Isla Cruces

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Als ich am Morgen aufwachte schlief James noch. Er hatte seine Arme um mich geleckt und fest an sich gezogen. Es sah süß aus, wenn er schlief. Ich schob vorsichtig seine Arme zur Seite und stand auf. Bevor ich ging küsste ich ihn auf die Wange.

Als ich auf Deck kam blendete mich die Sonne unangenehm. Sie war gerade erst aufgegangen und färbte den Himmel rot und orange. Lizzi stand hinterm Steuer und sonst war niemand zusehen. "Guten Morgen", rief ich von meiner Position. Ich bekam ein kleines Knurren zur Antwort. "Nicht gut geschlafen, oder was?", fragte ich lachend. "Doch. Bis zu dem Punkt, an dem du mich geweckt hast. Und du hast mir noch nicht einmal Zeit gegeben wach zu werden. Was war denn los?" Sie unterdrückte ihren wütenden Unterton, der trotzdem noch leicht zu hören war. "Ich musste James nach und alles richtigstellen. Tut mir leid, dass es so abrupt war." Lizzi schaute mich eindringlich an und dann drückte sie mir Jacks Kompass in die Hand. "Ich gehe jetzt auf ein Neues ins Bett und wehe dir mich noch einmal zu wecken." Ich lachte nur. "So schlimm?" "Ja!", fauchte sie mich an. "Na dann. Schlaf schön." Sie drehte sich weg und murmelte noch irgendwas vor sich her. "Ich habe dich lieb", rief ihr nochmal nach. Sie drehte leicht den Kopf und lächelte kurz. Danach war sie vom Deck verschwunden.

Der Kompass drehte sich wieder und blieb dann abrupt stehen. Ich richtete das Schiff nach ihm aus. Es war noch schön ruhig und ich genoss die frische Luft, die den salzigen Geruch des Meerwassers in meine Nase trieb. Nach einer Weile hörte ich Schritte von unterm Deck und Gibbs Stimme, der die Männer zusammen schrei. Nun hörte ich die Crew eilig hin und her laufen. Ein paar Sekunden später tauchte Gibbs auf und kam zu mir rüber.

 Ein paar Sekunden später tauchte Gibbs auf und kam zu mir rüber

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„Und ist alles gut verlaufen?" „Ja, alles gut. Sag mal warum hast du die Männer so angerschrien?" Gibbs fing an zu lachen und ich schaute ihn irritiert an. „Die Landratten haben alle samt noch geschlafen und irgendwer muss sie ja wecken." Jetzt musste auch ich lachen. Ich schwieg und schaute in die Ferne. "Gibbs? Was ist mit Will passiert? Hatte er euch gefunden, oder nicht? Lizzi ist sehr besorgt." Gibbs schaute mich nicht an und schien auch nicht mehr ganz zu zuhören "Gibbs?" Er schaute immer noch auf den Horizont. "Gibbs!" Jetzt guckte er mich wieder an. "Will fand uns auf einer Insel. Wir fuhren auf Befehl des Kapteins eine Insel an und diese, wie sich her rausstellte, war die falsche. Dort lebte ein kannibalischer Menschenstamm. Die Pelegostos. Will rettete uns und wir suchten Tia Dalma auf." Er machte eine Pause. "Um den Schlüssel zubekommen, muss Jack zu Davy Jones und hier hat er dann Will geschickt. Er versprach ihm den Kompass, wenn er mit dem Schlüssel wiederkommt. Bis jetzt ist er aber nicht aufgetaucht." Gibbs schaute wieder in die Ferne und die Stille war unerträglich. "Und was machen wir jetzt? Uns fehlt der Schlüssel." "Jack fällt schon was ein", sagte Gibbs mit Zuversicht.

"Da hast du recht Gibbs. Ich finde schon noch eine Lösung!" Zu uns war jetzt auch Jack gekommen, der mit stolzer Miene dastand. "Jetzt mal eine andere Frage. Wenn Elizabeth frei ist, was hat Beckett ihm Gegenzug bekommen?", fragte Jack flüsternd. "Nichts. Wir haben sie aus dem Gefängnis befreit und sind geflohen." Beide schauten mich entgeistert an, bis Jack anfing zu Grinsen und zu Lachen. "Ich wusste aus euch werden noch gute Piraten!" Ich verdrehte die Augen, aber eine Frag ließ mich dennoch nicht los. "Was will denn Beckett eigentlich. Er will den Kompass ja, aber was will er im großen Ganzen erreichen?" Gibbs und Jack schwiegen für einen Moment. "Wenn ich Beckett wäre, was ich nicht bin, dann wäre ich, mit der Macht die ich hätte, die ich nicht habe, auf dem Weg mir noch mehr Macht zu besorgen", philosophierte Jack vor sich her, "Was für ein wirres Gerede.", stellte er dann auch fest. "Deshalb wollte er den Kompass. Er will die Truhe", fuhr Gibbs fort. "Um die Meere zu kontrolieren", beendete Jack den Satz. "Das macht Sinn." Bevor ich aber noch mehr Fragen stellen konnte, lief Jack schon auf Lizzi zu. Ich schaute zu Gibbs, der nur mit den Schultern zuckte.

Gibbs und ich unterhielten uns die Fahrt über und die Insel war schon am Horizont zu sehen. Ich beobachtete Jack und Lizzi, die Crew und vor allen Dingen James. Jack versuchte auf ein Neues sich an Lizzi ran zu machen, die Crew schrubbte das Deck und James schließ sich dem an. Er sprach auch kurz mit Lizzi und warf Jack verachtende Blicke zu.

 Er sprach auch kurz mit Lizzi und warf Jack verachtende Blicke zu

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"Y/n. Wir gehen an Land. Komm! Beeil dich!", rief Jack und ich überließ Cotton das Steuer. James kam auch mit an Land und er musste rudern. Er tat mir schon leid, aber Jack wollte ihn quälen. Die beiden werden sich nie verstehen. "Y/n, hast du den Weg?" "Was?" Jack verdrehte die Augen und seufste. "Nur weil wir auf der Insel sind, heißt das nicht, dass die Truhe ofen irgendwo rumliegt." "Jaja. Schon verstanden." "Falls es diese Truhe überhaupt gibt.", nuschelte James leise. Er glaubte immer noch nicht, dass es Davy Jones gibt.

Ich stapfte voran durch den Sand und folgte der Kompassnadel. Wir entfernten uns weiter vom Meer, bis sich die Kompassnadel ruckartig um 180 Grad drehte und in die andere Richtung zeigte. Ich blieb irritiert stehen und lief wieder zurück. Nach ein paar Schritten drehte sie sich wieder um 180 Grad. Ich verstand nichts mehr und lief wie bescheuert im Kreis. Der Rest schaute mich verwirrt an, aber sie stellten keine Fragen. Jack setzte sich hin und schloss die Augen. Ich habe wenigstens mit ein bisschen Unterstützung erwartet, aber ihn schien es nicht zu interessieren. Nach 10 Minuten setzte ich mich frustriert hin und schimpfte.

 Nach 10 Minuten setzte ich mich frustriert hin und schimpfte

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"Der Kompass macht nicht mehr das was ich will. Er spielt verrückt. Jack! Dein Kompass ist blöd." Jack öffnete seine Augen und schaute auf den Kompass. "Der Kompass macht alles richtig, nur du verstehst seine Zeichen nicht. Im dem Fall bist du blöd." Ich schaute ihn empört an, er aber schob mich von meinem Platz runter und ließ James dort graben. Lizzi setzte sich zu mir und wir schauten erwartungsvoll James beim Graben zu. Es war fast schon nicht mehr auszuhalten und dann plötzlich stieß die Schaufel auf etwas. Auf einmal sprangen alle auf und liefen zum Loch hin. Wir fingen an mit den Händen den Sand weg zu schaufeln und langsam kam die Oberfläche einer Truhe zum Vorschein. Als  wir die Truhe ausreichend freigelegt hatten hoben Jack und James sie aus dem Loch. Wir saßen um die Truhe herum und Lizzi öffnete vorsichtig den Deckel. Unsere Vorfreude verschwand sofort. Es lagen Briefe und Schriftrollen drin, aber kein Herz.

Ich schaute zu James, der genauso enttäuscht dreinblickte. Jack gab aber nicht auf. Er wühlte ihn der Kiste und zog dann auch, zu unserer Erleichterung, eine kleinere Truhe heraus. Jack schloss den Deckel der großen Truhe und stellte die kleine darauf. Wir lehnten uns nach vorne und legten unsere Ohren an die Außenseite. Ich lauschte sehr gespannt und konzentriert. Und dann hörte ich es. Ein Herzschlag.

Jack hatte Recht

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Jack hatte Recht. In der Truhe war ein Herz drin. Das schlagende Herz von Davy Jones.

Das verfluchte Piratenleben!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt