Neunundsechzig. »Ein Rugbyspiel und ein paar Verletzungen

4.9K 306 29
                                    

»»Nina.««

„Mensch, Felix! Du musst die Protektoren anziehen, du brichst dir sonst was!", knurrte ich ihn an und versuchte ihm irgendwie die Protektoren anzuziehen, wobei er sich nach wie vor strickt weigerte.

„Damit kann ich doch gar nicht spielen!", protestierte er und schaute mich flehend an.

War der Kerl eigentlich völlig bescheuert? Für was brauchte man die Teile denn? Wohl kaum zum Suppe essen.

Obwohl ich ihn - gezwungenermaßen - in Deutschland zum Rugbyspielen gefahren hatte, damit er nicht wie ein völlig unvorbereiteter Affe auf dem Spielfeld herumtorkelte, weigerte er sich trotzdem, die Protektoren anzuziehen. Toll. Ist ja nicht so, als hätten ihm das nicht die deutschen Trainer gepredigt.

„Wenn du die nicht anziehst, erwürg' ich dich mit deinen eignen Gedärmen!", drohte ich ihm und tatsächlich; er trug sie und zog sein Rugbyshirt darüber.

„Ich wusste doch schon immer, wie nett du doch bist", grinste er und küsste mich, wobei ich mich auf die Zehenspitzen stellen musste.

„Helm und Mundschutz hast du?", fragte ich ihn noch einmal, bevor ich ihm zwei schwarze Striche auf die Wangen malte, die verhindern sollten, dass er während des Spiels geblendet werden konnte.

Eigentlich sah er damit einfach nur heiß und wie ein totaler Profi aus, während ich immer noch im Tennisrock im Zimmer stand, den ich schon seit Stunden wechseln wollte, schließlich war ich schon Tennis spielen.

Toll.

„Ich hab' alles", versicherte er mir und setzte sich auf unser Bett, während ich mein Tennisoutfit gegen Alltagssachen tauschte.

...

Am Feld, dass direkt neben dem Hotel war, hatten sich alle männlichen Martins und angeheirateten Männer versammelt, um das zweite sportliche Match in der Familie spielen.

Denn bei den Männern passierte viel mehr, war ja auch verständlich, wenn man sich um einen verdammten Ball prügelte, der eher wie ein zu groß geratenes Ei aussah.

„Nina? Du bist Schiedsrichter!", entschied Grandpa, der noch der coolste von allen war; abgesehen von meinen Brüdern und ein paar Cousins.

Also ging ich seufzend auf meinen Grandpa zu und stellte mich neben ihn.

Die dreißig Männer, die heute spielten, stellten sich derweil auf ihre Startpositionen und warteten auf mein Zeichnen.

„Hast du deinem Freund eigentlich schon gesagt, dass drei Profispieler da sind?", raunte mir mein Grandpa zu und fing an, breit zu grinsen.

„Oh nee, das hab' ich irgendwie vergessen", lachte ich und verfolgte weiter das Spiel.

Aiden und Eric versuchten irgendwie Felix zu decken, dass Jason - einer der Profispieler - ihn nicht umrannte.

Obwohl Eric ja eigentlich irgendwas gegen meinen Freund hatte.

...

Die erste Halbzeit ging schneller vorüber, als sonst und mein Bruder kam zusammen mit Felix auf mich zu.

„Du hast gut gespielt", lobte ich letzteren und küsste diesen.

„Wieso spielt die 8 von den Gegnern so gut?", fragte Dner und setzte sich auf die Bank hinter uns.

„Weil er 'n Profispieler ist", seufzte Aiden und ging zu unseren Cousins.

„Wieso sagst du das nicht?", jammerte mein Freund und trank die halbe Flasche leer, die ich ihm gegeben hatte.

Liebe. Totaler Mist und dann triffts dich doch || DnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt