kapitel 42

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Ich stieg in das Auto und schnallte mich an. Rafe fuhr los und keiner sagte was. Ich wusste, dass Rafe auf irgendeine Reaktion von mir wartete, aber ich wusste nicht was ich sagen sollte! Aus irgendeinem Grund glaubte ich das, was Topper mir erzählt hatte. Und trotz allem würde ich Rafe jetzt am liebsten um den Hals fallen und ihn nie wieder loslassen. Ich habe ihn in den letzten Wochen schrecklich vermisst, auch wenn ich mir einreden wollte, dass ich das nicht tat! Aber es war nicht nur der Gedanke daran, dass er mich betrogen hatte, sondern auch das was er an jenem Tag gesagt hatte, was mich so verletzt hatte!

,,Ich habe mir angehört, was Topper mir zusagen hatte.,,
Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich wusste ja nicht mal, ob Rafe überhaupt was von mir wollte. Denn dem nach zu urteilen, was er damals zu mir gesagt hat, war ich für ihn nur ein weiteres Mädchen auf seiner Liste. Und ja, wenn er es mit mir versuchen wollte, würde ich ja sagen. Ich wäre bereit dazu mein Herz wieder in Gefahr zubringen! Aber ich wusste nicht, ob das das richtige ist!
,,Und? Was denkst?,,
Ich guckte weiterhin auf die Straße vor uns.
,,Ich weiß nicht. Ich glaube ihm und ich glaube dir, aber was soll das bringen?,,
,,Ich will dich zurück! Ich kann nicht ohne dich, dass was ich damals gesagt habe, habe ich nur gesagt, weil ich nicht wusste was ich machen sollte und weil ich sauer auf mich selbst war.,,
,,Diese Worte haben mich verletzt. Sie haben mich mehr verletzt, als alles andere!,,
,,Ich weiß.,,
Unsere Stimmen waren leise, als hätten wir beide keine Kraft mehr.
,,Du hast nicht mit ihr geschlafen.,,
Ich wollte das sagen um ihm klar zumachen, dass ich ihm glaubte.
,,Ich habe nicht mit ihr geschlafen.,,

Ich atmete ein und aus und ließ die Worte einfach so über meine Lippen kommen. Ich dachte nicht darüber nach, welche Auswirkungen diese Worte vielleicht haben könnten.
,,Jeder macht mal Fehler, wenn er betrunken ist. Das gehört einfach mit dazu! Wer weiß, was ich getan hätte, wenn ich auf dieser Party gewesen wäre - betrunken. Du hast nicht mit ihr geschlafen und du hast sie von dir geschubst! Sie hat dich geküsst, du warst betrunken und hast es erwidert, aber du hast sie von dir geschubst. Ich kann oder besser gesagt habe ich dir das schon verziehen und wäre es nur das gewesen, würde ich dich jetzt sofort küssen. Aber es war nun mal nicht nur das! Du hast mir gesagt, dass ich ein Mädchen von vielen war. Du hast mir gesagt, dass ich dir jetzt sowieso zu langweilig geworden bin. Das alles hat mich so verletzt! Und wer weiß, ob du mich nicht nochmal so oder vielleicht noch schlimmer verletzt?,,

Rafe fuhr an den Straßenrand und hielt das Auto an. Er schnallte sich ab und drehte sich zu mir.
,,Dass weiß niemand! Niemand kann in die Zukunft gucken und es dir sagen. Und du wirst es auch niemals erfahren, wenn du die Gefahr nicht eingehst! Klar, es kann sein, dass wir uns kaputt machen werden. Es kann sein, dass wir streiten und es kann sein, dass wir irgendwann wieder getrennte Wege gehen. Aber es kann auch ganz anderes kommen! Wer weiß, ob wir nicht glücklich werden. Ich liebe dich. Gott ja verdammt, ich liebe dich! Und mir sind die Risiken egal, ich will nur mit dir zusammen sein! Denn das sind die Risiken wert!,,
Rafe hatte grade gesagt, das er mich liebt.
Er hat gesagt, das er mich liebt!

Und ja, er hat Recht mit dem was er gesagt hat. Niemand weiß, wie es kommt, wenn wir es noch mal miteinander versuchen. Wir können es nur probieren und gucken was passiert!
,,Ich bring dich nach Hause.,,
Rafe wirkte niedergeschlagen.
,,Nein, warte!,,
Rafe guckte mich überrascht an.
,,Du hast Recht. Es gibt zwei Möglichkeiten und niemand weiß welche am Schluss eintritt. Aber wenn ich eins in den letzten Wochen gelernt habe, dann ist es das, dass es Spaß macht Risiken einzugehen und sein Leben zu leben. Um das heraus zu finden habe ich mich sogar mit meinem Dad angelegt. Aber darum geht es jetzt nicht. Es geht darum, dass ich zwei Sachen brauche um mein Leben zu leben. Erstens, Abenteuer und zweitens, Menschen die ich liebe. Ich habe meine Familie, ich habe meine Freunde, aber eine Person fehlt! Ich brauche dich auch! Nicht nur, weil du die Person auf der Welt bist, die ich am meisten liebe! Sondern auch weil ich ohne dich keine Abenteuer mehr erleben will! Ich will jedes Abenteuer mit dir zusammen erleben! Auch wenn das Abenteuer damit zusammen hängt, in ein Gelände einzubrechen, was Verboten ist.,,
Ich lächelte ihn an.
,,Ich liebe dich auch!,,
Auf Rafes Gesicht breitete sich ein Lächeln aus.

Er beugte sich zu mir rüber und legte seine Lippen vorsichtig auf meine.
Wir lösten uns wieder von einander.
,,Ich brauche dich! Du darfst mich nie im Stich lassen!,,
Ich brauche dich auch, das kannst du mir glauben!
,,Okay, ich verspreche dir, dass ich immer für dich da sein werde. Dafür musst du mir aber auch was versprechen.,,
,,Alles!,,
,,Verspreche mir, dass du mich nie alleine lässt! Du darfst mich nie verlassen!,,
,,Versprochen!,,
Rafe hielt mir sein kleinen Finger hin.
,,Versprochen!,,
Ich verhakte meinen kleinen Finger mit seinem.
Wir lächelten uns an.
Noch mit verschränkten Finger küssten wir uns.

Rafe fuhr mich nach Hause.
Wir mussten beide mit unseren Eltern sprechen.
Er, weil er immerhin ein Monat nicht mehr zu Hause war und ich, weil mein Vater ja noch mit mir reden wollte.
Rafe hatte auf der ganzen Fahrt seine Hand auf meinem Oberschenkel. Das Kribbeln - welches durch die Berührung entstand - hatte ich in den letzten Wochen wirklich vermisst.

Wir verabschiedeten uns und ich ging ins Haus.
Meine Eltern warteten bereits im Wohnzimmer auf mich.
,,Also dann werde jetzt wohl neue Regeln erstellt.,,
Mein Vater lächelte mir entgegen.
,,Ich will noch eins klarstellen. Deine Mutter und ich haben in den letzten Stunden geredet und ich habe gemerkt, was für ein Arsch ich in den letzten Jahren war! Ich will mich dafür bei euch beiden entschuldigen. Ich habe vor mich wieder etwas mehr auf meine Familie zu konzentrieren. Chloe, ich habe vor die letzten Jahr wieder gut zumachen. Ich würde dich gerne besser kennenlernen und erfahren, was du so in den letzten Jahren gemacht hast. Und vor allem tut es mir leid, dass ich dir mit meinen Regeln das Leben so schwer gemacht habe!,,
Ich stand auf und umarmte meinen Dad. Dieser erwiderte meine Umarmung sofort. Und dieses Mal fühlte es sich nicht komisch an, sondern richtig schön.
,,Ich würde mich freuen wieder mehr Zeit mit dir zu verbringen!,,
,,Gut. Aber wir müssen trotzdem ein paar Grundlegende Regeln festlegen. Ich werde ein paar sagen und zu dritt können wir dann darüber reden.,,
,,Okay.,,

two enemies plus me equal messWo Geschichten leben. Entdecke jetzt