liebe dich, weißt du das?" Ich kicherte und sagt:"Ja". Wir lagen eine längere Zeit so im Bett und genossen die Stille. Dann richtete sich James über mich. "Was hast du vor?", fragte ich leise. "Shhh. Nicht jetzt." Er küsste mich innig und legte sich über mich. Er küsste mich immer wieder und bedeckte meinen Körper mit Küssen. "Hast du mir zu diesem Piraten alles erzählt, oder gibt es noch etwas, dass du sagen möchtest?"

Er schaute mich kurz an und küsste mich dann weiter. Weiß er es? Hatte er es gesehen? Das ist unmöglich, wir waren zu weit weg. Ich kann ihm das nicht sagen. Was wenn er wütend wird?

"Ich habe dir alles gesagt, wirklich." James schaute mich einen Moment lang an und nickte dann. Ich bin mir nicht siche, ob er mir das glaubte. Hatte er uns gesehen? War der Pirat auch bei ihm gewesen? James drehte sich weg und fing an zu lesen. Ist er sauer? Verdammt! Was weiß er? Ich starrte die Decke an und schloss meine Augen.

Das verfluchte Piratenleben!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt