kapitel 13

301 5 2
                                    

Rafe und ich lagen neben einander und waren ineinander verschlugen. Ich hatte mein Kopf auf seine Brust gelegt und hörte seinem Herzschlag zu.
Keiner von uns beiden sagte ein Wort, aber es war eigentlich eine sehr angenehme Stille.
In meinem Kopf fuhren meine Gedanken grade Karussell, aber das machte mir nichts aus.
Eigentlich hätte ich gedacht ich würde mich danach schämen, aber es war alles okay. Ich fühlte mich grade - in diesem Augenblick - wohl bei Rafe. Und ich wollte es und es war toll!

Jetzt wo ich darüber nachdenke bin ich froh, dass ich mein erstes Mal mit Rafe hatte. Klar, wir können uns immer noch nicht ausstehen, aber ich wollte immer mein erstes Mal mit jemandem haben, der schon Erfahrung hat. Und Rafe hat definitiv genug Erfahrung!

,,Es tut mir leid!,,
Rafes Stimme war leise, aber ich konnte sie klar und deutlich hören.
,,Was meinst du?,,
,,Das ich dir dein erstes Mal genommen habe!,,
Er klang aufrichtig.
Ich richtete mich auf und setzte mich auf sein Schoß.
Sein Augen verfolgten jeder von meinen Bewegungen.
Ich legte meine Hände auf seine Wangen und meine Lippen presste ich vorsichtig auf seine.
Kurz darauf löste ich mich von ihm und umarmte ihn.
,,Du brauchst dich nicht zu entschuldigen! Ich wollte es so und es war perfekt!,,
Rafe erwiderte die Umarmung jetzt auch und ich konnte spüren, dass er anfing zulächeln.

Wir blieben einfach in dieser Position. Ich auf seinem Schoß und in seinen Armen.
Rafe fing an mir durchs Haar zu streichen.
Und flüsterte Wörter vor sich hin, welche ich aber nicht verstand.

Ich dachte darüber nach, ob es vielleicht von Anfang an so vorbestimmt war. Das ich es gar nicht verhindern hätte können, vielleicht wäre es trotz allen Umwegen auf diesen Moment hinaus gelaufen. Aber wenn ich ehrlich bin, hätte ich es auch gar nicht verhindern wollen.
Denn in diesem Moment war alles perfekt!
Es gab nur ihn und mich. Kein Reich, kein Arm, keine Pogues, keine Kooks, keine Feindschaft! Ich vergaß die Welt um mich herum.
Für diesen kleinen Augenblick waren wir unendlich - niemand dachte darüber nach welche Folgen unser Handeln haben konnte - es waren nur er und ich abgeschottet vom Rest der Welt!

Plötzlich klopfte es an der Tür!
Rafe und ich streckten auseinander und guckten uns geschockt an.
Rafe deutete mir an, dass ich leise sein soll und das ich mich hinter der Tür verstecken soll.
,,Ein Moment, ich komme sofort!,,
Rafe sprang aus dem Bett und zog sich schnell seine Hose wieder an.
Damit ich auch nicht nur so nackt dastand schnappte ich mir sein T-Shirt - welches vor meinen Füßen lag.

Ich versteckte mich hinter der Tür und Rafe öffnete die Tür, aber nur ein kleines Stück.
,,Was willst du?,,
Seine Stimme klang genervt.
,,Ich wollte bloß wissen, ob Chloe noch hier ist.,,
Ich konnte Sarahs Stimme erkennen.
,,Nein, ich weiß nicht wo sie ist! Sie ist schon vor einer Ewigkeit abgehauen!,,
Seine Stimme klang so kalt, dass es mir ein Stich versetzte.
,,Man Rafe, du bist so ein Arsch! Ich habe echt keine Ahnung wieso, aber sie hat dich vor unserem Vater verteidigt und ist dir sogar hinterher gerannt und das obwohl ihr Feinde seid! Und du hast nichts besseres zutun, als ein Arsch zu sein?,,
Sarah drehte sich um und ging die Treppe wieder nach unten.

Rafe schloss seine Tür wieder und guckte mich lächelnd an.
,,Was?,,
Dieses Grinsen ging mir grade gewaltig auf den Kekse.
,,Du hast mich also vor meinem Vater verteidigt.,,
Seine Stimme klang belustigt.
,,Ähm...kann sein.,,
In dem Moment hatte ich nicht wirklich darüber nachgedacht, was ich da tat!
Rafe zog mich - ohne noch was zu erwidern - zurück ins Bett.
Ich legte mich wieder neben ihn und kuschelte mich an ihn.
,,Vielleicht bist du ja gar nicht das Arschloch für das ich dich immer gehalten habe.,,
,,Und vielleicht bist du nicht die Zicke, für die ich dich immer gehalten habe.,,
Wir beide fingen an zulachen.

Das einzige an was ich grade denken konnte ist, dass ich für den Rest meines Lebens in diesem Moment verweilen möchte!

Ich war so erschöpft, dass ich einfach in seinen Armen eingeschlafen bin.

two enemies plus me equal messWo Geschichten leben. Entdecke jetzt