Das traurige MV

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Ich wusste eigentlich gar nichts über Jungkook. Niemand weiß wer er wirklich ist.
„Tja. Ich denke jeder Mensch ist nie die Person die er vorgibt zu sein. Egal wie lange ich eine Person kenne und es ist auch egal wie viel ich über diese Person weiß, tief im Inneren ist sie ein ganz anderer Mensch. Nun, du hast mit deiner Aussage so ziemlich ins Schwarze getroffen. Natürlich sind wir oft fröhlich und gut gelaunt. Aber niemand weiß wie schwer das alles für uns ist. Manchmal haben wir Tage an denen wir einfach im Bett liegen und nicht mehr können. Uns kamen schon oft Gedanken einfach alles wegzuwerfen und wieder ein normales Leben zu leben. Ich vermisse meine Familie und die Freiheit die ich hatte bevor ich zum Idol wurde. Früher konnte ich in einem normalen Café eine Tasse Kaffee kaufen. Heute muss ich aufpassen nicht irgendwelchen Saeseangs über den Weg zu laufen die dann sofort rum kreischen und so...Aber was mich am meisten mitnimmt ist dass ich einsam bin. Klar ich habe meine Hyungs, aber das ist was anderes. Ich hätte gerne eine Freundin, irgendwann auch mal Kinder, aber ich bin ein Idol und kann mir das einfach nicht leisten. Diese Person würde von Army gehasst werden. Das kann ich niemandem antun. Ich liebe Army, aber manchmal brauche ich einfach meine Ruhe", schüttete er mir seine Seele aus. Ich verstand ihn. Irgendwie...
Ich wusste natürlich nicht wie sich das ganze anfühlte, jedoch konnte ich es mir denken. Dieser Druck der auf einem lag. Macht er einen einzigen Fehler, ist alles vorbei. Ich konnte mir vorstellen dass er sehr einsam war. Ich war auch einsam. Sehr sogar...
Ich nahm seine Hand, was dazu führte dass er mich verwundert anschaute. „Ich weiß wie du dich fühlst. Ich weiß natürlich nicht was du und auch die anderen Jungs durchmachen müsst, aber ich weiß wie sich die Einsamkeit anfühlt. Ich will nicht dass ihr das gleiche durchmachen müsst wie ich. Ich bin für euch da", sagte ich zu ihm. „Danke", flüsterte er. Ich lächelte ihn warmherzig an was er erwiderte.

Nach einer kurzen Fahrt kamen wir wieder am Dorm an. Es war ein Hochhaus mit mehreren Appartements und das Appartement im achten Stockwerk gehört den Jungs. Wir fuhren mit dem Fahrstuhl hinauf und gingen in die Wohnung. Die anderen Member waren immer noch im Studio. Als Jungkook und ich unsere Schuhe und Jacken auszogen gingen wir mit meiner großen Tasche ins Wohnzimmer. „Was wollen wir jetzt machen?", fragte er mich und schmiss sich auf das Sofa. „Ich gehe erstmal meine Sachen einräumen", antwortete ich. Er nickte. Ich nahm meine Tasche und ging in mein Zimmer. Dort räumte ich erstmal meine Kleider in den Kleiderschrank. Meine Hygiene Artikel fanden ihren Platz im Bad und die Produkte die ich zu einer bestimmten Zeit im Monat brauchte, die versteckte ich in der hintersten Ecke des Schrankes im Badezimmer. Ich wollte nicht dass die Jungs sie fanden, denn ich wusste nicht was sonst mit ihnen passieren würde...

Ich fand noch mein Handy und meine Kopfhörer. Ich legte mich flach auf's Bett und steckte mir die Kopfhörer ein. Ich suchte ein Lied aus und genoss einfach die Ruhe. Ich hörte das Lied ‚The Truth Untold' und musste zugeben dass ich wieder den Tränen nah war. Ich schaute mir das dazu gehörige Musikvideo an und musste am Ende wirklich weinen. Ich fand das Ende so schlimm dass ich meine Tränen nicht zurück halten konnte. Ich begann leise zu schluchzen und wischte mir die Tränen weg, die ununterbrochen auf meine Wangen kullerten. Plötzlich wurde die Tür von jemandem aufgerissen. Ich starrte zur Tür und sah einen fassungslosen Jungkook. Erst dann wurde mir bewusste dass ich noch immer weinte. Ich wischte mir schnell die Tränen ab und fragte Jungkook dann mit gebrochener was los sei. „D-du weinst. Ist alles in Ordnung bei dir?", fragte er noch immer fassungslos. „Es ist nichts", antwortete ich kurz. Er beließ es jedoch nicht dabei und kam auf mich zu. Er setzte sich zu mir auf das Bett und nahm mich in den Arm. „Pscht... Alles wird gut", versuchte er mich zu beruhigen. Ich musste aber kichern was dazu führte dass er mich überrascht anschaute. „Ich habe mir nur das Musikvideo zu ‚The Truth Untold' angeschaut was mich zum weinen brachte", erklärte ich mit roten Augen. Jungkook schaute mich überrascht an, aber wenige Augenblicke später begann er lauthals zu lachen. „Du-du bist un-unfassbar", brachte er lachend hervor. Er klatschte in die Hände was ich ziemlich niedlich fand. „Pabo! Das Musikvideo ist unheimlich traurig. Ist dich klar dass ich weinen muss. Und du lachst mich nur aus", rief ich gespielt böse und schlug im leicht auf die Schulter.
Nachdem er sich endlich beruhigte fragte er: „Wollen wir was essen gehen?". Ich nickte zustimmend und er nahm meine Hand um mich anschließend aus dem Zimmer zu ziehen.

„Was möchtest du?", fragte er mich mit leuchtenden Augen. Ich ließ meinen Blick über die Karte schweifen. Alles hörte sich so lecker an, jedoch konnte ich nichts essen. „Einen Kräutertee bitte", antwortet ich mit einem kleinen Lächeln. Er nickte und bestellte.
Als unser Essen ankam bekam ich eine kleine Tasse Tee und Jungkook eine Tasse Kaffee und einen Teller voller leckerer Süßspeisen. Ich hätte gerne welche gegessen, aber sobald ich schon daran dachte wurde mir speiübel. Also nippte ich einfach an meinem Tee und genoss die Wärme. „Möchtest du mal probieren?", fragte mich auf einmal Jungkook. Ich schaute zum ihm auf und sah dass er mir ein Stück von seinem Schoko Kuchen hinhielt. „Nein danke", sagte ich leise. „Komm schon wenigstens ein kleines Stückchen", bettelte Jungkook. „Jungkook Oppa, ich würde ja gerne, aber ich habe Angst dass mir schlecht wird", erklärte ich. „Versuche wenigstens ein kleines Stück zu probieren. Wenn die schlecht wird bestellen wir noch mehr Tee. Bis es dir besser geht", ermutigte er mich. Schließlich gab ich nach und aß ein winziges Stück. Es schmeckte wirklich gut. Jedoch genügte das kleine Stück schon. Mir wurde etwas schwindelig und mein Magen begann sich zu drehen. „Jung-jungko-kook-...Können wi-wir an d-die f-frische
Luf-ft?", brachte ich gerade noch so hervor. Sofort schnellte er hoch, legte das Geld auf den Tisch und verschwand mit mir aus dem Café. Draußen setzten wir uns auf eine Bank und ich atmete tief ein und aus. „Geht es?", fragte er mich besorgt. Ich nickte schwach und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Ich roch sein Shampoo, dass nach Zitrone roch und sein Deo dass sehr frisch roch. Ich atmete tief seinen Duft ein und mir wurde auf wundersame Weise besser. Auf einmal spürte ich etwas kräftiges um meine Schultern und stellte fest dass Jungkook seinen Arm um mich legte um mich näher an ihn zu drücken. Ich kuschelte mich an seine Brust und schloss die Augen.

𝚃𝚑𝚎 𝙻𝚊𝚜𝚝 𝚃𝚎𝚊𝚛 | Jungkook ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt