Niemand kennt ihn wirklich

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„Sollte ich ihm die Wahrheit sagen?
Ich kenne ihn doch gar nicht. Ja klar dir er nett, aber kann man ihm trauen? Mein Vater meinte immer ich solle keinem trauen, wenn ich mir nicht zu hundert Prozent sicher bin, dass er es wert ist. Aber der sagte auch ich solle die Hand die mir gereicht wird dankend annehmen. Er ist der erste seit langem, der mir seine Hand reicht... Was soll ich tun?", schoss es durch meinen Kopf. „Ähm e-es ist n-nichts..", antwortete ich zögernd. „Wirklich?", hakte er nach. „Ja", sagte ich entschlossen und sah ihm in die Augen. Ich lächelte gezwungen um zu signalisieren dass alle gut sei. Jungkook schaute mich kurz misstrauisch an, aber beließ es dabei.

„So was wollen wir heute machen?", fragte mich Jungkook voller Vorfreude. „Wie lange willst du mich noch hier behalten? Oder darf ich wieder nach Hause. Meine Mutter fragt sich wahrscheinlich auch schon wo ich bin", antwortete ich mit einer Gegenfrage. „Ich behalte dich solange hier bis ich mir sicher bin, dass ich dich alleine lassen kann ohne dass du dir was antust. Das heißt du bräuchtest auch Wechselkleidung und so", antwortete er knapp. Ich nickte. Jeder normale Mensch hätte wahrscheinlich protestiert oder hätte das ganze Kidnapping genannt, da ich von einem so gut wie fremden Kerl „entführt" wurde, doch mir war das lieber als mein eigenes zu Hause. Ich hatte endlich wieder Gesellschaft und mir wurde nicht ständig hinterher geputzt. Ich war endlich frei von dem ganzen Hass meiner Mitschüler und meiner Mutter. Ich war endlich mal wieder von Menschen umgeben die sich für mich interessieren. „Können wir vielleicht direkt losfahren? Es ist noch recht früh, das heißt dass meine Mutter wahrscheinlich noch schläft. Ich möchte ihr nicht über den Weg laufen", bat ich Jungkook. „Ja klar. Aber ich denke du solltest ihr trotzdem Bescheid sagen damit sie sich keine Sorgen macht", antwortete er lächelnd. „Als ob sie sich sorgen machen würde", dachte ich. Ich nickte dankend und stand auf. „Ich gehe mir kurz meine Hose anziehen. Ich kann schlecht in einer Jogginghose raus gehen", sagte ich kurz und verschwand in  ‚meinem' Zimmer. Am Tag meines „Fast-Selbstmordes" hatte ich eine schwarze Jeans und einen roten flauschigen Pullover an. Ich zog die Jogginghose aus und meine Jeans über. Das T-Shirt von Jungkook behielt ich jedoch weil es ganz gut zu der Hose passte. Es war schwarz und in der Mitte war ein Aufdruck von Superman und Supergirl, was ich ziemlich niedlich fand. Das T-Shirt stopfte ich einfach in die Hose.

Ich ging runter zu Jungkook der schon an der Tür auf mich wartete. „Das sieht cool aus", sagte er grinsend. „Gamsahamnida", antwortete ich verlegen und spürte wie meine Wangen wärmer wurden. Er öffnete die Tür und wir gingen zu seinem Auto.

„Wir sind da", ertönte die schöne Stimme von Jungkook Oppa. ,,Gut ich komme gleich", flüsterte ich Jungkook zu und öffnete die Tür. Ich ging auf das riesiger Tor zu und hielt meinen Ausweis vor die Kamera. Das Tor wurde geöffnet und ich trat ein. Die Haustür öffnete ich einfach mit meinem Schlüssel und ging ohne zu zögern in mein Zimmer um mir eine Tasche zu packen. Ich packte Kosmetikprodukte, Kleidung und Hygiene Artikel ein. Ich nahm noch mein Ladekabel, meinen Laptop und mein Portmonee. Dann ging ich zu meinem Bett, Job die Matratze an und holte die mit Geld vollgestopfte Socke raus. Ich nahm den Inhalt und legte den in meine Brieftasche. Die Socke warf ich einfach in meinen Kleiderschrank. Schließlich holte ich mir noch einige Tabletten gegen Übelkeit, Kopfschmerzen und gegen meine Depressionen mit. Außerdem packte ich noch Schlaftabletten und Vitamintabletten ein. Als meine Tasche endlich fertig gepackt war schreibe ich einen Zettel für meine Mutter, dass ich die nächste Zeit nicht erscheinen werde. Sie wird sich wahrscheinlich nicht groß darum kümmern...

Ich schnappte mir schnell meine Schultasche, mit all meinen Büchern und Notizen, bevor ich aus meinem Zimmer stürmte. Ich legte den Zettle auf dem Esstisch ab und ging zügig aus dem Haus. Alle Bediensteten die mir begegnete verbeugten sich tief vor mir. Ich jedoch ignorierte sie einfach und ging meinen Weg. Am Auto angekommen stieg ich ein und wir fuhren weiter.

„Wieso sagst du nichts dagegen?", fragte er mich auf einmal. „Was?", entgegnete ich überrascht. „Wieso sagst du nichts dagegen, dass ich dich quasi ‚entführe'? Jedes normale Mädchen hätte versucht zu fliehen oder die Polizei gerufen. Wieso ist dir das so egal?", fragte er mich noch einmal. „W-weil ich-...weil ich lieber bei euch bin als zu Hause. Endlich spricht mal wieder jemand mit mir. Das möchte ich nicht einfach wegwerfen, obwohl ich euch gar nicht richtig kenne", erklärte ich. Er blieb kurz still. Als ich zu ihm schaute sah ich dass er noch eine Frage hatte aber nicht wie er sie stellen sollte. Schließlich fand er die richtigen Worte und fragte mich endlich. „Was meinst du mit ‚nicht richtig kennen'?", fragte er. „Nun ja. Ihr seit Idole. Meine Lieblings Boy-Band. Ich weiß einiges über euch. Aber ich weiß nicht wie ihr hinter der Kamera drauf seit. Vor Army seit ihr immer mega gut drauf und total kindisch. Aber ich weiß nicht wie ihr wirklich tickt und ob ihr wirklich immer so fröhlich seit wie ihr vor der Kamera seit", erklärte ich und schaute stur auf die Straße. Ich wusste nicht wie Jungkook jetzt reagieren würde. Ich wusste nicht ob ich komplett falsch lag oder ganz im Gegenteil ins Schwarze getroffen habe. Ich wusste eigentlich gar nichts über Jungkook. Niemand weiß wer er wirklich ist.

Moin :)
War grade beim Zahnarzt und mir wurden vier Zähne gezogen yay -.-
Bin grad auf'm Heimweg und dachte mir so: Ich schreib mal noch nh Kapitel! Ja hier ist es.  Hat es euch gefallen? Ich hoffe mal ^W^
Die Betäubung lässt langsam nach und es tut dezent weh xD

𝚃𝚑𝚎 𝙻𝚊𝚜𝚝 𝚃𝚎𝚊𝚛 | Jungkook ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt