P.o.v Sevda
Als ich am nächsten Morgen aufstand, machte ich mich direkt ran an die Arbeit. Es war wie immer eigentlich nichts zu tun.
Während der Arbeit war ich in meiner Arbeit vertieft und dachte über den gestrigen Tag nach.
Was war das gestern mit Umut? Warum bringt er mich so durcheinander? Was war seine Mission gestern? Warum war er zuerst so nett, dann abweisend und dann wieder nett. Er macht mir so Kopfschmerzen. Er ist nicht mal mein Typ, aber er hat etwas an sich was ihn Interessant macht und ich möchte mich an dieses gewisse etwas fest halten. Ich glaub ich brauche diesen Anker, denn ich bin sehr einsam. Auch wenn ich es nicht gerne zugeben will, ich habe niemanden an meiner Seite.
Es tut weh nicht mehr mit meiner Mutter reden zu können. Es tut weh nicht mehr den schönen Gesang meines Vaters zu hören. Es tut weh alleine zu sein und keine Familie zu besitzen. Tanten und Onkel hab ich zwar, aber ehrlich gesagt hatten wir nie einen engen Kontakt und außerdem leben sie in der Türkei.
Wir haben vielleicht einmal im Jahr miteinander geredet, aber das wars dann auch.
Ich war konzentriert am arbeiten und wurde von einem lauten lachen unterbrochen. Es war die Lache von Can.
Scheiße bin grade Umuts Zimmer aufräumen. Ich hoffe die kommen nicht hier rein und ich hatte auch Glück die beiden blieben unten im Wohnzimmer und ich machte schnell meine Arbeit fertig.
Nachdem ich fertig war, beschloss ich nach langer Zeit wieder in die Bibliothek zu gehen und etwas zu lernen. Ich hab es die letzten Wochen ehrlich vernachlässigt. Ich zog mir eine Jogginghose und einen Hoodie an und ging dann auch los. Ich wollte nicht mit dem Bus fahren, weshalb ich zu Fuß ging. In der Bibliothek suchte ich mir die Bücher aus, die ich brauchte und setze mich etwas abgelegen von den anderen hin. Ich war sehr vertieft in meine Büchern, dass ich nicht bemerkte wie jemand sich vor mich setzte und mich beobachtete. Erst als er sich räusperte schreckte ich auf und sah den jungen Polizisten. Er hat mir nie seinen Namen verraten. Komischer.
„Sie haben es sich glaub ich zur Angewohnheit gemacht mich einfach so zu überraschen." Er lachte. „Joa kann sein." „Gibts wieder einen Fall oder warum sind Sie hier?" „Nein eigentlich nicht. Darf so ein junger, hübscher Polizist wie ich nicht zur Bibliothek und ein Buch lesen?" Ich zog belustigt meine Augenbraue belustigt hoch. „Sie lesen Bücher?" „Joa schon. Kannst mich aber eigentlich auch duzen Sevda." „Davor würd ich aber gerne wissen wie Sie heißen." „Eren. Mein Name ist Eren." „Woah zum ersten mal konntest du mir etwas direkt sagen ohne eine Bedingung zu stellen." „Schau wie nett ich doch bin." „Jaja sehr nett." Wir wurden kurz still, aber es war angenehm. Nicht so wie bei Umut. Bei ihm will ich immer weg aus seiner Nähe . Einfach weg von ihm, aber Eren ist cool. Also bis jetzt. Eren unterbrach meine Gedanken und ich kam wieder zu mir.
„Hey hast du vielleicht lust zu spazieren." „Klar warum nicht." Ich ging schnell zur Info und lieh mir die Bücher für einen Monat aus. Ich legte die Bücher in meine Tüte rein und ging dann auch raus. Draußen wartete er schon auf mich. Ich ging auf ihn zu und wir gingen dann auch schon los. „Soll ich die Tüte für dich halten? Sieht schwer aus." „Nein danke." „Sicher?" „Ja sehr sicher." „Okay." Wir gingen etwas weiter. „Sevda?" „Hm?" „Vor einem Monat." „Ja was war da?" „Kannst du dich an den Tag erinnern, wo du fast überfahren geworden wärst." „Ja, aber woher weißt du das?" „Ich war die Person, die dich fast umgefahren hätte." Ich blieb stehen. „Oh Gott bist du da um mich festzunehmen." Eren lachte. „Junge nein man. Wollte mit dir grade was ernstes besprechen." Er lachte weiterhin, aber ich wüsste jetzt nicht was so lustig daran war. „Eren." Er lachte immer noch. „Hallo?!?!" Er lacht immer noch wie so ein kek und ich gehe einfach weiter. Pf. Er bemerkte das und lief mir hinterher. „Hey bleib doch stehen. Es war lustig, weil du dachtest ich will dich wegen sowas festnehmen." „Ja was denn woher soll ich wissen dass du mit mir ein ernstes Gespräch führen willst. Du bist immer noch ein Polizist Eren." „Ich mags wie du meinen Namen aussprichst." „Toll, aber warum wechselst du jetzt das Thema?" „Komm wir setzen uns erstmal auf die Bank." „Eren hallo hörst du mir zu?" „Komm wir reden da auf der Bank." „Okay."
Wir gingen auf die Bank zu und ich wartete, dass Eren endlich begann zu reden. „Los fang an zu reden." „Also wie gesagt ich war die Person, die dich fast umgefahren hätte." „Ja weiter?" „Hast du das extra gemacht? Wolltest du sterben? Belastet dich die Sache mit Kerem immer noch? Ist es deswegen gewesen?" „Oh man Eren nein. Ich würde mir das niemals antun. Ich war da nur was aufgelöst, wegen einer Sache." „Hm. Falls du reden willst ich hör dir zu." „Ich würde es normalerweise dankend verneinen, aber zur Zeit brauch ich jemanden der mit mir normal reden kann, ohne auf der Seite von jemandem zu stehen." „Hau raus. Ich hör dir zu"
„Mein alter bester Freund. Er hat in der Türkei gelebt seit 9 Jahren und ist vor einigen Monaten wieder zurück. Ich dachte wir können wieder normal miteinander reden, aber er hat mich fertig gemacht und dazu erniedrigt. An dem Tag hab ich halt gehört wie ekelhaft er über mich geredet hat und es hat mein Herz gebrochen. Joa dann bin ich halt weggelaufen und hab auf nichts mehr geachtet. Dann war ich halt plötzlich mitten auf der Straße." „Hm das hört sich nach einem riesen Drama an. Hast du denn versucht mit ihm zu reden warum er so zu dir ist?" „Nein. Er wollte auch nicht mit mir reden und hat lieber neben Umut mich gedemütigt, als mit mir zu reden." „Sevda die Sprache ist sehr mächtig. Mit ihr kannst du alles machen. Du kannst Menschen verletzen, sie glücklich machen und sonst noch was. Solange du sprechen kannst tu es und nutze diesen Schatz aus. Rede mit ihm. Er wird nicht ohne Grund so zu dir gewesen sein. Ich weiß es war schmerzhaft, wie er mit dir umgegangen ist, aber ihr könnt doch das ganze wieder zu vergessen und neu anfangen. Ihr habt euch so lange nicht gesehen, dann geht doch nicht so auseinander. Man weiß nie was jemandem zustoßen kann." „Du hast Recht, aber wie soll ich mit so einem Sturkopf reden. Auch wenn ich mit ihm reden wollen würde, er würde mich ignorieren und so tun als würde es ihn nicht interessieren." „Probier es einfach aus kleines." „Werde ich." „Gut."
„Vielen Dank Eren. Ehrlich hab so ein Gespräch gebraucht. Ich danke dir." „Immer gern kleines."
„Naja es ist spät. Ich muss los, aber es war ehrlich beruhigend mit dir Eren und ehrlich gesagt würde ich mich gerne mit dir anfreunden." „Seitdem Gespräch eben sind wir schon Freunde Sevda." „Dann ist ja gut mein neuer Freund."
„Natürlich. Gib mir mal deine Nummer damit ich meine neue Freundin immer erreichen kann." Ich grinste und gab ihm meine Nummer. Er begleitete mich bis zum Haus und dort verabschiedete ich mich von ihm mit einer kurzen Umarmung. Ich weiß nicht warum, aber es kam einfach so aus meinem inneren.
„Wir sehen uns kleines. Ich schreib dir." Ich nickte freudig und ging dann auch wieder rein. Ich ging die Treppen entlang und sah, dass Umut und Can noch im Wohnzimmer zockten. Die beiden sehen schon witzig aus, wie sie wütend sind auf sich,weil sie verlieren.
Ich ging grinsend die Treppen hoch und zog mir direkt meine Pyjama an, dann legte ich mich auch direkt schlafen.

DU LIEST GERADE
Güneşim ol
RomanceEr hat kein Grund mehr zum leben. Sie braucht und will einen Grund zum leben. Umut und Sevda. Hoffnung und Liebe. Beides baut aufeinander auf. Können diese zwei Gefühle einen Menschen wieder zurück zum Leben erwecken?