,,Who needs a boyfriend when you can have a girlfriend "
(Fanfiction maneskin)
Felicita hat es geschafft, sie darf an der RUFA in Rom studieren. Künstlerin ist schon immer ihr Traumberuf, auch wenn ihre Eltern davon nicht begeistert sind. Voller Vor...
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Victoria POV
,,Mache keine Pläne, denke nicht zu viel nach. Schöne Dinge passieren unerwartet"
Mit meinem Bass auf dem Rücken gehe ich mit beschwingten Schritten ins Freie. Ich liebe diesen Augenblick, wenn ich nach Stunden harter Arbeit, ja auch Musik machen ist anstrengend, auf den Markt gehe. Ich muss stark blinzeln, da es plötzlich so hell ist. Die Sonne scheint, als gäbe es kein Morgen und das ist ein angenehmer Wetterumschwung, da es die letzten Tage nur geregnet hat.
Ich taste nach meiner roten Sonnenbrille und zupfe die aus meinem Haar. Zurzeit trage ich meine blonden, gelockten Haare lang, aber wer weiß wie lange das noch bleibt. Letztens habe ich in einem Magazin eine neue coole Frisur entdeckt. Es juckt mich seit Tagen in den Fingern, einen Friseurtermin auszumachen. Bis jetzt bin ich noch nicht dazu gekommen.
Ein plötzliches Vibrieren aus meiner Tasche, lässt mich innehalten. Schnell will ich mein Handy herausziehen, jedoch halte ich inne, als ich das Chaos darin erblicke. Meine Entschuldigung: Die Tasche ist extrem groß.... Ordnung darin ist unmöglich. Außerdem kommt dazu, dass ich heute bemerkt habe, dass mein Geldbeutel kaputt ist. Das bedeutet Münzen in verschiedenen Farben und Größen purzeln fröhlich, gemischt mit dem restlichen Inhalt, in meiner Tasche herum.
Gefühlt eine halbe Stunde später, habe ich endlich mein Handy in der Hand und sehe, dass Ethan dreimal angerufen hat. Zudem hat er mir eine Sprachnachricht hinterlassen. ,,Hey Vic, ich kann echt nicht glauben, dass ihr es alle wusstet und mich beobachtet habt."
Ich unterdrücke ein Kichern, wenn er nur wüsste, was wir noch alles gemacht haben. Ich sollte wahrscheinlich nicht erwähnen, dass eine komplette Collage an Bildern existiert. Und auch nicht erwähnen, dass wir unter dem Nickname ,,Sexy Drummer Boy", ist auf Thomas Mist gewachsen, als er etwa drei Gläser Wein intus hatte, regelmäßig genau diese Bilder hochladen. Na, ja...regelmäßig ist übertrieben. Ich denke, vor etwa zwei Monaten haben wir damit aufgehört.
,,...auf jeden Fall hast du mal wieder deinen Hausschlüssel hier liegen lassen. Wollte es dir eigentlich nicht sagen. Du hast es verdient, vor deiner verschlossenen Tür zu stehen und dann den gesamten Weg zurückzulaufen, da du dich gegen die Vespa entschieden hast. Die wir dir, wie gesagt, schenken wollten. Dann kommst du vielleicht nicht jedes mal zu spät zu den Proben. Egal, ich lege dir den Schlüssel unter die Fußmatte des Studios. Ciao Vic"
,,Wie konnte ich den schon wieder vergessen? Ich muss wieder bei meinem Vater einziehen, dann ist wenigstens immer jemand Zuhause", brumme ich vor mich hin. Leider oder glücklicherweise wohne ich seit ein paar Jahren nicht mehr zu Hause, sondern in einer schönen vier Zimmer Wohnung am Piazza Navona. Diese habe ich über ein paar Kontakte meines Vaters gekriegt und bis auf diese Sache mit meinem Schlüssel bin ich überaus zufrieden mit ihr.
,,Victoria", eine tiefe aber freundliche Stimme ruft meinen Namen und ich bemerkte, dass meine Füße ganz instinktiv den Weg zu Alberto gegangen sind. Alberto ist ein alter Freund meines Vaters und besitzt einen Marktstand mit italienischen Delikatessen. Mit seinem weißen Bart und den lächelnden Augen habe ich, als ich noch ein kleines Kind war, gedacht, dass er Babbo Natale ist...also der Weihnachtsmann in Italien.
Ich begrüße ihn mit einer Umarmung. ,,Mädchen, bist du dünn geworden. Du musst dringend mehr essen", sagt er und ich sehe die Sorge in seinen Augen. Ich lächle nur und lasse mir aber gerne ein paar Supplí auf die Hand geben. Das ist nämlich mein absolutes Lieblingsessen. Gefüllte Reiskoketten....himmlisch! Als Alberto gerade zu den Fleischbällchen greifen will, winke ich ab. ,,Nein, danke. Ich bin doch Vegetarierin." Er seufzt, schüttelt den Kopf und murmelt in seinen Bart, ,,diese Jugend von heute..."
Dann fällt sein Blick auf meinen Bass und ein wissendes Funkeln spiegelt sich in seinen Augen wider. ,,Wie läuft es bei eurer Band? Wann kann man euch mal wieder live hören?" Ich schluckte runter bevor ich anfange zu sprechen: ,,Es geht gerade bergauf für uns, denn wir...Trommelwirbel bitte....bringen bald unser zweites Album raus!!! Wann wir mal wieder live zu hören sind, weiß ich noch nicht"
Wenn möglich, wird sein Lächeln noch strahlender. Er will gerade antworten, als neue Kundschaft kommt. Ein frisch verliebtes Paar, dass sich Proviant für ein Picknick kauft. Ihre Hände sind miteinander verschlungen und sie sehen sich verliebt in die Augen. Als sie bezahlt haben und weiter schlendern, bemerke ich Albertos Blick.
Alberto ist kein Mensch vieler Worte, was nicht bedeutet, dass man sich nicht super mit ihm unterhalten kann. Er redet nur nicht so viel. Vielmehr sprechen seine Augen für sich allein. Das hat mich schon als Kind beeindruckt. Sein durchdringender Blick streift mich. ,,Irgendwann kommt auch noch die Richtige in dein Leben gestolpert", sagt er nach einigen Momenten der Stille. Ich habe so viel Zeit bei Alberto am Stand verbracht, da meine Eltern viel gearbeitet haben, dass er der Erste war, der erfahren hat, dass ich homosexuell bin. Leider hat Damiano recht, wenn er sagt, dass meine einzige Beziehung, die zu meinem Friseur ist, da ich nicht gerade viel Zeit habe.
Viele Leute haben mir direkt ins Gesicht gesagt, dass ich ihnen zu arrogant bin. Ich lasse mich nicht gerne verbiegen, sodass es anderen besser passt. So bin ich schon immer. Ich habe einfach ein großes Selbstbewusstsein, das andere mit Arroganz gleichsetzen.
Doch Alberto hat recht, ich wünsche mir mal wieder in einer Beziehung zu sein. Schmetterlinge im Bauch zu spüren uns das Leben durch eine rosarote Brille zu sehen. Das Lied ,,la vie en rose" von Edith Piaf fällt mir sofort ein. Ich summe es leise vor mich hin und bemerke sofort den liebevollen Blick von Alberto. Dieses Lied war das Lieblingslied seiner verstorbenen Frau Belinda gewesen. Ich breche mitten im Lied ab, da mich eine näselnde Stimme unterbricht.
Alberto seufzt und murmelt etwas in seinen Bart. Fragend schaue ich ihn an. ,,Das ist Signor Ruocchio. Er ist ein ausgezeichneter Künstler und verkauft seine Kunstwerke hier auf dem Markt. Ein Perfektionist eben, aber nicht nur auf der Leinwand" Ich höre wie Signore Ruocchio mit seinem Angestellten, einem jungen Studenten, schimpft. Er hat anscheinend die falschen Farben besorgt.
Mein Handy in der Hand erinnert mich wieder, dass ich noch etwas vor mir habe, bevor ich endlich nach Hause gehen kann. Ich verabschiede mich von Alberto und sprinte los.
Gerade will ich um die Ecke rennen, als sich etwas schmerzhaft in meinen Rippen bohrt. Ich stolpere und stoße einen überraschten Laut aus. Mein letzter Gedanke gilt meinem Bass, bevor ich die Augen zusammen kneife und mit dem Boden kollidiere.
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