Nein!

37 6 0
                                    

„Mir geht es nicht gut. Ich habe Kopfschmerzen und ein schmerzhaftes Kratzen im Hals. Was ist passiert?", war mein erster Gedanke. Ich öffnete leicht meine Augen und sah meine weiße Decke. Vorsichtig stützte ich mich mit meinen Armen ab um mich aufzurichten. Jedoch war ich zu schwach und fiel zurück aufs Bett. „Aiiisch...", flüsterte ich, da ich nicht lauter sprechen konnte. „Wieso tut mir alles weh? Was ist passiert?", flüsterte ich leise während ich meine Augen rieb. Ich startetet einen zweiten Versuch und richtete mich auf. Als dies endlich klappte zig ich meine Knie an meine Brust und legte meinen Kopf auf diese. Ich seufzte laut und fuhr mir gestresst durch die Haare. Plötzlich fiel mir alles ein was gestern passierte und ich verspürte ein tiefes Stechen in der Brust. Ich war sehr verletzt, als meine Mutter mich einfach so kalt abwies. Seit diesem Tag, sah ich sie niemals mehr wie meine Mutter sondern wie eine fremde Frau.

Vor mir war ein Teller. Ein leerer Teller. Auf dem Frühstückstisch waren viele Leckereien verteilt, doch ich rührte keine von diesen an. „Miss Han. So essen Sie doch bitte etwas", flehte eine der Dienerinnen. „Ich bin nicht hungrig", antwortete ich kühl. Eigentlich sollte ich etwas essen, denn ich war mittlerweile wirklich abgemagert. Doch ich bekam nichts herunter. Mir wurde direkt wieder übel. Ich starrte einfach auf den leeren Teller und dachte an gar nichts. Ich saß einfach da, während mich sämtliche Dienerinnen baten etwas zu essen, doch ich hörte ihnen gar nicht zu. Ich blendete alles aus, bis ich einfach aufstand und in mein Zimmer ging. Die Frauen riefen mir noch etwas hinterher, doch ich ignorierte sie.

In meinem Zimmer legte ich mich auf mein Bett und zog meine Kopfhörer an. Ich drehte die Lautstärke auf und hörte mir Blood Sweat & Tears von BTS an. Ich mochte das Lied ganz gerne, da es so energiegeladen ist und mich immer dazu bringt dazu zu singen und zu tanzen. Jedoch war ich in dem Moment so gebrochen, dass ich selbst bei diesem Lied weiterhin im Bett lag und die Wand anstarrte. „Warum bin ich noch hier? Ich könnte zu Appa mit nur einem Schritt..". Mein Blick wanderte zum Fenster. „Es wären doch eh alle glücklich wenn ich endlich weg bin und ich kann dann endlich zu Appa. Aber Appa sagt ich soll nicht aufgeben...was soll ich tun? Ich kann einfach nicht mehr. Ich will das alles nicht mehr. Diese Qual ist unerträglich. Ich möchte nicht in die Schule, ich möchte nicht dieser schrecklichen Frau entgegen treten, die sich Mutter nennt, ich möchte einfach nur einschlafen und nie mehr erwachen", dachte ich weiter während mir Tränen die Wangen runter liefen. „Ich bin so erbärmlich. Jetzt weine ich schon wieder", dachte ich weiter und wischte meine Tränen weg. Vorsichtig stand ich auf. Ich ging entschlossen zur Tür und zog meine Schuhe an um raus zu gehen. Zum Glück bekam keiner mit wie ich mich raus schlich. Ich huschte schnell durch die Tür und lief mit schnellen Schritten durch den Vorgarten zum Eingangstor. Dieses öffnete sich automatisch und ließ mich heraus. Ich wusste nicht wohin ich ging, meine Füße trugen mich einfach von alleine.

Nach einiger Zeit kam ich an der Mapo-Brücke an. Mir war sofort klar was ich hier wollte. An dieser Brücke fanden schon viele Selbstmorde statt...und bald würde noch einer dazu kommen. Meiner

 Nun stand ich da. Ich hielt mich am Geländer fest und schaute hinunter in die Tiefe. Um mich herum versammelte sich eine riesige Menschenmenge. Keiner sagte etwas oder versuchte mich aufzuhalten. Einige standen bereit das ganze Geschehen zu filmen. ,,Das kann mir aber auch egal sein, wenn ich tot bin bekomme ich eh nichts mehr von diesen Qualen mit. Ist mir egal ob ich im Internet lande oder ob sich die anderen freuen dass ich endlich weg bin", dachte ich verächtlich. Der Wunsch meiner schrecklichen Mitschüler hat sich nun erfüllt. ,,Stirb doch einfach, dann sind alle glücklich", riefen sie mir hinterher. Ich hoffe dass sie nun glücklich sind.

Ich schloss die Augen und machte mich bereit. ,,Es tut mir leid Appa", flüsterte ich. Eine Träne kullerte meine Wange hinunter. Plötzlich sah ich wieder das glückliche Paar und dann den von Verzweiflung erfüllten jungen Mann. Ich riss die Augen auf und meine zitternden Hände ließen das Geländer los. 

Ich fiel...



,,Nein", hörte ich jemanden schreien.




𝚃𝚑𝚎 𝙻𝚊𝚜𝚝 𝚃𝚎𝚊𝚛 | Jungkook ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt