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P.O.V Umut
„Warte mal. Hat Kerem dir genau diese Dinge gesagr?" „Jo Wort bei Wort." „VERDAMMT!" Das Mädchen erschrak sich. „Geh in dein Zimmer." „Aber-." „GEH JETZT VERDAMMT NOCHMAL IN DEIN ZIMMER!" Erneut erschrak sie sich und tat endlich das was ich sagte. Kerem du verdammter Mistkerl wie kannst du deine ekelhaften Taten so stolz präsentieren. Dieser Junge hat kein Respekt und keine richtige Erziehung genossen. Warum läuft so ein dreckiger Kerl wie er noch frei rum? Er hat das Leben zahlreicher Mädchen zerstört und zerstört sie weiter. Warum tut man nichts dagegen? Es muss sich was ändern. Er muss in den Knast. Koste es was es wolle. Dazu brauche ich aber die Hilfe von Sevda.
Ich gehe wieder hoch und sehe dass, Sevda wieder ihr Zimmer verlassen will. Ich huste, damit sie mich bemerkt und sie schaut mich mich ihren großen weit aufgerissenen Augen an. Ihre Augen sind langweilig braun, die Augen von Hayat waren viel schöner, aber die Augen von Sevda strahlen mehr Wärme aus. Ich mag ihre Augen irgendwie, sie glänzen. „Warum hast du dir Straßenkleidung angezogen und nicht deine Pyjama?" „Ehm weil-." „Weil?" „Ich hab hunger und wollte mir ein Döner kaufen gehen haha." „Meinst du das grade ernst?" „Ehm joa eigentlich schon warum?"
Ich finde das grade irgendwie süß, aber auch ziemlich dumm. „Dir ist schon bewusst was dir eben passiert ist." „Ja, aber das heißt nicht, dass ich mein ganzes Leben lang trauern werde." „Ich komm dann mit dir." „Warum willst du mich beschützen oder was?" Sie verkniff sich ein lachen und versuchte mich mit einem strengen Blick anzugucken. „Nein ich habe auch hunger.", antworte ich ihr kalt. „Hm okay das nehme ich dann mal so hin." Ich zuckte mit meinen Schultern und wollte meine Autoschlüssel holen gehen. „Wohin?" „Ich hole meine Autoschlüssel dann können wir auch los." „Ne wir brauchen kein Auto, ich kenne eine Abkürzung." „Am Ende wirst du mich entführen und töten. Ich sehe es kommen." „Ha Ha wie lustig du doch bist. Ich gehe jetzt zu Fuß. Entweder du kommst mit oder nicht, dein Pech." „Jaja gut warte doch mal man." „Nö komm du dann etwas schneller mit." „Wenn die Dame es so will."
Ich beschleunigte meinen Gang und hörte nach einer kurzen Zeit schon, wie sie nach mir rief. Wow wow wow was soll das, warum habe ich grade eine Gänsehaut bekommen? „Umut warte doch mal. Ich hab nicht deine Ausdauer du Sportskanone." Sie rollte genervt mit ihren Augen. „Ach seit wan darfst du mich aber bei meinem Namen ansprechen." Ihre Laune wechselte sich sofort wieder. Wie lustig ich das finde. „Oh es tut mir leid." „Sei doch nicht direkt so schüchtern. War nur ein kleiner Spaß." Ihr schüchterner Blick wird wieder zu einem genervten.„Ha Ha voll lustig du comedy king. Du comedy Legende." „Ich weiß." Sie rollte wieder mit ihren Augen. „Ist es eine Angewohnheit deine Augen immer neben mir zu rollen?" „Hm wie meinst du?" „Nichts." „Egal los jetzt. Will endlich was essen." Wir beide zogen unsere Schuhe an und gingen los. Sevda ging leise neben mir vor und ich ihr hinter her. Das ganze gerade hier ließ mich an Hayat denken. Sie war nie so wie Sevda. Hayat hatte immer einen strukturierten Plan. Um acht Uhr stand sie auf, frühstückte, natürlich nur gesundes. Danach arbeitete sie und dann trafen wir uns für zwei Stunden. Dann aßen wir zusammen was immer, natürlich nur Gemüse und gesundes Zeug. Am Ende des Tages also ca. gegen zehn Uhr abends ging sie dann auch wieder schlafen. Nie hatte sie etwas neues zugelassen. Sie mochte nichts, was nicht in ihrem Plan stand. Sie mochte keine ungeplanten Sachen. Irgendwie hatte sie mich damit angesteckt. Ich mochte nur das was sie mochte, damit sie mich nicht verließ. Am Ende bin ich ja doch wieder ohne sie da und viel verschlossener als ich es davor war. Menschen sind die grausamsten Wesen, die es auf dieser welt gibt. Dieser Egoismus der Menschen zerstört die anderen Menschen um sich herum. Der Grund für diese fehlgeschlagene Generation sind die Egoisten unter uns, die nicht mal ein kleines Stück an die Mitmenschen denken, nicht mal die Gefühle anderer schätzen sie Wert und trampeln darum als wäre es nichts.
Naja, mein Arzt hat mir dann während meiner Aufenthalt in der Psychiatrie das ganze beigebracht, dass ich mich einfach nur an diese Strukturierung von Hayat dran gewöhnt habe.
Klar am Anfang habe ich sie ehrlich geliebt, aber mir wurde dort von Tag zu Tag bewusst, dass sie nie die richtige Person für mich war. Natürlich habe ich Gefühle für sie und es verletzt mich immer noch, dass sie nicht mehr lebt. Es macht mich auch wütend, dass dieses Mädchen ihr Herz bekommen hat und immer in meiner Nähe ist, aber ich werde das ganze durchstehen. Alles hat einen Grund im Leben und bei mir wird es wohl auch einen haben. Hayat hat mein etwas spannendes Leben in die Hand genommen und mich wie eine Marionette benutzt. Sie allein hatte ihren Spaß während ich vor "Liebe" alles getan hätte.
„Hallo Umut bey passen sie mal auf." Und ich wurde zurückgezogen. Sevda hatte mich wahrscheinlich vor einem schlimmen Unfall gerettet. Ich war so tief in meinen Gedanken versunken, dass ich gar nicht gemerkt habe, wie ich über die rote Ampel gegangen wäre. „Tut mir leid war grade mit meinen Gedanken irgendwo anders." „Jaja alles gut pass auf keine Lust meine ganze Nach im Krankenhaus zu verbringen statt einen Döner fetzen zu können." „Was meinst du?" „Wie was meinst du. Döner essen halt." „Achso das meinst du, dann drück dich doch so aus." „Tut mir leid, dass ich die Jugendsprache benutze." „Nein, nur." „Nur?" „Ach egal." „Ja egal komm wir sind daa." Sie zog mich am Arm und wir waren plötzlich drinnen. „Mahmut amca her zaman ki." Jetzt schaute sie mich an. „Und was willst du haben?" „Das was du isst." „Tamam kleiner Mann setz du dich schon mal hin. Da hinten am Fenster bitte. Ist mein Lieblingsplatz." Bevor ich noch was sagen konnte, schubste sie mich und ich setzte mich extra irgendwo anders hin. Sie darf mir doch nichts befehlen. Ich hörte noch wie sie sagte, dass wir zwei Pommes wollen würden und dann zog ich meine Kopfhörer raus und wartete auf sie. Ich hörte meine Playlist, die mich immer wieder zum nachdenken brachte. Das ganze ist eine sehr schwierige Phase, die ich durchstehen werde. Ich werde das ganze schaffen ich weiß es. „HEY DU TROTTEL!" Und mir wurden meine Kopfhörer rausgezogen. Ich wollte wütend aufschreien, aber als ich mich umdrehte und Sevda mit den vollen Tabletts und ihrem bösen Blick sah, musste ich belustigt lächeln. „Warum lachst du so wie ein dummes Kind." „Hey chill mal warum bist du so wütend?" „Weil ich dir gesagt habe, dass ich da sitzen will und du dich hier hin gesetzt hast. Jetzt ist mein Lieblingsplatz an dumme keks vergeben." Sie bekam Tränen und schmiss die Tabletts voller Wicht auf den Tisch. „Du kannst nicht immer das haben was du willst Sevda." Sie atmete tief ein und aus, dann setzte sie sich ermüdet hin und aß stillschweigend ihr essen. Warum ist sie so wütend geworden. Es ist nur ein Platz. „Hey Sevda?" Sie hörte mir nicht zu und aß ihr Dürüm. „Dann halt nicht." Jetzt fühle ich mich irgendwie schuldig, obwohl es doch nur ein Sitzplatz war. Ich wollte wieder etwas sagen, aber sie unterbrach mich schon. „Umut bey lassen sie es sein, bitte essen sie ihr Dürüm und kommunizieren nicht mit mir. Sie hatten hunger und ich habe ihnen essen gebracht. Jetzt verzehren sie bitte mal ihr essen und lassen mich in Ruhe." Ich nickte und sie widmete sich wieder ihrem essen. Was hat dieser Platz hier auf sich? Jetzt bin ich neugierig. es verging eine halbe Stunde und wir beide hatten zu Ende gegessen. Sevda nahm die Tabletts und brachte sie weg. „Gehen sie nach Hause, ich komme nach." „Sevda es ist sehr spät." „Sie haben kein Recht mir zu befehlen was ich zu tun habe. Bitte gehen sie nach Hause." „Ich komme mit." Sie verdrehte ihre Augen und wir gingen doch nach Hause. Innerlich freute ich mich, aber zeigte ihr das nicht. Auch wenn ich sie nicht leiden kann, mach ich mir schon Sorgen um sie. Zu Hause ging sie direkt in ihr Zimmer und machte die Türe zu. Der Platz muss wohl einen sehr hohen Wert für sie haben. In meinem Zimmer hatte ich noch kein Bett. Ich gestalte mein Zimmer grade öfters um und noch gefällt mir nichts. Ich will nicht auf dem Boden schlafen man. Ich ging wieder zu Sevda. Sie pennt bestimmt nicht. Ich platzte in ihr Zimmer rein und sie schrie auf. „Bist du bescheuert ich zieh mich grade um du dummes Wesen." „Hör auf mich die ganze Zeit als dumm zu betiteln." „Bist du doch." „Jetzt duzt du mich also wieder?" Wir zickten uns gegenseitig die ganze Zeit an, dass wir nicht bemerkten wie nah wir uns gekommen sind.

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