Die falsche Seite

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Ich wachte auf und schrie auf. Dieser stehende Schmerz war wieder da. Sofort zog mich James in seinen Arm. "Alles ist gut. Du bist in Sicherheit." Ich schaute mich um und erkannt meine Umgebung nicht. Und dieser Schmerz hörte einfach nicht auf. Mein Kleid war voll mit Blut und es schmerzte. Ich schob das Kleid hoch und schaute auf mein Bein. Es war überraschender Weiße verbunden und die Blutung war gestillt. Ich schaute wieder zu James. "Du denkst doch nicht wirklich, dass ich dich verbluten lassen würde, oder?" Ich antwortete nicht.

"Wo bin ich?" Er seufzte und schaute zu Boden. "Auf der Flying Dutchman. Du bist immer noch sauer auf mich oder?" Ich schaute genervt. "Ja. Du hast mich verlassen. Schon wieder. Du hattest es versprochen. Und dann wechselst du die Seite. Zu dem Feind, der meine Familie bedroht. Und das alles, weil du deinen Posten lieber wiederhaben wolltest, als bei mir zu bleiben und an meiner Seite zu kämpfen." Ich legte mich wieder hin und drehte mich von James ab. " Es tut mir leid", flüsterte er und verließ das Zimmer.

Ich ruhte mich weiter aus und sah dann eine Flasche Rum. Eigentlich eine schlechte Idee, aber was soll es. Ich hab ja sowie so nicht aus dem letzten Mal gelernt. Ich trank nicht so  viel, wie beim letzten mal. Nur bis mein Bein nicht mehr so sehr weh tat. Naja. Ich stellte mich so gut es ging hin und fing an mein Kleid zu kürzen.

Es war dreckig und voller Blut, also kürzte ich es. Bis über die Wunde schnitt ich es ab und hinten ließ ich es etwas länger. Ich hatte noch meine Hose an die ich nicht tauschen wollte. Meine schwarzen Stiefel hatte ich auch noch. Leider war auf der linken Seite Blut in den Schaft gelaufen. Ich versuchte es weg zu kriegen, bis ich keine Lust mehr hatte.

Ich setzte mich wieder hin, da mir schwindlig wurde. Mein Wunde blutete zum Glück nicht mehr. Es war so langweilig. Ich war immer noch sauer auf James, aber ein bisschen Gesellschaft wäre nett. Als hätte er es gewusst, ging die Tür auf. Aber James war es nicht. Lizzi stand im Rahmen und kniete sich vor mich. "Y/n, geht es dir gut?" Ich nickte kurz. "Kannst du laufen?" "Ich denke schon." "Na komm. Wir verschwinden von hier." Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Sie stützte mich und hievte mich übers Schiff. Wir mussten an der Seite des Schiff klettern, was nicht so leicht war mit meinem Bein.

Nach ein paar Minuten hatten wir es zum Heck der Dutchman geschafft. James kam auf mich zu und hebt mich über die Reling, sodass ich wieder sicher auf dem Boden stand. Lizzi Schwung sich direkt an ein Seil und kletterte es entlang zu "ihrem" Schiff. War es ja jetzt auch.

Bevor ich auf die Reling steigen konnte zog mich James zu sich. "Y/n, es tut mir leid. Ich habe meinen Fehler erkannt. Ich weiß, dass ich das nicht mehr gut machen kann, aber bitte vergib mir." Ich wusste nicht genau was ich sagen sollte. "Wer ist da?!", rief jemand aus dem Dunkeln. James schob mich augenblicklich hinter sich. "Segelt nicht zum Hohen Rat der Bruderschaft. Es gibt einen Verräter unter euch. Beckett wird dort hinkommen." Ich schaute ihn verwirrt an. "Warum sagst du das? Du wirst mitkommen!" Er drehte sich zu mir um.

"Ich muss dafür sorgen, dass ihr nicht verfolgt werdet..." "Die Gefangenen dürfen das Schiff nicht verlassen!", kam wieder aus dem dunkeln. Jetzt tauchte Bill Turner auf, der Vater von Will. "Du kommst mit mir! Du kannst dich nicht immer von mir trennen. Du verlässt mich nicht mehr! Nie wieder!" Er schien mir nicht zu zuhören. Er konzentrierte sich auf Bill, der irgendwas vor sich her murmelte. Ich nahm James Pistole und durchschoss die Seile. Nun fiel Lizzis Schiff zurück und verschwand im Nebel. Das wurde mir jetzt zu blöd. Ich schob mich vor James und küsste ihn. Dabei drückte ich ihn immer weiter gegen die Reling.

"Du bist manchmal echt ein Idiot. Aber du bist mein Idiot." Und damit drückte ich uns über die Reling und wir fielen ins Meer. Es war scheiße kalt. Ich tauchte wieder auf und schaute mich panisch um. Ich kämpfte darum, mich über dem Wasser zu halten. "James?"

Ich schrak zusammen, als ich zwei Hände an meiner Hüfte fühlte. "Verdammt! Er schreck mich nie...." Er unterbrach mich mit einem Küss. "Weißt du, dass du unfassbar attraktiv bist, wenn du wütend bist", sagte er grinsend. "Pff. Ich glaube, ich muss mir das nochmal überlegen, mit dem verzeihen." Ich drehte mich um und versuchte weg zu schwimmen.

Klappte nicht besonders gut. Zum einem gab mein Bein auf und zum anderen ließ James mich nicht los. "Du kannst es nicht leugnen. Du liebst mich", raunte er mir ins Ohr. Mich durch fuhr ein Kribbeln. Er küsste vorsichtig meinen Hals und unterdrückte jegliche Art an Geräuschen. Trotzdem wusste er, dass mir das gefällt und das er diesen Kampf gewonnen hätte. Er lachte leicht. "Ich hasse dich." Er lachte nur noch mehr. "Ich liebe dich auch.", sagte er und drückte mir einen Kuss auf die Wange.

Langsam war auch Sao Fengs Schiff in Sicht und uns wurde dann ein Seil zu geworfen. Die Crew fischte uns aus dem Wasser und Lizzi setzte Kurs auf Schiffbruch Bay. James hatte es nicht geschafft sie zu überzeugen, wo anders hinzufahren. Leider fing jetzt mein Bein wieder an zu bluten und James trug mich in die zerstörte Kajüte. Dort stille er die Blutung und legte mich aufs Bett. Er legte sich zu mir und kuschelte sich an mich. Das war die erste Nacht, in der ich ohne Alkohol gut schlafen konnte.

Na? Wer hat sich wegen dem Bild erschreckt?

Tut mir sehr leid ;)

Das verfluchte Piratenleben!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt