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Victoria POV

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Victoria POV

,,Meine Mutter hat mir alles beigebracht. Nur nicht, wie ich ohne sie leben soll."

Heute ist der Tag, den ich jedes Jahr verdränge. Heute ist der 7. Februar. Obwohl es jetzt schon fast sechs Jahre her ist, ist der Schmerz immer noch da. Er wird nicht weniger und wird von der Tatsache unterstützt, dass ich immer weniger Erinnerungen an sie habe. Ich habe ihren Geruch schon vergessen. Ihr Lachen ist eine Erinnerung, die jedes Jahr älter wird. Oft wünsche ich mir in besonderen Momenten, dass sie hier ist und mir sagt, dass sie Stolz auf mich ist.

Schon wieder steigen mir Tränen in die Augen. Ich merke Damianos Arm um mich. Stützend und tröstend. Er begleitet mich wie immer an diesem Tag zum Friedhof. Ich habe einen Strauß Lavendelblüten dabei. Die Lieblingsblumen von meiner Mutter. Lavendel war auch der Geruch ihres Parfüms gewesen. Nach wenigen Minuten, ist ihr Grab vor uns. Ich knie mich davor hin. Die Kieselsteine bohren sich in meine Knie. Ihr Grabstein ist aus Holz. Es sind kleine runde lila farbige Edelsteine in das Holz eingearbeitet. Auf ihrem Grab wächst ebenfalls Lavendel. Jedoch blüht er in dieser Jahreszeit nicht. Ich lächle leicht, dann lege ich den mitgebrachten Strauß ab. ,,Hallo Mama", flüstere ich und der Wind trägt meine Worte fort.

Ich spüre eine Umarmung von hinten, kurz denke ich, dass sie es ist, doch die Erkenntnis, dass dies unmöglich ist, reißt alte Wunden auf. Ich möchte, dass meine Mutter wieder hier ist. Ich möchte unsere verrückten Secondhandshoppingtrips zurück, unsere gemeinsamen Plätzchen backen im Sommeraction und ich möchte ihr Felicita vorstellen. Ich glaube, sie hätte sie gemocht. Eine Träne rollt über meine Wange. ,,Ich brauche deinen Rat, Mama", denke ich. Ich denke weiter, an diesen bestimmten Abend. Wieso habe ich sie an diesem Abend nicht davon abgehalten, nochmal zum Supermarkt zu fahren? Wieso war mir dieses Eis so wichtig gewesen? Warum musste es genau sie erwischen? Warum hat dieses Arschloch getrunken und meine Mutter in den Tod gerissen? Wieso hat er überlebt und sie nicht? Ich schluchze auf.

,,Ssch....alles ist gut. Vic, wir sind für dich da. Ich bin für dich da...", murmelt Damiano, zieht mich aus der Hocke in den Stand und umarmt mich. Schon wieder? Obwohl ich seine Nähe genieße und auch seine tröstende Art, wünsche ich mir jemand anderen her. Ich möchte, dass sie mich hält und umarmt. Sie soll mir die Tränen von den Wangen wischen und mich aufmunternd anlächeln. Ich möchte, dass Felicita bei mir ist!

Eine halbe Stunde später stehe ich vor meiner Wohnungstür und starre auf die geschlossene Tür. Mal wieder habe ich meinen Schlüssel vergessen und wenn meine Uhr stimmt, sollte Felicita schon längst in der Uni sein. Trotzdem klingle ich einmal kurz. Damiano hat mich nach mehreren Bestätigungen meinerseits, dass es mir gut geht und dass ich Zeit für mich brauche, alleine gelassen. In Gedanken sehe ich mich schon entspannt in einem Schaumbad liegen, vielleicht mit einem guten Buch...nein. Ich schüttel' den Kopf. Mit einer guten Zeitschrift, Bücher sind mir manchmal einfach zu langweilig.

Doch etwas lässt meine Traumblase platzen. Ich habe meinen Schlüssel mal wieder vergessen. Ich klingel trotzdem. Der Türsummer wird betätigt. Überrascht, aber auch erleichtert, dass ich meinem Schaumbad einen Schritt näher komme, öffnen ich die Tür. Vielleicht ist Felicita doch zu Hause... ich gehe die Treppen hinauf und sehe, dass die Tür einen Spaltbreit offen steht. Ich gehe hinein. Der Geruch steigt mir sofort in die Nase. Mmmm ... mein Magen knurrt. Wann habe ich das letzte Mal etwas gegessen? Es riecht nach Curry. Süßlich und würzig. Hat Felicita gekocht?

Malen in E-DurWo Geschichten leben. Entdecke jetzt