Sechsundneunzig. »Tänzer und Flucht durch Köln

4.3K 279 16
                                    

»»Nina.««

„Wir drei fahren jetzt zu 'nem coolen Ort", prophezeite mir Ardy, der mich praktisch zu Marleys Auto zog, der an meinem Geburtstag der DJ war.

Was jetzt nicht heißen sollte, dass ich den Kerl kannte. Lediglich seinen Namen und das er Musik machte, die ziemlich cool war.

Also genauso viel wie von Leonardo Di Caprio, wenn ich von dem nicht mehr wusste. Beispielsweise hatte ich genauso viele Oscars wie er. Nämlich keine.

Okay, der war mehr als schlecht.

„Hallo Nina", begrüßte mich der Fahrer des Autos, als ich in das Auto kletterte.

„Hey Marley", grüßte ich zurück und schnallte mich.

„Sollen wir das Geheimnis lüften?", raunte Ardy seinem Kumpel zu, obwohl ich praktisch zwischen den beiden saß.

Aber der Gute war ja nie der hellste gewesen.

„Warten wir noch 'n bisschen", entschied der andere, der in normaler Lautstärke redete. Wenigstens ein mehr oder minder schlauer Kerl. Ich sollte mich mit ihm anfreunden.

„Ardian Bora, wenn wir jetzt in ein Brautmodegeschäft fahren, wirst du da nicht lebend rauskommen", warnte ich schon mal vorsorglich. War doch eigentlich ein ziemlicher cooler Tod, zwischen Tüll und Schleiern.

„Nein, hat nichts mit der Hochzeit zu tun, mehr mit Musik", grinste mein Kumpel breit und drehte sich zu mir um.

„Jetzt sag' bitte nicht, dass ihr mir breakdancen beibringt", stöhnte ich und als diesmal beide nickten, schmiedete ich Pläne, aus dem fahrenden Auto zu springen.

Denn das war deutlich humaner, als das, was ich gleich machen durfte. Niemand wollte eine Ballerina breakdancen sehen, das war wie gesalzene Erdbeeren oder eine ähnliche ekelhafte Mischung. Es gab ja schließlich einen Grund, dass ich mich so lange davor gedrückt hatte.

„Ju lernt dir lediglich 'n paar Schritte und danach darfst du ihm so Ballettzeug zeigen, wovon er aber noch nichts weis", erklärte Ardy mir, während Marley den Wagen parkte.

„Ich hab' aber gar keine Kleidung zum tanzen." Das war heute so mir mein einziger Trumpf, den ich ausspielen konnte.

„Felix war so nett und hat dir Zeug gepackt", machte mir Marius einen Strich durch die Rechnung und holte meine Sporttasche aus dem Kofferraum.

Okay, ich werde mich mit diesem Spasten nicht anfreunden. Obwohl er ja eigentlich doch ziemlich cool war.

...

Julien wartete in dem Raum auf uns, in dem Ardy und ich mal getanzt hatten.

War damals schon cool gewesen, aber heute würde es das absolute Grauen werden. Da war ich mir hundertprozentig sicher.

Ju war schon dabei sich aufzuwärmen, nachdem ich umgezogen wieder in den Raum kam.

„Jetzt darfst du dich auch noch aufwärmen", grinste mich der Asiate an und Ardy zeigte mir irgendwelche dämlichen Bewegungen, bei denen ich mir höchstens irgendwas brach.

„Ich hasse euch", murmelte ich und setzte mich vorerst neben Marley, um den beiden Tänzer Raum zu geben, um sich einzutanzen.

Eigentlich wollte die beiden nur zeigen, was sie so drauf hatten, mehr war da eigentlich nicht dahinter.

Männer eben. Immer imponieren, wie diese Rot-Arsch-Paviane.

„Danke nochmal, dass du an meinem Geburtstag für die Musik gesorgt hast", lächelte ich den Musiker an, der verstohlen zu den zwei anderen Youtubern schaute.

„Komm'", raunte er mir zu und zog mich praktisch aus dem Haus.

Im Laufen griff ich noch kurz mein Handy und steckte es in meine Hosentasche, bevor wir draußen die Straße runterrannten.

Theoretisch hätten wir auch einfach das Auto nehmen können, aber das wäre nicht ganz so lustig.

Also rannten jetzt zwei Erwachsne durch Köln, wobei nur einer von uns beiden wusste, wo es lang ging.

„Wo laufen wir überhaupt hin?", keuchte ich und rannte weiter dem Kerl hinterher, der wiederum um eine Ecke rannte.

„Zu meiner Wohnung", rief er mir über die Schulter zu und blieb vor einer roten Ampel stehen.

Gott sei Dank hatte ich bequeme Laufschuhe an und nicht die Pumps, die ich in der Uni anhatte.

Denn weder mit den Absätzen, noch barfuß durch die Gegend zu sprinten war jetzt so die Erfahrung, die ich unbedingt mal machen wollte, bevor ich starb.

„Wir sind gleich da", versprach mir Marley und rannte über die Straße, da die Ampel auf Grün gesprungen war.

Bei ihm Zuhause angekommen, hatte ich das Gefühl zu ersticken.

Ich sollte echt öfter mal abhauen, denn es war zum einen lustig und zum anderen baute ich dann Kondition auf, die ich bitter nötig hatte.

Irgendwie stellte ich mir gerade vor, wie ich mit Brautkleid durch Köln rannte, was wohl mehr als bescheuert aussehen würde.

Aber durchaus seinen Reiz hatte, vielleicht sollte ich das Spaßeshalber mal machen.

_________

Ich hab' die gesamte Woche irgendwelche Tests geschrieben und hatte deswegen so 'n 'bisschen' Lernstress. 😅

Aber das ist ja jetzt auch vorbei. :3

Kritik und so Zeug gerne in die Kommentare. :b

Bis denne,
-Anna. (>^-^)>

Liebe. Totaler Mist und dann triffts dich doch || DnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt