kapitel 46

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Zu Haus angekommen schlüpfte ich schnell aus meinen Klamotten.
Ich zog mir eine Jogginghose und ein Top über. Im Bad schminkte ich mich noch ab. Wieder in meinem Zimmer schnappte ich mir mein Handy und ging wieder nach unten.

Ich nahm mir mein Fahrrad und fuhr wieder in Richtung Sarahs Haus, aber ich fuhr daran vorbei. Der Weg kam mir bereits so bekannt vor, was kein Wunder war, immerhin war ich hier fast jede Nacht.

Ich hielt vor dem Zaun und stieg von meinem Fahrrad ab. Den Rest des Weges - bis zum Haus - schob ich das Fahrrad. Ich stellte es - wie jedes Mal, wenn ich hier war - an der Hauswand ab und drückte auf die Klingel.

Mir wurde die Tür geöffnet und die Person trat zu Seite - so das ich eintreten konnte.
,,Wieso bist du wieder hier?,,
Seine Stimme klang erschöpft.
,,Du weißt wieso, also frag nicht.,,
Ich drehte mich genervt zu ihm um.
,,Das muss endlich aufhören, ich mache mir langsam Sorgen um dich! Und glaub mir, dass mache ich nicht gerne!,,
Ich verdrehte meine Augen.
,,Gott, du klingst schon so wie Sarah.,,
,,Weiß sie, dass du dauernd hier bist?,,
,,Nein, sei nicht dumm! Wenn sie das wüsste, würde sie versuchen mich davon abzuhalten und würde es auch den Anderen erzählen. Nein, die Einzigen, die davon wissen sind du, ich und die Angestellten deiner Eltern.,,
Er ging - irgendwelche Worte vor sich her murmelnd - an mir vorbei ins Wohnzimmer. Ich folgte ihm.

,,Wieso ist deine Party schon vorbei?,,
Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen, weil ich genau wusste, weshalb die Party schon vorbei war.
Topper drehte sich zu mir um. Und hätten Blicke töten können, wäre ich jetzt tot!
,,Deine Freunde und dein Freund waren hier.,,
Das war alles was er sagte. Er bückte sich grade, um ein paar Bierdosen aufzuheben.
,,Wieso lässt du das nicht morgen deine Angestellten machen - wie sonst auch?,,
,,Weil die es dann meinen Eltern sagen würden und die wären dann nicht so begeistert.,,
Ich entschied mich ihm zu helfen.
Zusammen schmissen wir die ganzen leeren Becher und Bierdosen in den Müll. Die Glasflaschen kamen in ihre Kästen. Und den Rest machten wir auch noch sauber.

Als wir endlich fertig waren ließen wir uns aus die Couch fallen.
,,Danke, für deine Hilfe.,,
,,Kein Problem. Ich schulde dir sowieso noch was.,,
Wir blieben noch ein paar Minuten auf der Couch sitzen. Topper stand auf und hielt mir seine Hand hin. Ich ergriff sie und er zog mich hoch.

,,Na komm. Du bist schließlich nicht hierhin gekommen, um auf meiner Couch zu sitzen.,,
Wir gingen in sein Zimmer und ich ließ mich in einen seiner Sessel sinken. Topper ging zu einem seiner Schränke. Auf dem Schrank stand noch eine Minibar.

Aus dem Schrank holte er eine Tequila Flasche und aus der Minibar holte er ein Bier.
,,Auch komm schon. Du kannst, glaube ich, jetzt auch etwas Tequila vertragen.
Topper drehte sich kurz zu mir um und stellte dann seine Bierdose wieder in den Minikühlschrank. Er holte noch ein paar Zitronenscheiben und Salz und setzte sich dann in den Sessel - welcher neben meinem stand.
Und los geht es!

Wir beide streuten uns Salz auf die Hand. Einmal ablecken, dann der Tequila und dann in die Zitronenscheibe beißen.
Ich schüttelte meinen Kopf.
Und dann noch einen Shot und noch einen.

Langsam fange ich an die Wirkung des Alkohols zu merken.
,,Du warst schon bestimmt zwei Wochen nicht mehr hier. Wieso kommst du jetzt wieder?,,
Gott, was haben im Moment alle Menschen? Alle haben einen Drang dazu mit mir reden zu wollen!
,,Es ist der erste Ferientag,...außerdem ist es bald zwei Jahre her!,,
,,Ich weiß. Aber ich dachte, dass du darüber hinweg bist. Immerhin bist du jetzt mit JJ zusammen.,,
Topper nahm ein Schluck von dem Bier - welches er sich doch grade noch geholt hat.
,,Wenn ich darüber hinweg bin, wieso sollte ich dann noch hierher kommen?,,
Topper schien jetzt auch zu merken, dass das was er gesagt hatte kein Sinn macht.

,,Klar, am Anfang wusste ich, dass du wegen ihm hier warst. Aber dann warst du eine Zeit lang nicht mehr hier. Du bist mit JJ zusammen gekommen und du sahst wieder glücklich aus. Und dann vor kurzem tauchst du hier wieder auf. Nur dieses Mal, dachte ich, hätte es etwas mit deinen Freunden zutun.,,
Ich schüttelte den Kopf.
,,Nein, meine Freunde sind toll. Aber sie würden es nicht verstehen, selbst Sarah versteht es nicht wirklich. Sie mag Rafe halt einfach genau so wenig, wie meine anderen Freunde.,,

,,Okay. Aber wieso kommst du zu mir?,,
Topper stellte sein Bier weg.
,,Überleg mal. Mit meinen Freunden mal ein Bier zutrinken ist okay, aber auch sie würden merken, wenn ich dauernd noch mehr trinken will. In Clubs kann ich noch nicht und alleine würde ich sowieso nicht wollen. Und klar, ich könnte zu Barry gehen, aber wer weiß, was er von mir verlangen würde, für etwas Alkohol. Also bleibst nur noch du.,,
,,Stimmt.,,
Es wurde wieder still.
,,Aber jetzt mal ehrlich. So kann das nicht weiter gehen! Du kannst nicht immer zu mir kommen, wenn du Alkohol brauchst.,,
Ich lachte auf.
,,Du sagst immer, dass ich aufhören soll zu dir zukommen, aber wenn ich da bin verweigerst du mir auch nie den Alkohol. Und so schlimm ist das nicht. Ich trinke mich ja nicht bis in den Tod und ich trinken auch nicht jeden Tag. Ich komme einfach nur hierhin, wenn ich mich ablenken muss!,,
,,Oh man, okay. Du darfst weiterkommen, aber du musst mir versprechen, dass du versuchst einen anderen Weg zu finden, um dich abzulenken.,,
Ich schnaubte, aber stimmte dann doch zu.

Mir war schon aufgefallen, dass Topper mich seit ein paar Minuten durchgehend musterte, aber bis jetzt hatte noch keiner von uns beiden was gesagt.
,,Er hat mir zwar erzählt, was alles zwischen euch passiert ist, aber ich habe es bis heute immer noch nicht verstanden!,,
Es tat weh! Klar, wir haben ihn jetzt schon häufiger erwähnt, aber wir haben noch nie so direkt ein Thema angesprochen, was um ihn ging.
,,Meinst du, weil er sonst immer so gemein zu mir war und mich fertig gemacht hat, so wie ich ihn?,,
Topper schüttelte den Kopf.
,,Nein...nein! Das meinte ich gar nicht. Und ich weiß ja nicht, ob du es weißt, aber ja er hat dich fertig gemacht. Aber hast du dich nie gefragt, wieso sich das kein anderer Kook getraut hat?,,
Ich schüttelte den Kopf.
Um ehrlich zu sein hatte ich immer gedacht, dass mich die Anderen einfach nicht so sehr hassen, wie er es getan hat.
Topper fing anzulächeln.
,,Es hat sich kein Anderer getraut, weil er es uns verboten hat. Jeden - der nur etwas gegen dich gesagt hat - hat er fertig gemacht. Ich habe es früher noch nicht verstanden, aber jetzt denke ich, dass es daran lag, dass er schon früher was für dich übrig hatte.,,
Was?
Das kann nicht sein!

Topper stand auf und räumte die Sachen weg.
,,Ich bin unten und du solltest vielleicht schlafen.,,
Topper ging nach unten und ich ging ins Gästezimmer - wo ich immer drin schlief, wenn ich hier war - und legte mich hin.

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Es kommen heute noch mindestens 3 Kapitel

two enemies plus me equal messWo Geschichten leben. Entdecke jetzt