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P.O.V Sevda
Ich versuche meine Augen zu öffnen, aber es geht nicht. Sie fühlen sich immer noch so schwer an. Ich hasse diese Gefühl. Habe es immer schon gehasst. Wann ist das ganze endlich vorbei? Wieso kann ich nicht einfach ein normales Leben mit einem gesundem Herz haben.  Meine Mutter würde jetzt sagen:„ Sevda das ganze ist eine Prüfung, die du inshallah bestehen wirst. Glaub an dich. Nichts passiert ohne Grund." Sie hat auch Recht, aber ich werde schwächer Anne. Ich hab Angst, dass es bald vorbei sein könnte. Die Medikamente, die ich einnehme werden mein Herz nicht heilen. Ach Annem ach.
Ich versuche meine Augen wieder leicht zu öffnen, was mir dieses mal auch gelingt. Wie zu erwarten bin ich im Krankenhaus. Ich hasse es so empfindlich zu sein. Was die anderen sich wohl denken. Früher haben die Mitschüler gemeint, dass ich das ganz für Aufmerksamkeit mache. Stimmt aber nicht. Wenn sie nur etwas Verständnis zeigen würden. wäre es schöner, aber was soll ich schon von der heutigen Generation erwarten. Egal Sevda das ist sowieso dein letztes Jahr. Nur noch paar Monate dann ist die ganze Scheiße fertig und du kannst inshallah studieren.
Meine Gedanken werden durch die Türe, die geöffnet wird, unterbrochen. Der Arzt tritt herein. Dieses mal hat er nicht wie immer ein lächeln im Gesicht. Ich hätte mir das denken können.
„Sevda liebes ich werde dir jetzt etwas mitteilen, aber bitte bleib ruhig. okay? Du darfst dein Herz nicht nochmal anstrengen." „Okay Doktor fangen Sie an. Ich bin bereit."

P.O.V Erzähler
Umut ließ alles auf der Stelle liegen ubd schmiss einen 50er Schein auf den Tisch fallen, ohne das Rückgeld haben zu wollen. Er lief so schnell er konnte zum Krankenhaus. Hayat hatte doch diese Gedanken beiseite geschoben. Sie war doch glücklich hat sie ihm jedes mal gesagt. Wieso tut sie ihm das an? Warum hat Hayat das getan? Im Krankenhaus läuft er schnell zur Information. Umut ist hier bekannt, denn das Krankenhaus gehört seinen Adoptiveltern. Die Frau an der Information gibt Umut den Raum von Hayat und er läuft schnell zu den Aufzügen. Er drückz mehrmals auf die Knöpfe, aber es fühlt sich so an als würden die Aufzüge heute extra langsam kommen. Das ganze regt Umut auf und er nimmt die Treppen. Er läuft 3 Etagen hoch. Angekommen läuft er in Hayats Zimmer rein. Er sieht den Doktor, die Krankenschwestern und Hayat. Sie liegt dort regungslos. Als wär sie schon tot. Umut will sich ohrfeigen für diesen Gedanken. Hayat wird nicht sterben, sie hat ihm versprochen immer für ihn da zu sein. „Wie geht es ihr?" , möchte er wissen. Der Doktor zögert ein bisschen und beginnt zu reden:„ Umut ich weiß du willst es nicht hören, aber sie wird es nicht durchstehen." Umut wird wütend. „BEZAHLEN MEINE ELTERN SIE DAMIT SIE MENSCHEN LEBEN NICHT RETTEN KÖNNT HUH? VERDAMMT IHR WERDET SIE RETTEN!"
„Umut es ist nicht so einfach wie du denkst. Wir haben alles versucht, aber der Hirntod ist schon verwirklicht. Wir können nichts machen sie ist tot. Wenn du willst könnten wir warten bis ihr Herz nachgibt, aber es wäre schade für dich, denn sie wird nicht mehr zurück kommen, so leid es mir auch tut. Der Doktor klopft ihm bemitleidend noch mal auf die Schulter und ging dann auch weg. Er wusste, was er tun würde. Er würde nicht warten, bis ihr Herz nachgibt. Die beiden hatten darüber mal gesprochen. Wenn sie sterben, werden sie ihre Herzen spenden, damit ein Teil von ihnen noch weiter lebt. Wenn Umut warten würde, dass ihr Herz nachgibt, würde es nicht funktionieren.
Umut setzte sich das letzte mal zu Hayat hin und sah das Blatt was neben ihr lag. Es war ein Brief. Sein Name stand drauf. Er nahm es hervor und begann zu lesen.

P.O.V Sevda
„Also Sevda es gibt zwei Nachrichten. Eine negative und eine positive." „Fangen sie mit der negativen an." „Also die negative Nachricht ist, dass dein Herz leider kurz vom aufgeben ist. Das ist dir natürlich bewusst. Du wusstest bei einem Rückfall würdest du wenige Chancen haben." Der Doktor demotivierte mich mit dieser Aussage und ehrlich gesagt hatte ich auch keine Lust mehr auf die positive Nachricht. „Aber Sevda jetzt kommt die schöne Nachricht auf die du schon seit Jahren gewartet hast." Ich blicke den Arzt mit geöffneten Augen an. „Ist es was ich denke?" „Was denkst du denn?" „Kommen sie schon sprechen sie es aus." Der Arzt lacht und macht mich aufgeregter als ich es schon bin.

P.O.V Erzähler
Umut nimmt den Brief zur Hand. Er streicht über die schöne Handschrift von Hayat. Er liebte ihre Schrift, wie alles andere an ihr. Er kann seine Tränen nicht mehr halten und lässt sie fließen. Er hat nach 4 Jahren wieder eine Träne fließen lassen, für die Person, die versprochen hatte ihn niemals zum weinen zu bringen. Hayat hat ihn zerstört. Sie war sein Leben. Sie hat sein Leben weggerissen. Er traut sich nach paar Minuten den Brief hervorzuholen. Er faltet das Blatt auseinander und beginnt zu lesen.
„Umut, meine kleine Hoffnung im Leben. Ist das nicht lustig du meine Hoffnung und ich dein Leben, aber du allein hast nicht ausgereicht meine Hoffnung. Das ganze was wir beide durchgemacht haben, hat nicht ausgereicht. Ich habe es wirklich versucht. Versucht zu leben, aber ich kann es einfach nicht. Jeden Abend, während du dachtest ich schlafe friedlich, haben mich meine Alpträume geplagt. Jedes mal hab ich von allem geträumt, jedes mal bin ich mit Angst aufgestanden, jedes mal hatte ich weniger die Kraft zu leben. Ich hatte Angst, dass sowas wieder passieren wird. Ich hatte Angst, dass er wieder frei kommen wird und vor einer Woche kam die Nachricht. Er wurde freigesprochen. Ich bin an diesem Tag zerbrochen, selbst du konntest mir nicht helfen, weil ich deine Hilfe nicht wollte. Ich hab wieder angefangen mich zu verletzen, aber das hast du nicht bemerkt, da ich es an meinen Beinen getan habe. Ja ich wollte aufhören damit, aber ich konnte nicht. Vor zwei Tagen hat er mich angeschrieben, er hat gesagt, dass er sich rächen will und mir das 10 fache von dem was er letztes mal getan hat, tun möchte. Ich bin ruhig geblieben und dachte mir er redet einfach so, aber gestern, gestern ist er vor meiner Haustüre erschienen. Er hat es wieder getan. Dieses mal war er nicht alleine. Seine Freunde waren dabei. Umut ich schäme mich so sehr, dass mein Vater so ein Mensch ist. Ich schäme mich so sehr, dass ich nicht mehr leben möchte. Ich bin gestern innerlich gestorben. So leid es mir auch tut dir das jetzt anzutun und per Brief das zu schreiben, aber meine Gefühle zu dir sind damit endgültig verschwunden. Ich hab einen Hass entwickelt auf dich und jeden anderen Typen auf dieser Erde. Meine Liebe zu dir war das letzte Jahr nur vorgespielt Umut. Es wird dir weh tun, aber in diesem Brief ist alles wahr. Während ich dir diesen Brief schreibe, hab ich alles geplant. Mein Vater wird mit mir sterben. Er wird keinem Mädchen mehr was antun. Bitte Umut vergiss mich, denn ich gehe von dieser Welt ohne dich je geliebt zu haben. Vergiss mich und liebe jemand anderes. Ich schreibe dir diesen Brief, weil du 4 Jahre mit mir verschwendet hast und eigentlich eine bessere Zukunft verdient hättest. Ich verabschiede mich von dir Umut. Finde deine Hoffnung, Liebe und Leben bei einer Person die es wirklich verdient.

Hayat"

Güneşim olWo Geschichten leben. Entdecke jetzt