Zwanzig. »Die Verhöre gehen in die Zweite Runde.

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»»Simon.««

Als wir schließlich wieder zu unserem Haus fuhren, starrte Dner die gesamte Zeit aus dem Fenster.

„An was denkst du?", fragte ich ihn und schaute kurz zu ihm.

„Wetten Nina steht auf Rewi?"

„Sie steht nicht auf ihn", versuchte Izzi seinem besten Freund einzureden.

Die beiden waren sich wirklich ziemlich vertraut, vor allem, als Nina Huckepack von Sebastian zum Auto getragen wurde. Vielleicht sah sie ihn auch nur als Freund. Wer weis. Ich könnte sie ja gleich mal fragen.

„Ich frag' sie einfach mal", bot ich ihm an.

„Wenn dir rausrutscht, dass ich da zugestimmt hab', bring' ich dich um", knurrte er mich an und widmete sich wieder seinem Handy.

So wie es aussah checkte er Twitter.

„Alter, Felix, so wie sich Basti und Nina verhalten, verhalten sich auch Aiden und Nina. Mach' dir keinen Kopf." Überzeugt von seinen eignen Worten, klopfte Hallodri ihm auf die Schulter. Die beiden hatten zwar nicht wirklich viel mit einander zu tun, aber wenn sogar dieser Felix davon überzeugt war, musste ja was wahres dran sein.

Oder wir waren alle dumm und sahen offensichtlich Sachen nicht.

Das Auto parkte ich neben dem Wagen der Zwillinge. Im Gegensatz zu dem Monstrum war meins eine wahre Sardinenbüchse, aber für Köln war es gerade gut so.

„Hey, Nina, kann ich mit dir reden?", hielt ich die zierliche Kanadierin auf.

„Klar. Aiden, holst du dann die Sachen? Wär' super nett", lächelte sie erst mich an, bevor sie ihrem Bruder den Rest entgegen schrie, der dann nickte. Die Verbindung der beiden war einfach einzigartig.

Am Anfang hatte jeder von uns gedacht, sie würden nur wegen ihrem Kanal zusammenwohnen, aber schnell hätte man gemerkt, dass dem nicht so war. Für die beiden würde es wohl eine ziemliche seltsame Erfahrung sein, alleine zu leben, auch wenn sie sich das vorerst nicht eingestehen würde.

„Ich werd' das jetzt einfach grad' raus sagen. Stehst du auf Sebastian oder fühlst du ihm gegenüber Gefühle, die du bei keinem anderen von uns hast?"

Kurze Zeit starrte sie mich einfach nur verblüfft an, bevor sie zu Basti schaute und überlegte.

„Nein, er ist wie ein Bruder für mich. Ich denke, ich gehe mit ihm um, wie mit meinen Brüdern. Vielleicht auch mal so wie mit Aiden. Aber dafür müsste er wirklich ein guter Freund werden. Ich hoffe, damit hab' ich deine Frage beantwortet. Ach, schon mal vorweg, ich hab' auch für keinem anderen stärkere Gefühle als Freundschaft. Wird wohl daran liegen, dass ich mich nicht verliebe", antwortete sie und lächelte vor sich hin.

Wollen wir ihr das mal glauben.

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Nina war mit Rewi in seine Wohnung gegangen und Aiden saßbei Dner auf der Couch.

„Also, was wollt ihr über meine Schwester wissen?", seufzte er und nippte an seinem Bier.

„Wie kommst du darauf, dass wir was über sie wissen wollen?", fragte Taddl scheinheilig.

„Ihr schaut mich so erwartungsvoll an und ihr wollte sicher nicht wissen, ob mir das Bier schmeckt."

„Ja, okay, hast gewonnen. Ich will nur wissen, ob sie mal 'nen Freund hatte", knickte Dner ein.

„Äh, ja, hatte sie. Ich weis nicht, ob ihr den kennt, aber er ist auch Youtuber. Die beiden waren bis sie 18 war zusammen. Haben sich aber getrennt, nach dem wir nach Frankfurt gezogen sind", antwortete der Kanadier und trank sein Bier aus.

Irgendwie war es falsch, Aiden zu fragen, was größtenteils seine Schwester in der Vergangenheit gemacht hatte. Um das Ganze nicht ganz so schräg aussehen zu lassen, fragten wir auch ihn Sachen über seine Kindheit.

Wie wir hier rumsaßen, Bier tranken und redeten, fühlte ich mich wie ein Mädchen, dass mit Freunden über den heißen Typen redete, auf den sie gerade stand.

„Okay, ich werd' dann Nina mal aufgabeln. Wir müssen morgen früh aufstehen", unterbrach Aiden den Verhör und ging zu Bastis Wohnung. Da ich selber in meine Wohnung wollte, um ein Video zu schneiden, begleitete ich ihn einfach.

Als wir bei Rewi klingelten, machte er auf und legte seinen Finger auf die Lippen, um zu symbolisieren, dass wir still sein sollten.

„Nina schläft", flüsterte er und deutete auf sein Zimmer. Auf Zehenspitzen schlichen wir zu seinem Bett, in dem das Mädchen lag und schlief.

„Wenn wir sie jetzt wecken, killt sie uns", zischte uns ihr Bruder an.

„Im Auto wird sie hundertpro wach", flüsterte er weiter und schien zu überlegen.

„Wieso killt sie uns?", fragte ich nach.

„Weil sie es hasst, aufgeweckt zu werden und sie eh nicht wirklich oft schläft und dann einfach mega gereizt ist. Im Prinzip könntest du dich auch einfach mit 'nem Bär anlegen. Die Kleine kickboxt seit über zehn Jahren", erklärte der Kanadier uns so leise wie es ging.

„Dumme Frage, aber kann sie einfach hier schlafen und ich hol sie morgen ab?" Kurz überlegte Basti und nickte dann schließlich.

„Das sollten wir Felix lieber nicht sagen", entschied ich. Sonst würde der Liebe Rewinside wohl nicht mehr allzu lange leben.

Liebe. Totaler Mist und dann triffts dich doch || DnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt