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P.o.v Erzähler
Sevda und Umut reden seit einem Monat nicht mehr miteinander. Die beiden blenden sich komplett aus, aber beide wissen auch, dass die Tage als sie zusammen waren, sie lebendiger als zuvor gemacht haben.
Die beidem können nicht mehr aufhören an sich gegenseitig zu denken. Sie wollen aufhören, aber immer wieder, wenn sie ihre Augen schließen, kommt das Bild der jeweiligen Person vors Gesicht und das ganze fängt immer und immer wieder von vorne an.
Umut kämpft dagegen an so viel er will, denn er denkt, seitdem Brief von Hayat, den er von Sevda bekommen hat, dass er sie wirklich noch liebt. Tief in seinem Herzen weiß er, dass er sie eigentlich nie geliebt hat. Er will sich das nur nicht eingestehen, er war schließlich vier Jahre mit ihr zusammen. Vier Jahre sind nicht wenig.
Sevda versucht so gut wie sie kann ihm auch aus den Weg zu gehen. Zu einem ist er mit Can sehr gut befreundet und ihn möchte sie nie wieder mehr sehen und zu einem weiß sie, dass Umut Hayat noch liebt und möchte nicht an einem Typen interessiert sein, der noch eine andere Frau liebt, auch wenn sie nicht mehr lebt. Genau genommen lebt sie mit Sevda weiter.
Sevda muss immer wieder über diesen Fakt lachen, wie ironisch das ist. Sie besitzt das Herz von Hayat. Hayat war das Mädchen, was Umut liebt und Sevda das Mädchen, was er nicht leiden kann.
Es ist heute ein sonniger Tag, obwohl es schon Herbst ist. Das Wetter ist sehr schön und Sevda hat heute frei. Sie beschließt ihren Tag draußen zu verbringen, aber Lara hat keine Zeit. Sie traf sich nämlich mit Can.
Im Gegensatz zu der Beziehung zwischen Can und ihr sind Lara und er etwas besser dran. Can hat sie beim ersten Treffen direkt umarmt und war viel netter zu ihr. Ehrlich gesagt wollte Sevda das nicht vermasseln. Sie sagte Lara, dass sie wegen ihr nicht mit Can unnötigen Streit haben soll und mit ihm die Zeit genießen soll. Es machte Sevda trotzdem traurig, denn egal was vorgefallen ist, sie liebte ihn immer noch. Sie waren nicht umsonst beste Freunde jahrelang.
Sevda stand auf und wollte rausgehen, wurde jedoch von jemandem aufgehalten.

P.o.v Umut
Heute ist ein echt schöner Tag. Was könnte ich heute machen? Hm? Vielleicht hat Can heute Zeit. Ich rufe ihn mal an.
Ich rief ihn an und es klingelte sehr lang, bis er ranging. Er ging erst dran, als ich schon den Anruf abbrechen wollte.
Can: Was gibts Bruder?
Ich: Hasse Lust rauszugehen?
Can: Umut Bruder sehr schlecht bin mit Lara unterwegs.
Ich: Ach meine zukünftige Yenge.
Ich lachte.
Can: Inshallah.
Er lachte auch.
Ich: Neyse will euch nicht stören. Macht euch einen schönen Tag.
Can: Hadi hau rein.
Ich: Hau rein.
Ich legte auf und lag immer noch auf meinem Bett rum. Ich starrte die Decke an und breite mich aus. An solchen Tagen war Hayat immer bei mir und wir haben einfach Serien geguckt. Naja ist zwar auch langweilig, aber immerhin etwas. Okay so geht das nicht weiter. Ich geh joggen oder besser zum Boxclub. Ja genau das mach ich.
Ich packe meine Tasche und gehe aus der Türe raus, da sehe ich Sev- die Dienerin und halte inne.
Wohin geht sie? Was juckt dich das Umut? Aber nicht dass ihr was passiert.
Verdammt sie soll nicht alleine raus. Ich renne schnell zu ihr und halte sie am Arm fest. Sie erschreckt sich und schreit laut auf. „Oh mein Gott Herr Güneş haben sie mich erschreckt." „Willst du mit mir raus?" „Nein danke. Treffe mich schon mit meiner Freundin." „Ich weiß, dass du nur mit Lara befreundet bist und sie ist grade mit Can." „Na gut dann sag ich es ihnen direkt ins Gesicht. Außerhalb der Arbeit will ich nichts mit ihnen zu tun haben, darum geh ich jetzt alleine raus."
Ich verdrehe meine Augen und zerre sie einfach mit mir mir. „Hallo?!?! Lassen sie mich los. Herr Güneş was soll die Scheiße?" „Sei jetzt still und komm einfach mit." „Ich möchte aber nicht." „Es ist mir egal. Steig jetzt ins Auto." „Nein!" „Steig ein sonst bring ich dich dazu." Dieses mal verdreht sie ihre Augen, aber geht in die Richtung von meinem Auto. Sie macht sich aber in die Richtung der hinteren Sitze. Ich eile schnell zu ihr und versperre den Weg zur Türe. „Verdammt lass mich doch da sitzen wo ich will." Jetzt wird sie auch noch wütend. Ich lachte innerlich, weil das ehrlich süß war. Irgendwie. „So witzig ha ha." Sie hatte keine Lust mit mir zu diskutieren, also setzte sie sich nach vorne und ich war zufrieden. Ich setze mich ebenfalls ins Auto und fuhr dann auch schon los. „Wohin fahren wir überhaupt?" „Es wird dir dort bestimmt Spaß machen." „Das war aber nicht die Antwort auf meine Frage." „Sevda du redest zu viel." „Und du- Sie zu wenig." Ich schwieg danach und Sevda auch. Sie schaute aus dem Fenster raus und zwang sich nicht in meine Richtung zu schauen. Als wir nach ca. 10 Minuten im Club ankamen war sie verwirrt. „Sie boxen?" „Ja wenn mir langweilig ist. Komm wir trainieren heute zusammen. Bringe dir dann paar Tricks bei." „Brauchen Sie nicht." „Sicher?" „Ja sehr sicher." „Gut dann machen wir ein Deal." Sie schaut mich verwirrt an. „Was für ein Deal?" „Wir kämpfen gegeneinander normale Regeln und keine Ausnahme." Sie zuckt mit ihren Schultern. „In Ordnung und was ist wenn ich verliere oder gewinne?" „Wenn du verlierst, musst du eine Woche lang mit mir zusammen essen und wenn ich verliere muss ich das tun was du willst, eine Woche lang." „Ja oke bin zufrieden damit." Ich strecke ihr meine Hand entgegen und sie gibt mir zögernd die Hand. Als sie mich berührte, bekam ich eine Gänsehaut, sodass ich nur ganz kurz ihre Hand schüttelte und wieder los ließ. Es war ihr unangenehm. Ich merkte das an ihrer Körperhaltung. Wie gingen schweigend in den Club rein. „Herr Güneş ich hab nichts zum anziehen." „Keine Sorge wir haben hier schon Wechselklamotten." „Okay." Meine Männer gaben ihr Klamotten und sie ging sich umziehen. Ich ging auf meine Männer zu und erklärte, dass der Ring leer geräumt werden soll und ich nicht gestört werden will. Keiner soll kommen nur ein Schiri. Die befolgten meine Befehle und ich ging mich dann auch umziehen.
Als ich rausging war Sevda am warten und hatte einen genervten Blick. Was wohl mit ihr ist.
„Bist du bereit kleines." „Ja will das endlich hinter mich bringen. Los!" Wir steigen in den Ring, ziehen unsere Handschuhe an und der Schiri pfeift. Wir schauen uns beide tief in die Augen und ich fang an. Sie weicht gut aus. Ich probier nochmal sie zu treffen, sie weicht aber wieder aus. Dieses mal holt sie aus und trifft mich mitten in mein Gesicht. Woah das war unerwartet. Auf dem Boden will ich aufstehen, aber sie hat sich auf mich gesetzt. Ich schaue ihr tief in die Augen und höre wie der Schiri von zehn runter zählt. Sevda schaut mir genauso in meine Augen und ist abgelenkt. Genau als ich noch drei Sekunden hatte, drehe ich Sevda und mich um, sodass ich dieses mal mit meinem Po auf ihrem Bauch sitze. Ich höre nur ein „Ahh" ihrerseits und warte bis die zehn Sekunden fertig sind. „Scheiße Herr Güneş sie sind schwer stehen sie auf." „Nö erst wenn ich gewonnen habe." „Warum müssen sie sich mit ihrem fetten Gesäß auf mein Bauch setzen?" „Weil ich es kann und warte doch die letzten drei Sekunden ab." Sevda wollte was sagen, aber da stand ich auch schon auf. „Ich wusste nicht, dass man so leicht gegen dich gewinnen kann. Hat ja nicht mal nh Minute gedauert." „Wie witzig ha ha." Sie blieb immer noch auf dem Boden liegen. „Sevda steh doch auf warum liegst du immer noch?" „Weiß nicht es ist grade so gemütlich." Ich will sie hochziehen, aber sie tritt gegen mich. „Lass mich doch mal machen was ich will." „Fein." Ich lege mich zu ihr und wir starren beide die Decke an. „Warum wollten Sie, dass ich mitkomme?" „Sevda hör auf mich zu siezen." „Warum Sie wollten es doch so." „Und jetzt will ich, dass du damit aufhörst." „Okay dann beantworte mir endlich mal meine Frage." „Mir war langweilig und dir auch, also dachte ich mir warum nicht zusammen etwas unternehmen." „Hm okay." Sevda ist wieder still und steht plötzlich auf. Sie gibt mir ihre Hand und hilft mir aufzustehen. „Lass uns ein Eis essen gehen. Ich will Eis." „Sevda wir hat Herbst." „Ja na und ein Eis geht immer. Komm schon du bist nicht immer so nett zu mir." „Okay." Sie freut sich und klatscht sich in die Hände. „Lass uns erst umziehen gehen." „Nein das können wir auch später zu Hause machen." „Wir können uns erkälten." „Das ist mir total egal Umut. Komm jetzt!" Wir gehen direkt aus dem Club raus und ich fahre zu einer Eisdiele. Wir setzen uns hin und Sevda bestellt sich direkt irgendwas. Der Kellner fragt grade Sevda was, wo sie ein kleines bisschen lauter wird. „Was möchte denn ihr Freund?" „Er ist nic-" „Ich hätte gerne dasselbe wie sie." „Er schreibt sich das auf und geht schnell weg. Sevda hat ihm Angst gemacht. Nachdem unsere Eisbecher von einer Kellnerin gebracht wurden, guckte Sevda etwas streng zu ihr rüber. „Ist was Sevda?" „Nein was soll schon sein Patron." „Hm okay." Wir beide aßen unser Eis und ich merkte erst zu spät, dass da Erdbeeren drinnen waren. Scheiße hab eine Allergie dagegen. Ich fange plötzlich an zu husten und Sevda springt vor Panik auf. „Umut, Umut alles okay?" Jeder schaut zu uns rüber und will mir helfen. „Sevda in meinem Auto neben meinem Sitz sind Tabletten bring sie sofort!" Sie lässt sich das nicht zwei mal sagen, nimmt meine Schlüssel und geht die Tabletten holen. Nachdem sie da ist schlucke ich direkt eine Tablette runter und mir geht es schon kurze Zeit später wieder besser. Die Menschen um uns herum beruhige ich und sie widmen sich wieder ihren Eis zu.
Sevda ist grade dabei Geld auf den Tisch zu legen und nimmt mich in den Arm, weshalb ich sie nur verwirrt anschaue. „Was machst du da?" „Ich hab unsere Eis bezahlt und wir fahren jetzt nach Hause." „Wenn ich da bin hast du nicht zu bezahlen!" „Umut es ist jetzt egal komm du musst dich jetzt definitiv ausruhen." „Na gut dieses mal lass ich es gelten." „Dieses mal?" „Ach nichts nichts." Sie nickt und bringt mich dann zum Auto. „Ich werde fahren." „Auf keinen Fall Umut. Du bist noch sehr schwach. Keine Sorge werde deinem Auto nicht schaden. Falls doch weißt du ja wo ich bin." „Na gut. Ich vertraue dir. Die Schlüssel hast du ja sowieso." Ich setze mich auf den Beifahrersitz und sie steigt ein. Sie öffnet das Radio und bindet sich ihren etwas locker gewordenen Zopf nochmal etwas streng. Sie fährt los und schaut mit zusammengezogenen Augenbrauen auf die Straße. „Umut starr mich nicht an. Das irritiert mich und ich kann mich nicht konzentrieren." „Okay." Ich schaue aus dem Fenster raus und bin vertieft damit die Umgebung zu beobachten, sodass ich nicht bemerke, dass wir zu Hause angekommen sind. „Komm ich helfe dir bis zu deinem Zimmer." „Danke nicht nötig." „Doch komm." „Sevda. Das wars wir können wieder wie davor sein. Hör auf zu tun als würdest du dich um mich Sorgen." Sie runzelt verwirrt mit ihrer Stirn und wird dann auf einmal wütend. „FEIN DANN HALT NICHT!" Sie schmeißt die Schlüssel auf mich und läuft bzw. sprintet ins Haus. Okay was war das denn grade? Sie ist komisch. Naja. Ich stehe schwach auf und schließe dann mein Auto und gehe ins Haus rein. Drinnen hab ich nicht die Kraft die Treppen zu steigen, doch fühle neben mir wie jemand mich an den Armen festhält. „Keine Sorge so herzlos wie du bin ich nicht Umut." Es war Sevda. Sie ist ehrlich kompliziert und komisch.
Sie hilft mir bis zu meinem Zimmer, legt mich auf mein Bett und will rausgehen, doch ich halte sie auf.
„Kannst du mir bitte mein T-Shirt ausziehen. Hab ehrlich keine Kraft." „Muss ich das machen?" „Nein, aber wäre nett." „Okay ich schließe aber meine Augen dann, ja?" Ich lachte leise. „Okay." Sie kam auf mich zu und schloss ihre Augen. Sie zog mein Shirt aus und ihre Finger streiften mein Oberkörper. Ich bekam eine Gänsehaut. Sevda merkte das und wurde rot. Sie verließ voller Scham direkt mein Zimmer und ich fiel in einen tiefen Schlaf.

Güneşim olWo Geschichten leben. Entdecke jetzt