Gegen den Willen

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Was?!

Das hat sie nicht wirklich gesagt oder? Sie will mich doch nicht wirklich nach Japan schicken! Das ist doch ein schlechter Scherz.

Es war als würden meine Gedanken Achterbahn fahren. Ich wollte es nicht glauben.

,,Ah-Ri? Hörst du uns zu?", riss mich die Stimme meiner Mutter aus meiner Trance.

,,NEIN!", rief ich entsetzt. Die beiden Erwachsenen vor mir schauten mich fassungslos an. Es war aber auch echt was neues, dass ich laut wurde. ,,Ich gehe da nicht hin", bestimmte ich und verkreuzte wie ein kleines Kind die Arme vor der Brust.

Meine ach so tolle Mutter zog verärgert ihre Augenbrauen zusammen und blinzelte zweimal ganz schnell mit ihrem rechten Auge. Das tat sie immer wenn sie sehr verärgert war. ,,Han Ah-Ri. Hör auf mit dem Quatsch", zischte sie. ,,Du erhältst die einmalige Chance auf die Landesweite beste Privatschule zu gehen. Dort wirst du viel lernen sodass du nach deinem Schulabschluss ein erfolgreiches Jura Studium anfangen kannst", erklärte sie bissig und ihre Augen blitzten kurz auf. Sie wollte doch nur dass ich genauso wie sie war. Anwältin.

Langweilig, streng, nur Lügen, viel zu große Klappe und Geld.

Das ist es. Geld. So schön und gut und dennoch zerstört es die Menschen. Menschen sind so anders. Nur wegen Geld und Macht.

Klar in einer riesen Villa mit Sauna und Whirlpool zu leben hört sich verlockend an, aber ob ich das überhaupt will? Will ich so reich und Macht besessen sein? Ich will auf andere Leute hinab schauen? Gefürchtet werden?

Nein...?

,,Du fliegst am Samstag um acht Uhr", sagte mein Direktor und schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln welches ich zu erwidern versuchte.

Ich stand auf, verbeugte mich vor meinem Direktor und lief, ohne meiner so genannten Mutter einen Blick zu würdigen, sofort zurück in meine Klasse.
Auf dem Weg kam mir wieder der schmerzhafte Gedanke, dass es ihr egal war wo ich den ganzen Monat über war. Sie strebte lediglich nach Macht, das Wohl ihres Kindes war ihr sichtlich egal.

Pff, mir kann es recht sein, dachte ich verachtend und versuchte das Stechen in der Brust zu unterdrücken.

Als ich zurück in die Klasse kam wurde wie gewohnt getuschelt und spekuliert was ich beim Direktor sollte. Mir wurden selbstverständlich auch mal wieder Papier Kügelchen an den Kopf geworfen welche ich gekonnt ignorierte.

Mich regt das Alles hier grade so auf, ging es mir durch den Kopf und ich hatte kurz das Bedürfnis einfach aus der Klasse zu rennen. Doch dies redete ich mir schnell wieder aus.

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,,Hey na?", begrüßte mich Taehyung mit einer dicken Umarmung.

Mittlerweile war ich lockerer geworden bezüglich Umarmungen. Zwar ließ ich das selbstverständlich nicht bei jedem zu, jedoch konnte ich zu den Bangtan Boys genug Vertrauen aufbauen, dass ich sie durchaus auch in den Arm nehmen konnte! Das war auch meiner Therapeutin zu verdanken welche mit mir viele Übungen machte um Panikattacken zu umgehen.
Ich war so stolz!

,,Annyeong!", begrüßte ich Tae und erwiderte seine Umarmung. Er knuddelte mich einmal durch ehe er mich an der Hand zur Couch zog und wir uns eifrig von unserem Tag erzählten. Das war eine Art Ritual bei uns, sich jeden gegenseitig von seinem Tag zu erzählen.

Während meiner Erzählung ließ ich bewusst den Teil als ich zum Direktor musste aus und versuchte dabei meine bedrückte Laune zu verstecken. Dabei musste ich feststellen, dass ich eine gute Schauspielerin bin da ich meine gute Laune perfekt spielen konnte. Vielleicht sollte ich ihn mal fragen ob er Lust hat mit mir einen Film zu drehen...

,,Essen ist fertig", rief Jin und wir eilten in die Küche und schnappten uns einen Teller mit Kimchi Reis. Jin hatte für mich bewusst weniger Essen auf den Teller gelegt. Nach und nach kamen die anderen ein und wir aßen schließlich alle zu Mittag. Ich saß zwischen Kookie und Tae und unterhielt mich eifrig mit Hobi welcher gegenüber bin mir saß. Jedoch unterbrach das Klingeln meines Handys unser ernstes Gespräch ob Yeji aus Itzy und Hyunjin aus Stray Kids Geschwister waren oder nicht. Als ich sah wer mich anrief lächelte ich die Jungs entschuldigend an und verschwand mit einem flüchtigen ,,Mianhae" das Zimmer. Ich rannte schnell ins Badezimmer und verriegelte die Tür.

,,Was willst du Mutter?", knurrte ich und die Person am andere Ende der Leitung lachte spöttisch. ,,Ich wollte dir nur sagen dass du morgen nach Hause kommen sollst um deine Sachen zu packen", gab sie von sich, doch ich protestierte selbstverständlich.
,,Han Ah-Ri! Du kannst nichts tun. Du bist noch nicht volljährig und ich bin deine Erziehungsberechtigte. Wenn du nicht freiwillig kommst rufe ich die Polizei und die sollen dich dann abholen! Hast du mich verstanden?", zischte sie ins Telefon und ich wusste es gab kein zurück. ,,Ye", flüsterte ich leise und so legte die Frau auf.

Verdammt... scheiße...

Ich rannte schnell in mein Zimmer und sperrte die Tür ab ehe ich mich auf mein Bett schmiss und einfach an die Decke starrte.

,,Ah-Ri? Alles in Ordnung?", fragte ein besorgter Jin von unten. ,,Ja ich bin nur sehr müde und will ein wenig schlafen", rief ich und versuchte das Zittern in meiner Stimme zu unterdrücken.

,,Irgendetwas stimmt nicht mit ihr", hörte ich Tae leise flüstern. ,,Ich schaue mal nach ihr. Geht ihr zurück ins Wohnzimmer", flüsterte Jungkook und ich hörte zustimmendes Gemurmel seiner Hyungs. Dann waren Kookies Schritte zu hören bis sie vor meiner Tür aufhörten.

,,Ri? Ist wirklich alles in Ordnung bei dir?", fragte Jungkook leise. ,,J-ja alles in O-ordnung", sagte ich leise, nur leider konnte ich das Zittern in meiner Stimme nicht verhindern. ,,Ah-Ri. Ich weiß dass das nicht stimmt. Mach bitte die Tür auf", sagte Kookie besorgt.
Ich stand langsam auf und schlich zur Tür. ,,Ri?", hakte Jungkook nach. ,,Was ist los?".

,,Es ist nichts. Wirklich. Ich will jetzt nur ein wenig allein sein", brach ich geradeso heraus bevor meine Stimme abbrach.

Man wieso muss er alles nur schwerer machen?, dachte ich verzweifelt.

Doch er gab sich geschlagen. ,,In Ordnung. Ich bin für dich da, das weißt du hoffentlich. Ich bin immer für dich da", flüsterte er und ich legte verzweifelt eine Hand an die Tür. Ich war kurz davor die Tür aufzureißen und Jungkook in die Arme zu springen, doch ich traute mich nicht.

Schließlich öffnete ich langsam die Tür, aber er war schon weg.

Ich schloss sie wieder und rutschte mit dem Rücken an der Tür auf den Boden. Ich zog meine Beine an meine Brust und legte meinen Kopf auf meinem Knie ab.

So verweilte ich bis mich die Müdigkeit ergriff und ich einfach einschlief.

Es tut mir so leid dass ihr so lange warten musstet!! Im Moment geht es mir einfach nicht gut, aber als ich die 100 Votes sah wollte ich unbedingt ein Kapitel hochladen und euch nicht länger warten lassen!
DANKE! VIELEN VIELEN DANK❤
wollt ihr ein 100 Votes Special? Schreibt mir dann privat oder in Kommentare! Ich würde mich sehr über Ideen und Wünsche freuen.

𝚃𝚑𝚎 𝙻𝚊𝚜𝚝 𝚃𝚎𝚊𝚛 | Jungkook ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt