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P.o.v Umut

Als ich wieder wach wurde, sah ich Sevda nicht mehr im Bett. Wo ist sie hin? Ich stand auf und schaute mich um. Sie war nirgendwo zu sehen. Auf einmal klopfte es an der Türe und ich machte sie auf. Es war Sevda und ich umarmte sie richtig fest. ,,Wo warst du?" ,,Habe nur meine Koffer gepackt. Mein Flug ist gleich." ,,Denkst du ich werde dich alleine fliegen lassen, wenn du mit mir in einem Flugzeug fliegen kannst?" ,,Wie meinst du?" ,,Du fliegst mit mir in meinem Flugzeug." ,,Du hast ein Flugzeug?" ,,Mhm der gehörte meinen Eltern, aber jetzt mir." ,,Oh achso." ,,Ja." ,,Umut?" ,,Hm?" ,,Ich weiß ist jetzt nicht passend, aber ich bin gekommen, weil ich deine Hilfe brauche." ,,Wobei denn?" ,,Ich kriege meinen Koffer nicht geschlossen. Könntest du mir dabei helfen vielleicht?" Ich musste schmunzeln. ,,Ja komm ich helfe dir." Wir gingen in das Zimmer von Sevda und ich musste laut lachen. Sie hat alles ohne zu falten in ihr Koffer geschmissen. ,,Sevda bu ne?" ,,Ja keine Ahnung iste yardim etsene. Es hat eigentlich auch geklappt, als ich hier her geflogen bin." ,,Bist du nicht auf die Idee gekommen deine Klamotten zu falten?" ,,Doch, aber ich bin zu faul dafür." ,,Komm ich helfe dir." Sevda schaute mich unglaubwürdig an. ,,Du kannst Klamotten falten?" ,,Ja warum so schockiert?" ,,Ja ich dachte das machen immer Bedienstete für dich." ,,Musstest du das je für einen von uns machen?" ,,Nein." ,,Ja also komm ich helfe dir jetzt." Sevda setzte sich auf ihr Bett und betrachtete mich die nächste halbe Stunde beim falten. Als ich fertig war, schränkte ich meine Arme ein. ,,Sevda wolltest du mir nicht helfen?" Sie schüttelte ihren süßen Kopf. ,,Du hast so konzentriert ausgesehen, da wollte ich dich nicht stören hihi." Ich rollte mit meinen Augen und ging mich dann auch anziehen. ,,Sevda geh du schon mal runter, komme gleich nach ziehe mich nur noch an." ,,Okay." Ich ging in mein Zimmer, packte auch mein Koffer ein, duschte und zog mich dann auch an. Ich guckte zur Sicherheit, ob ich was vergessen habe und ging dann runter zur Rezeption. Als ich an der Rezeption war, sah ich wie Sevda von einer Jungs Truppe umzingelt war. Ich ging sofort auf sie zu und sah, dass es die Männer von gestern waren, die Sevda von oben bis unten angegafft hatten. Ich zog Sevda zu mir und schaute die Typen fragend an. ,,Hayirdir?" ,,Sen kimsin lan?" ,,Bu kizin Kocasiyim siz kimsiniz lan?" ,,Abi pardon bilmiyorduk." ,,Simdi biliyorsunuz hadi baska kapiya hadi." Die Jungs gingen beschämend zurück und Sevda stand auf. ,,Haben die etwas gemacht Sevda? Haben sie dich berührt?" Sie schüttelte mit ihrem Kopf. ,,Lass uns einfach gehen bitte." Ich nickte und ließ unsere Koffer in das Flugzeug bringen. Wir fuhren mit dem Taxi zum Flughafen. Die Fahrt verlief ruhig, bis Sevda die Stille durchbrach. ,,Umut?" ,,Ja?" ,,Können wir bitte nochmal zum Friedhof?" ,,Klar können wir das." Ich sagte dem Taxifahrer, dass er umdrehen soll und wir waren in 10 Minuten am Friedhof. ,,Umut ich würde alleine gehen, wenn es dir nichts ausmacht." ,,Natürlich." Sie stieg aus dem Auto und ich wartete, bis sie aus der Sichtweite war. Danach ging ich ihr nach und sah sie von hinten wie sie weinte. Sie küsste die Grabsteine ihrer Eltern und nahm etwas aus ihrer Jacke hervor. Es waren zwei dünne Decken. Sie legte es auf den Grab von ihrem Vater und von ihrer Mutter. Ich hörte wie sie redete und dabei klang sie sehr schmerzvoll. ,,Anne, Baba es tut mir so leid, dass ich euch nie besuchen gekommen bin, aber ich konnte nicht. Es tat so weh euch nicht mehr bei mir haben zu können, aber ich werde mit Umut das zusammen durchstehen. Er wird mit dem Tod seiner Eltern durch meine Hilfe klarkommen und ich mit eurem Tod durch seine Hilfe. Diese Decken hab ich euch gebracht, damit euch nicht kalt ist, bis ich wieder komme. Versprochen beim nächsten mal werde ich nicht mehr hier weinen." Sie küsste das letzte mal die Grabsteine und stand auf. Danach ging sie in die Richtung meiner Eltern und setzte sich dort auch noch mal hin. ,,Bevor ich etwas anderes sage, will ich mich dafür entschuldigen, dass ich euch nie besuchen gekommen bin. Ich hatte es euch auch noch versprochen, aber habe mein Versprechen nicht einhalten können, weil ich ein Feigling bin. Jetzt wird aber alles anders ablaufen. Ich werde euch ab jetzt inshallah jedes Jahr mindestens einmal besuchen kommen. Umut und ich werden den Schmerz zusammen durchstehen. Ihr würdet stolz auf uns sein." Damit stand sie auch auf und kam auf mich zu. ,,Ich hab dir doch gesagt warte im Auto auf mich." ,,Ich wollte nicht." ,,Naja egal. Willst du auch noch gehen?" Ich schüttelte meinen Kopf und wir gingen wieder zum Taxi. Dort fuhren wir zum Flughafen und ließen alle Kontrollen machen. Danach durften wir ins Flugzeug und flogen auch kurze Zeit später los. ,,Sevda?" ,,Hm?" ,,Wie hast du eigentlich von dem Tod meiner Eltern erfahren?"        

Flashback

Ich ging an mein Handy und fragt wer da ist. ,,Hallo ist hier die Frau Sevda?" ,,Eh ja wer sind Sie?" ,,Ich bin der Arzt von Frau Günes. Ich sollte ihnen mitteilen, dass Frau Günes und ihr Mann einen Autounfall hatten. Frau Günes ruft die ganze Zeit nach ihnen und würde sie gerne das letzte mal sehen." ,,Das letzte Mal?" Der Arzt hatte schon aufgelegt und mein Handy fiel auf den Boden. Ich direkt mit meinem Handy. Ich brach in Tränen aus. Der kleine Junge von eben kam auf mich zu und umarmte mich. ,,Tut dein Aua wieder weh?" Ich nickte und der kleine Junge umarmte mich. ,,Wein nicht. Lachen sieht immer schöner aus. Ich zwang mir ein lächeln auf und der Junge lief zufrieden wieder zu seinen Freunden. Ich hob mein Handy auf und lief direkt nach Hause. Dort nahm ich mir einfach paar Klamotten mit und schmiss sie in mein Koffer. Als ich aus dem Haus raus ging, kam Malik auf mich zu. Er schaute mich schockiert an ,,Verlässt du jetzt die Stadt wegen so einer Kleinigkeit? Das ist ehrlich kindisch." ,,Malik rede erst, wenn du weißt, was los ist. Und wie du siehst hab ich nur ein Koffer bei mir, nicht all meine Sachen und jetzt geh zur Seite ich muss los." Malik ging nicht zur Seite, also schubste ich ihn weg und lief zu meinem Auto. Ich fuhr direkt zu Umuts Haus. Als ich dort ankam, machten mir die Bediensteten die Türe auf. ,,Wo ist Umut?" ,,Er ist vor einer Stunde losgeflogen." ,,Könnt ihr mir sagen in welche Stadt und welches Hotel?" Sie schauten nach und gaben mir Daten. Ich buchte mir ein last Minute Flug und beeilte mich. Der Rest geschah wie in Lichtgeschwindigkeit und plötzlich war ich mit Umut auf dieser Beerdigung.

P.O.V Sevda

Als ich wieder rüber zu Umut sah, war er schon eingeschlafen. Ich war auch schon müde und schloss meine Augen. Kurze Zeit später schlief ich dann auch ein. Irgendwann spürte ich eine Wärme um mich herum, aber schlief dann auch weiter.

Güneşim olWo Geschichten leben. Entdecke jetzt