two enemies plus me equal mess

kapitel 22

Ich wachte langsam auf.
Den Traum hatte ich immer noch in meinem Kopf.
Rafe und ich hatten eine Tochter und wir waren alle so glücklich gewesen!
Wäre es vielleicht wirklich so gekommen, wenn ich schwanger geworden wäre?
Nein, Gott! Was denke ich hier bitte?
Ich bin sechzehn Jahre alt und definitiv noch nicht bereit für ein Kind. Und wenn ich schon nicht bereit für ein Kind bin, dann ist es Rafe ganz sicher nicht!
Außerdem hätte das Kind eine furchtbare Kindheit. Wenn beide Elternteile nicht dafür bereit sind Kinder zuhaben, der Vater die Mutter nicht mag und der Vater genug eigene Probleme hat.
Also so eine Kindheit würde ich niemandem wünschen!
Es ist alles gut so, wie es jetzt ist!

,,Chloe? Bist du schon wach?,,
Ja, ich bin wach! Aber definitiv noch nicht dafür bereit, ein Gespräch mit meinem Vater so früh am Morgen zuführen.
,,Ja, ein Moment. Ich ziehe mich kurz um.,,
Ich sprang aus dem Bett und begann mich schnell umzuziehen.
,,Gut, ich warte in der Küche auf dich.,,
Gott, war ich grade froh, dass Rafe nicht mehr hier lag.
Obwohl ich mich wahrscheinlich auch gefreut hätte, wenn ich neben ihm aufgewacht wäre. Dass ist nämlich noch nie passiert und ich würde ihn gerne mal verschlafen erleben!

Schnell wusch ich mich.
Ich zog mir flott neue Unterwäsche, eine Jogginghose und ein Top an.
Bürstete meine Haare und band sie zu einem Messi-Dutt zusammen.
Zuletzt schnappte ich mir noch mein Handy und ging nach unten.
,,Da bist du ja. Deine Mutter und ich haben dir was zusagen.,,
Mein Vater und meine Mutter standen hinter dem Küchentresen.
,,Also heute Abend wird hier eine Cocktailparty steigen. Ich möchte, dass du auf dieser Party schon mal guckst, ob du ein Date für das Mittsommerfest findest. Denn du hast nicht mehr viel Zeit, bis zum Fest!,,
,,Ja, okay!,,
Mehr wollte ich dazu nicht sagen.
Ich ging wieder nach oben.
Mein Appetit war mir vergangen.

Als ich ein paar Stunden wieder nach unten kam stand meine Mutter wieder in der Küche.
,,Hey, Schatz. Hast du Lust mit mir ein Kuchen zu backen?,,
,,Klar!,,
Zusammen mit meiner Mutter stellte ich die Zutaten raus und vermengte diese zu einem glatten Teig.

Mein Handy fing an zu klingeln und ich sah Rafes Namen auf dem Bildschirm. So schnell ich konnte hob ich das Handy an - damit meine Mum den Namen nicht sah - und drehte mich zu ihr um.
,,Ähm...ich komme gleich wieder.,,
Meine Mutter fühlte grade den Teig in die Springform, weshalb sie nur nickte.

Ich rannte nach oben und nahm den Anruf an.
,,Rafe, was ist los?,,
,,Chloe, ich brauche dich! Ich brauche dich jetzt! Bitte lass mich nicht alleine, lass mich bitte nicht fallen! Chloe, ich glaube, ich verliere meinen Verstand! Es ist in meinem Kopf und ich verstehe es nicht, bitte hilf mir, bevor ich mich selbst verliere! Ich brauche dich jetzt hier bei mir!,,
,,Okay, Rafe. Beruhig dich! Ich bin auf dem Weg.,,
Ich hatte direkt gehört, dass er lallte und so wusste ich sofort, wo er war!
Barry!

Ich ging wieder die Treppen runter und hörte zufällig ein Gespräch zwischen meiner Mutter und meinem Vater.
,,Er hat ihn wieder rausgeworfen. Anders hat es dieser verzogene Junge auch nicht verdient. Bricht das Studium ab und wird dann noch Drogensüchtig! Ist das zufassen?,,
Ich wusste sofort von wem die Sprache war.
Rafe!
Oh man, jetzt hatte Rafe noch ein Feind mehr. Er machte sich echt nicht beliebt, bei den Menschen!

,,Mum, Dad. Ich muss noch mal kurz zu Sarah. Sie braucht mich grade.,,
Es war nicht komplett gelogen!
Ein Cameron brauchte mich grade wirklich, nur bei dem Namen des Camerons habe ich gelogen.
,,Klar, geh. Aber sei rechtzeitig zurück, damit du dich noch für die Party fertig machen kannst.,,
Die Party hatte ich grade komplett vergessen!
,,Ich werde rechtzeitig wieder hier sein. Versprochen, Mum.,,
,,Okay, dann bis gleich.,,
Ich wollte mich schon zur Tür drehen, als mein Vater noch was sagte.
,,Chloe, hast du in letzter Zeit mal was von Rafe Cameron gehört?,,
,,Nein, wieso sollte ich? Du weißt doch, dass wir uns noch nie gut verstanden haben.,,
,,Okay, dann ist gut. Dieser Junge ist gefährlich! Er verspricht seinem Vater, dass er mit den Drogen aufhört und ein Tag später macht er schon wieder weiter. Ich will, dass du dich von ihm fern hältst! Sollte ich mitbekommen, dass du irgendeinen Kontakt zu ihm pflegst bekommst du einen Monat Hausarrest!,,
Oh Gott, wenn du wüsstest!
Dann würde ich wahrscheinlich für den Rest meines Lebens Hausarrest haben!
Aber das was mein Vater sagte machte mich auch so unfassbar sauer.
Klar, es ist scheiße, wenn man sich nicht an sein Versprechen hält.
Aber jeder weiß, dass niemand einfach so von einer Sucht loskommt. Und dass nur mit Hilfe. Aber hat jemand Rafe Hilfe angeboten? Nein! Also soll sein Vater sich auch nicht wundern!
Aber das sagte ich natürlich nicht, mit meinem Vater zu diskutieren machte keinen Sinn!
Deshalb ging ich einfach.

Ich stieg auf mein Fahrrad und fuhr zum Wohnwagen von Barry.
,,Rafe?,,
Bei Barry stieg anscheinend irgendeine Party, denn der Wohnwagen war überfüllt mit Menschen.
Wahrscheinlich war es so eine Drogenparty, denn das Barry eine normale Party feierte konnte ich mir nicht vorstellen. Nicht bei ihm!
,,Ah...wenn haben wir denn da? Mrs Country Club. Was verschafft mir die Ehre?,,
Barry erhob sich von einem seiner Stühle und kam auf mich zu.
Er hatte sich anscheinend schon einen Spitznamen für mich ausgedacht und dieser gefiel mir nicht wirklich.
Ich war erst einmal hier gewesen und das auch nur draußen - als ich den Deal mit Rafe gemacht habe - und schon da habe ich mich hier unwohl gefühlt.
Aber jetzt mit diesen ganzen betrunken und bekifften Menschen fühlte ich mich noch unwohler.

Wieso habe ich nicht einfach Kelce oder Topper angerufen? Nein, ich musste hier ganz alleine hinkommen. Was habe ich mir dabei gedacht?
,,Ich will nichts von dir! Ich bin auf der Suche nach Rafe!,,
Barry legte sich eine Hand aufs Herz, als wäre er wirklich durch meine Wörter verletzt.
,,Das tat jetzt aber weh! Aber Rafe ist dahinten.,,
Er deutete hinter sich.
Rafe saß an einem Tisch mit anderen Leuten und zog sich eine Line.
Eine Kribbeln ging durch mein Körper, aber kein angenehmes, sondern ein richtig unangenehmes!
,,Freut mich immer dich wiederzusehen, Mrs Country Club!,,
Ich ignorierte Barry und ging auf Rafe zu.