Kapitel 11

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POV Saelind

Seit drei Tagen verfolgten wir nun schon die Uruk-hai, ohne Rast oder auch nur eine kurze Pause. Aragorn lief vorneweg auf der Suche nach Spuren und Hinweisen, ihm schien ein umgeknickter Grashalm zu reichen und er wusste wo er hin musste, ich war immer wieder aufs Neue beeindruckt wie gut er im Spurenlesen war. Dahinter liefen Legolas und ich und mit einigem Abstand keuchte Gimli hinter uns her. Es ging gerade die Sonne auf und Legolas blieb für einen Moment stehen und betrachtete sie, während er leise sprach:" Eine rote Sonne geht auf, diese Nacht ist Blut vergossen worden." Ich blieb ebenfalls stehen und musterte nicht den Himmel sondern die weite Ebene, die vor uns lag. Rohan, das Land der Pferdeherren. Weit in der Ferne, für menschliche Augen nicht mehr wahrnehmbar stieg Rauch auf. Ich stupste Legolas an während wir weiterliefen:" Ich vermute da ist dein Massaker." Er folgte meinem Blick und kniff die Augen zusammen. "Ich denke du hast recht, hoffen wir dass es Orks sind," bestätigte er meine Vermutung. Wir eilten weiter zwischen Felsen hindurch hinunter in das weite Grasland. Die Sonne stand hoch am Himmel als wir eine Gruppe von Reitern näherkommen sahen, rasch versteckten wir uns zwischen einigen Steinen, mit unseren Elbenmänteln so gut wie unsichtbar. Als die Ritter uns gerade passiert hatten sprang Aragorn auf und lief wieder auf die freie Fläche. "Ihr Reiter Rohans, was gibt es neues in der Mark," rief er ihnen zu.

POV Anführer der Reiter

Als hinter uns der Ruf ertönte wendete ich prompt mein Pferd und galoppierte zurück zu den Gestalten auf dem kleinen Hügel. Meine Reiter und ich kesselten die vier Gestalten ein und drängten sie zusammen. "Was machen ein Zwerg, ein Elb, ein Mensch und . . . eine Frau zusammen in der Ridder Mark," fragte ich sie und schwang mich von meinem Pferd. "Man könnte meinen ihr habt noch nie eine Frau gesehen, so wie ihr dieses Wort betont," erwiderte die Frau mit einem gehässigen Grinsen. Ich versuchte meine Fassung zu waren, nie zuvor hatte ich eine Frau getroffen, die so reagierte. Ich musterte sie möglichst unauffällig, sie trug eine Art grünes Hemd und darüber einen silbergrauen Mantel/ Kutte. Außerdem trug sie schwarze Hosen, etwas was ich bei einer Frau noch nie gesehen hatte, dazu kniehohe dunkle Stiefel und einen grünen Umhang mit einer blattförmigen Brosche. Mein Blick fiel auf ihr, von hüftlangem, blonden Haar, durch das spitze Ohren ragten, perfektes Gesicht. Nein Stopp, was tat ich hier, diese Elbe hatte mich gerade bloßgestellt, ich durfte ihr das nicht durchgehen lassen. "Eine recht vorlaute Frau möchte man meinen," versuchte ich ihr den Wind aus den Segeln zu nehmen. Aber sie lächelte nur, ein perfektes Lächeln. Ihre großen, saphirblauen Augen blickten irgendwie abschätzig und belustigt in meine. Verdammt, sie wusste was in mir vor sich ging. Und dann rettete mich, gottseidank, der dämliche Zwerg in ihrer Begleitung. Nennt mir euren Namen Pferdeherr, dann werde ich euch meinen nennen," er sagte dies sehr herablassend, was mir die Gelegenheit gab mich von diesen Augen abzuwenden und selbst etwas Dampf abzulassen. "Ich würde euch den Kopf abschlagen, Zwerg, wenn er nur etwas höher über den Erdboden reichte," erwiderte ich betont angewidert. Bevor ich auch nur blinzeln konnte, spannte der Elb seinen Bogen und die Hand der Elbe war unter ihren Mantel, zu, da war ich sicher, einem Dolch gefahren. Meine Ritter schlossen den Kreis um uns enger und richteten ihre Speere auf die Fremden. Der Mensch hob beschwichtigend die Hände und drückte den Bogen seines Gefährten hinunter, auch warf er der Elbe einen warnenden Blick zu und diese lies die Hand wieder sinken. "Ich bin Aragorn, Arathorn Sohn, das ist Gimli, Gloins Sohn, und Legolas aus dem Waldlandreich," stellte der Mann die Gruppe vor. Die junge Frau an seiner Seite überging er, es war im Endeffekt auch irrelevant schließlich war sie nur eine Frau, doch schien es bei dieser Elbe keineswegs nicht von Bedeutung zu sein. Vielmehr schien es als wolle sie nicht, dass er sie vorstelle. "Wir sind Freunde Rohans und Théodens, eures Königs," sprach Aragorn weiter. "Theoden vermag nicht mehr Freund von Feind zu unterscheiden selbst seine Sippe erkennt er nicht. Saruman hat den Geist des Königs vergiftet und fordert die Herrschaft über dieses Land. Meine Schar besteht aus denjenigen die treu zu Rohan stehen und dafür wurden wir verbannt. Der weiße Zauberer ist listenreich und überall schlüpfen seine Spitzel durch unsere Netze," Bitterkeit lag in meiner Stimme. "Wir sind keine Spitzel. Wir verfolgen eine Gruppe von Uruk-hai westwärts über die Ebene. Sie haben zwei unserer Freunde gefangen genommen," erwiderte Aragorn. "Die Uruks sind vernichtet, wir erschlugen alle in der Nacht," meinte ich und deutete zu dem qualmenden Haufen. "Aber da waren zwei Hobbits, hat ihr unter ihnen zwei Hobbits gesehen?" fragte Gimli verzweifelt. "Sie wären klein gewesen, nur Kinder in euren Augen," erklärte Aragorn. Traurig schüttelte ich den Kopf:" Wir ließen keinen am Leben. Die Kadaver legten wir auf einen Haufen und verbrannten sie." Ich blickte zu Boden, woher hätte ich es denn wissen sollen. "Es tut mir Leid. Hasufel, Arod," rief ich und zwei reiterlose Pferde lösten sich aus der Menge und kamen zu uns:" Mögen diese Pferde euch einem besseren Geschick entgegen tragen als ihre letzte Herren. Sucht eure Freunde aber macht euch keine Hoffnung, die ist verloren in diesen Landen." Ich schwang mich wieder auf mein Ross und dabei trafen meine Augen, die der Frau. Sie musterte mich kalt, doch der winzige Hauch von Dankbarkeit in ihren Augen, lies mein Herz höher schlagen. Sie faszinierte mich auf eine Weise wie ich es noch nie erlebt hatte, sie war so anders als alle Frauen die ich kannte. Voller Wut und ohne Respekt. Ich riss mich zusammen, wendete mein Pferd und rief meine Reiter an mir zu folgen. Was für . . .

POV Saelind     

Was für ein unglaublich arrogantes und sexistisches Arschloch. Er hatte offensichtlich noch nie eine Frau gesehen, die nicht super artig und folgsam war. Der würde noch sein blaues Wunder erleben. Immer noch wütend schwang ich mich hinter Aragorn auf den braunen Hasufel, während Legolas und Gimli auf Arod ritten. Ein leiser Pfiff drang aus meinem Mund, bevor ich mich an Aragorn festhielt und wir auf den qualmenden Haufen aus verbrannten Leichen zu galoppierten. Es dauerte nicht lange und ich nahm aus dem Augenwinkel eine Bewegung war. Ohne zu Zögern lies ich mich von Hasufels Rücken gleiten und ohne den Boden zu berühren schwang ich mich unter Neiras Bauch durch und saß in Sekundenschnelle auf dem blanken Rücken der feuerroten Stute. Sie hatte mir unglaublich gefehlt, ohne sie fühlte ich mich einfach nicht vollständig. Sanft strich ich ihr über den Hals und folgte den Bewegungen unter mir so selbstverständlich, als wäre sie ein Teil meiner Selbst.   

   

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Die ElbenprinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt