Ich kann langsam nicht mehr. Diese Träume verfolgen mich schon gut seid 2 Wochen. Immer und immer wieder diese Räume. Und ich weiß immer noch nicht wer der Pirat ist. Und was er von mir will. Ich schlafe nicht mehr viel und auch nicht gut, was man mir auch deutlich ansehen kann. Niemanden habe ich das erzählt, nicht mal James. Ich will keine Unruhe auslösen oder irgendetwas anderes. Meine Versuche mich abzulenken scheitern aber auch kläglich und ich hoffe, dass wenn wir gleich in Tortuga sind, alles glatt laufen wird.
Wir legten gerade an und verließen das Schiff. Jack und Gibbs waren auf dem Weg die Vorräte, vor allem den Rumvorrat, aufzufüllen und Barbossa und ich waren unterwegs zu den Boten. Wir trafen uns in meinem Lieblings Pub, den ich sehr vermisst habe. Wir setzten uns an einen Tisch und Barbossa bestellte einmal Bier und einmal Rum. „Also, wann treffen deine Boten ein?" „Demnächst. Es wird sich gerade rumsprechen, dass die Pearl angelegt hat und die Königin hier ist." Ich schaute in leicht verwirrt an. Das wird sich rumsprechen? Er trank genüsslich sein Bier und ich schaute mich vorsichtig um. Tatsächlich bekamen wir viele Blicke ab und es wurde viel getuschelt. Ich habe damit gar nicht gerechnet. Aber ich muss auch gestehen, dass ich gerade mal Königin für einen Tag war und nie unter Piraten war, die mich nicht dabei gewesen waren und nur beteten das zu überleben. Ich dachte nach all den Jahren, dass mein Titel schon längst verjährt wäre und mich niemand als solche wahrnimmt.
Ich schaute zurück auf meinen Becher und hoffte wirklich nur bald wieder ins Bett zukommen und vernünftig zu schlafen. In diesen Moment traten 9 Männer zu uns und schauten mich erwartungsvoll an. Ich richtete mich aus Reflex auf und nickte kurz. Sie sahen sehr schockiert aus und ich versuchte nicht verunsichert zu sein. „Barbossa, Piratenkönigin. Wir nehmen an, dass Ihr mit uns in den Krieg zieht, richtig?", fragte ein Pirat leicht stotternd und sichtlich aufgeregt. „Ja. Kehrt auf eure Schiffe zurück und informiert die Piratenfürsten. Jeder Mann, jedes Schiff wird benötigt. Die Königin befiehlt ein Zusammentreffen." Barbossas Rede wurde schweigend hingenommen, doch niemand rührte sich. Sie schauten alle auf mich. „Nun geht und ruft die Piratenfürsten zusammen", sprach nun ich selbst und bekam ein „Ja wohl, meine Königin." Sie gingen wieder so schnell, wie sie kamen, und ließen Barbossa verdutzt sitzen. Ich hingegen grinste. „Einmal Autorität verloren", lachte ich. Er schaute mürrisch zu mir rüber. „Einmal mit dir unterwegs und niemand hört mehr auf mich. Das ist unglaublich." Ich lachte er musste auch grinsen. Ich schaute mich wieder um. Es war sehr ruhig geworden nach unserer Ansprache und alle schauten zu mir.
Nur ein alter Pirat bewegte sich vor. „Seid das Ihr Frau Königin?" Der ältere Mann näherte sich uns und Barbossa war sichtlich beunruhigt. „Ja, das bin ich. Darf ich fragen wer Ihr seid." Seine Augen blitzen auf und er lächelte. „10 Jahre ist es her, als Ihr uns in die Schlacht gegen Beckett führte. Gestern erst gewählt, und am morgen siegreich und ruhmvoll aus der Schlacht gekehrt. Ihr habt euch kein bisschen verändert." Ich schaute zu ihm und musterte sein Gesicht. Mir kam es bekannt vor. Wenn ich mich recht entsinne, war er einer der Piraten die mit uns auf der Pearl gekämpft haben. Viele haben diese Schlacht nicht überlebt. „Ohne Euch kränken zu wollen", versuchte er sich zu korrigieren. Ich stand auf und ging auf ihn zu. „Ihr habt in der Schlacht auf der Pearl gekämpft, habe ich Recht?" Er nickte mit strahlenden Augen. „Nicht viele haben diese Schlacht überlebt. Ich gedenke jeden Tag an jene, die für die Freiheit ihr Leben ließen. Und noch mehr an alle, die den Mut hatten sich der Bedrohung zu stellen und zu kämpfen." Ich zog meinen Hut vom Kopf und neigte mein Haupt. „Ohne Männer wie euch, gäbe es keine Freiheit mehr und ihr habt meinen größten Respekt." Der Pirat schaute mich geschockt an. Ich setzte meinen Hut auf und reichte ihm die Hand. Er schlug ein und grinste vor Freude. „Meine Königin. Ihr habt an dem Tag die Piraten befreit und die Freiheit zurückgegeben. Werdet Ihr wieder kämpfen und uns befreien?" Jetzt traten andere Piraten näher und schauten gespannt auf meine Lippen. Ich schaute dem alten Pirat in die Augen und nickte. „Ich habe Euch einmal befreit und ich werde es wieder tun. Ich werde die Piraten verteidigen und Schützen, auch wenn das mein Leben kostete. Wir ziehen mit einer Armada in den Krieg und vernichten den, der unsere Freiheit versucht zu nehmen und die Gewässer zu beherrschen. Alleine den Piraten gehört die See und niemand wird sie uns nehmen. Also werden wir kämpfen. Jeder soll kämpfen, dem diese Freiheit wichtig ist. Und wir werden Siegen. Egal wie oft wir kämpfen müssen. Aber wir werden glorreich wiederkehren. Und wir werden frei sein." Ich schaute mich kurz um und dann zurück zu dem Piraten. „Gentlemen, hisst die Flaggen!" „Hisst die Flaggen!", sagte der Pirat zustimmend. Und jetzt fingen die anderen an, bis der ganze Pub voll von Geschrei war. Alle stimmten mit meiner Rede ein und die Biere wurden geleert und die Piraten liefen durch die Straßen und Gassen und verkündeten, dass die Königin erneut für die Freiheit in den Krieg zieht und jeder mitkommen los, der diese genauso sehr begehrt.
Als es jetzt wieder ruhiger wurde und der Pub sie leerte sprach der ältere Pirat wieder. „Ich will Euch in den Krieg folgen. Ich habe es einmal getan und ich werde es wieder tun. Lieber sterbe ich im Kampf für Euch, als elendich auf Land." Ich lächelte ihm zu und nickte. „So soll es sein. Aber kämpft nicht für mich. Das ist nicht mein Krieg, ich führe euch nur an und will für euch siegreich sein. Kämpft für eure Freiheit und dem Verlangen nach der See. Dafür lohnt es sich zu sterben. Nicht für einen König." Er verbeugte sich vor mir. „Ich werde mit euch morgen früh in See stechen." Er drehte sich um und war dabei zu gehen, als ich nach ihm reif. „Dürfte ich noch fragen, wie ihr heißt?" Er drehte sich zu mir um, lächelte und antwortete, „Mein Name ist George", und ging. Ich setzte mich wieder zu meinem Vater, der das ganze Geschehen still beobachtet hatte. Ich trank meinen Rum aus und schaute zu ihm. „Sehr beeindruckend. Wahrscheinlich wird ganz Tortuga uns folgen, obwohl ich deine Art der Überzeugung merkwürdig finde." „Der Unterschied zwischen dir und mir ist es, dass du deine Autorität ausnutzt und ich auf ein gemeinsames Ziel setze. Vor allem gehe ich mit Höflichkeit ran." „Pff. Ich bitte dich. Ich bin doch immer freundlich." Ich schüttelte nur den Kopf und musste schmunzeln.
Wir verließen den Pub, wobei Barbossa zur Pearl zurückkehrte und ich noch einmal durch die Gassen laufen wollte. Der Mond beleuchtete mir die Straßen und ich sah viele Piraten die den Hut zogen oder sich verbeugten. Mit so viel Aufmerksamkeit war ich wirklich überfordert. Aber ich schien alles richtig gemacht zu haben, weil im Hafen 5 Schiffe alleine jetzt fertig gemacht wurden und noch weitere einliefen. Das war vielleicht die letzte Nacht in einem Hafen. Ich dachte kurz an meine Kinder und wie sehr ich sie vermisse. Jedoch passt Lizzi auf sie auf und es geht ihnen gut. Vor allem aber, sind sie in Sicherheit. Ich schaute runter in den Hafen und genoss die Stille. Ich schloss meine Augen und der Wind zauste mir durch die Haare. Als ich meine Augen wieder öffnete kam eine Gestallt aus den Schatten. Ich ignorierte diese und ging einfach weiter durch die Gassen in Richtung Hafen. Ich schaute mir die alten Gebäude an und die Pearl war schon in Sicht weite. „Diese Rede war sehr schön, meine Königin." Ich blieb stehen und wagte es nicht mich zu bewegen. „Jedoch frage ich mich, wie Ihr gedenkt mich aufzuhalten, wenn Ihr mich so fürchtet."
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Das verfluchte Piratenleben!
FanfictionJames Norrington x reader Du bist die Halb-Schwester von Elizabeth Swann. Ihr habt euch zufällig in England getroffen und herrausgefunden, dass ihr die gleiche Mutter habt, aber unterschiedliche Väter. Ihr seit vor 8 Jahren nach Port Royal gefahren...