Verdeckter Spiegel und eine ganz bestimmte Frage...

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Ich stand starr vor dem Spiegel und musterte mich selbst. Durch ein Klopfen an der Tür fand ich zurück in die Realität. „Hallo? Wer ist da? Ich muss dringend mal auf die Toilette", hörte ich die bekannte Stimme von Jimin. „Verzeih Jimin. Ich komme gleiche raus versprochen", antwortete ich und versuchte das Zittern in meiner Stimme zu verbergen. „Ach mach dir nichts draus, Ah-Ri ich renne einfach schnell hoch ins andere Bad", sagte er. Ich brachte ein leises ‚Danke' heraus und schon hörte ich Jimins schnellen Schritte auf der Treppe. Ich schüttelte mich einmal durch und nahm schließlich ein großes weinrotes Tuch um damit den Spiegel zu bedecken. Danach stieg ich und die Dusche und drehte das Wasser kalt auf.
Das klare Wasser das auf meine nackte Haut prasselte tat gut. Es kühlte meinen Kopf und machte mich um einiges fitter. ‚Anscheinend helfen die Medikamente heute nicht so gut...', ging es mir durch den Kopf.

Nach einer erfrischenden Dusche stieg ich aus und wickelte meinen Körper in dem Tuch ein, da ich frische Kleidung vergessen habe. Ich tapste aus dem Bad und fiel direkt Jungkook in die Arme. „V-Verzeihung..i-ich habe
fri-frische Kleid-dung ver-vergessen", stotterte ich und war knallrot. „Ach macht nichts. Bist du fertig im Bad?", entgegnete er lachend. Ich nickte mit gesenkten Blick und lief schnell in mein Zimmer um der Situation zu entfliehen. Dort suchte ich mir frische Kleidung raus und zog mich um. Ich entschied mich für einen knallgelben Hoodie, der mir fast bis zu den Knien ging, und dazu eine graue Jogginghose.

Ich zog extra etwas breiteres an, damit man mein Körpergewicht nicht so leicht identifizieren konnte.

Meine Haare ließ ich offen damit sie trocknen konnten. Als ich fertig mit allem war lief ich aus meinem Zimmer und steuere auf das Badezimmer zu. Ich wollte mir noch die Zähne putzen.

Die Badezimmer Tür war einen kleinen Spalt geöffnet. Ich lugte hinein und sah Jungkook Oppa der vor dem Spiegel stand und diese betrachtete. Es war der Spiegel den ich zuvor mit einem Handtuch abgedeckt hatte. Ich vergaß das Handtuch wegzunehmen ehe ich ging. Auf einmal drehte sich Jungkook um und sah mir direkt in die Augen. Seine braunen Rehaugen musterten mich, doch dann streckte er mir seine Hand entgegen, welche ich zögernd nahm. Er zog mich in den Raum und betrachtete stumm den Spiegel.
Meine Augen weiteten sich und mein Körper spannte sich an. „J-Jungk-kook ä-ähm...-", ehe ich einen vollständigen Satz bilden konnte, übernahm er das Sprechen für mich. „Ah-Ri...Wieso verdeckst du den Spiegel? Hast du Angst vor Spiegeln oder gibt es einen anderen Grund?",fragte er und schaute mich durchdringend an. „A-also ä-ähm..", ich stotterte und wusste nicht was ich auf seine Frage antworten sollte. Ich hatte Angst, aber nicht vor dem Spiegel sondern vor der Person die vor dem Spiegel stand. Nur wollte ich ihm das nicht sagen. Wie konnte ich der Situation entfliehen? Jungkook blickte mir abwartend in die Augen. Plötzlich ertönte mein Name. Ich drehte mich um und hörte dass Jin nach mir rief. „Ah-Ri? Möchtest du auch Brötchen? Dann komm besser schnell sonst ist Hoseok noch alle auf!", „J-ja ich komme sofort Oppa", rief ich möglichst selbstsicher. Ich schaute Jungkook einmal flüchtig an und flitzte aus dem Raum die Treppe hinunter in die Küche.

„Alles gut, Riri?", fragte mich Joon und musterte mich besorgt. „Du bist so blass".
„Ja klar. Als Jin sagte dass Hoseok alle Brötchen aufessen wollte bekam ich einen ziemlichen Schrecken", log ich und kicherte gekonnt wahrheitsgemäß. Zum Glück kauften mir die Jungs das ab. Sie lachten und Hoseok meinte: „Hey! So gefräßig bin ich auch wiede nicht!". Diese Aussage brachte uns alle zum Lachen.

„Wo ist eigentlich Yoongi?", fragte ich in die Runde. „Ach der ist noch am schlafen. Ist doch typisch für ihn", antwortete Jin leicht gereizt. Anscheinend gefiel ihm es nicht dass Yoongi nicht zu Frühstück kam. „Und wo ist eigentlich unser Maknae?", bemerkte Teahyung plötzlich. Ich zuckte bloß mit den Schultern. „Ah da kommt er ja", kam es auf einmal von Tea. Ich richtete meinen Blick direkt auf meinen Teller und widmete mich meinem Brötchen. „Morgen", grummelte er. Alle antworteten und damit niemanden auffällt dass etwa nicht stimmt hob ich kurz den Kopf und zwang mir ein leichtes Lächeln auf. „Morgen", sagte ich leise und senkte sofort meinen Blick. Denn sein Blick war vielsagend. Ein Blick und ich wusste sofort was er dachte. In seinen Augen spiegelte sich ein Hauch von Enttäuschung, Kälte, Angst, aber auch viel Freude und Liebe. Er hatte zwei Seiten. Eine lebensfrohe glückliche Seite. Und ein Seite die ich nur zu gut kenne. Eine Seite die so ist wie ich es bin. Unglücklich, gestresst, ängstlich, verzweifelt...

Ich war so in Gedanken versunken dass ich gar nicht bemerkte wie die Jungs alle fertig waren. Ich aß selbstverständlich nichts.

,,Alles gut Ah-Ri?", riss mich Namjoons Stimme aus meinem Tagtraum. Ich schaute diesen fragend an und kratzte mich am Hinterkopf. „Da scheint jemand wohl noch ziemlich müde zu sein", hörte ich Tea scherzen. Doch dann wurde er wieder ernst und verwandelte sich in den fürsorglichen großen Bruder. Er war zwar nicht mein Bruder, doch es kam mir so vor als wäre er es. ,,Hast du nicht gut geschlafen, Riri?", fragte er besorgt. ,,Doch doch", entgegnete ich. Und zu signalisieren dass alles in Ordnung wäre hob ich meinen Kopf und lächelte die Jungs an, welche sich dann mit einem Nicken zufrieden gaben. Doch als mein Blick Jungkook streifte, merkte ich dass er meiner Lüge keinen Glauben schenkte. Ich konnte seine Blick gut deuten. Dieser verriet mir, dass Kookie mich höchstwahrscheinlich fragen wird was es mit dem Tuch und dem Spiegel auf sich hat und ob wirklich alles in Ordnung sei.

Neues Kapitel wahrscheinlich morgen oder übermorgen.
Freut euch! Es wird spannend ^^

𝚃𝚑𝚎 𝙻𝚊𝚜𝚝 𝚃𝚎𝚊𝚛 | Jungkook ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt