Felicita POV
,,Sometimes the best revenge is to smile and move on"
Ich bin gerade völlig vertieft in mein Bild, das ich gerade male, als meine Tür aufgerissen wird und eine Person hereinkommt. Ich spüre den Luftzug der Tür und sehe verwirrt auf. Die Person ist eine Frau, die aussieht, als wäre sie aus einem Modemagazin entsprungen. Jedoch sind ihre Gesichtszüge verschlossen und ihre Augen funkeln wütend.
,,Was machst du in meinem...", fängt sie an zu sprechen. Doch sie unterbricht sich und schaut sich um. ,,Nee, ich bin schon wieder in das falsche Zimmer gegangen?" Ich bin immer noch etwas verwirrt.
,,Hi, ich bin Felicita und neu hier. Ich studiere Kunst und du?" Auch wenn ich es nicht mag in meinen kreativen Phasen gestört zu werden, schadet es nicht freundlich zu sein. Schließlich kenne ich hier ja noch niemanden. Die Unbekannte lächelt mich an. Doch es sieht künstlich aus, fast so als würde sie es sich aufgezwungen haben. ,,Sorry, dass ich hier so einfach hereingeplatzt bin. Ich bin Miriam und studiere Medizin im zweiten Semester. Ich wohne jetzt gegenüber."
Da sie eine Betonung auf jetzt macht, frage ich nach. ,,Wie meinst du das, jetzt wohnst du gegenüber?" Sie lächelt, jedoch nicht freundlich, sondern eher arrogant. ,,Na ja, eigentlich war das hier mal ein zweier Zimmer und ich habe es mir mit meiner Ex-Freundin geteilt" Verwirrt ziehe ich die Augenbrauen hoch. Sie ist lesbisch? Normalerweise habe ich für so etwas einen siebten Sinn, aber jeder kann sich täuschen.
,,Deine Ex-Freundin...bist du umgezogen, nachdem ihr euch getrennt habt?", frage ich nach. Miriams Augen weiten sich entsetzt. ,,Um Gottes willen! Nein, ich bin sofort umgezogen, als ich gemerkt habe, dass sie sich so verändert hat. Und mit Ex-Freundin meine ich eine Freundin meiner Kindheit. Weißt du, ich habe herausgefunden, dass sie zum anderen Ufer übergelaufen ist" Miriam schüttelt sich. Ich kombiniere: ,,Sie ist lesbisch, oder ?"
,,Ja genau. Das geht echt gar nicht! Meiner Meinung sollte so was verboten werden. Auf jeden Fall habe ich mich beim Direktor beschwert, dass ich nicht mit einer Lesbe zusammen wohnen kann. Mit ein bisschen Hilfe von Daddy, hat meine ,,liebe" Freundin auch noch ihr Stipendium verloren"
Zuerst denke ich, dass sie Witze macht. Aber Miriam steht in meinem Zimmer und sieht total entrüstet aus. Es schreit förmlich alles an ihr: ,,Rich girl"! Dass sie überhaupt hier im Wohnheim lebt ist komisch. Daddy könnte ihr bestimmt ein Luxusappartement in der Nähe der Uni schenken, in dem sie wohnen könnte...
Ihre Meinung ist wirklich das allerletzte. Es erstaunt mich immer wieder, was Menschen in meinem Umfeld über dieses Thema denken. Ihre arme Freundin kann einem wirklich nur leidtun, obwohl sie sollte sich freuen, dass sie Miriam losgeworden ist. Wie Miriam wohl reagiert, wenn ich ihr erzähle, dass ich ebenfalls lesbisch bin? Na ja, fast lesbisch...mir ist es egal, mit welchem Geschlecht ich zusammen bin. Bevor ich irgendwas sagen kann, spricht sie schon weiter. ,,Nach meinem Umzug und dem Rauswurf meiner Ex-Freundin, wurde dieses Zimmer ein Einzelzimmer. Auf jeden Fall hast du diesen Raum echt schön gestaltet. Total heimelig. Ich muss jetzt auch los. War nett, dich kennenzulernen. Bye"
Mit diesen Worten verlässt sie wieder mein Zimmer. Ich höre ihre Schritte auf dem Flur, die plötzlich stoppen. Da ich neugierig bin, schleiche ich zur Tür. Sie steht einen Spalt breit offen. Miriam steht auf dem Flur und telefoniert.
,,....habe alle durchgecheckt. Nein, keiner hier ist homosexuell. Na klar, habe ich. Wie...? Mit der gleichen Geschichte wie jedes Mal. Nur diese Felicita zeigt Anzeichen,.....ja genau ein Regenbogen über dem Bett könnte auch andere Bedeutung haben.....was? Ja, finde ich auch. Irgendjemand muss ja hier für Ordnung sorgen" Ihre Stimme wird leiser und sie geht Richtung Ausgang.
Ich bin völlig perplex. Träume ich gerade? Was war das denn? Wenn ich so überlege, kam mir diese Miriam schon seltsam vor. Schnell schließe ich die Tür, hole mein Handy raus und suche Miriam RUFA. Mal schauen....drei Treffer! Der erste ist ein Artikel zu einem Backwettbewerb. Mein Magen knurrt leise. Wann habe ich das letzte Mal etwas gegessen? Schnell tippe ich auf die zweite Seite. Miriam Rossi. Rossi, der Name kommt mir irgendwie bekannt vor. Aber klar, Miriam Rossi ist die Tochter von Gabriel Rossi. Ein Bekannter von meinem Vater.
Es zog das Gerücht herum, dass Gabriel Rossi schwul ist und seine Tochter adoptiert hat. Ich erinnere mich noch genau an den Abend, als mein Vater uns das berichtet hat und mich bat der Tochter eine Freundin zu sein. Wie gut, dass ich dieser Bitte nie nachgekommen bin. Miriam hat diese Nachricht wohl nicht so gut aufgenommen, dass ihr Vater schwul ist und ihre Familie nur ein Scheinbild war, damit die Presse davon nichts mitbekommt.
Rätsel gelöst, aber was heißt das jetzt für mich?
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Malen in E-Dur
Fanfiction,,Who needs a boyfriend when you can have a girlfriend " (Fanfiction maneskin) Felicita hat es geschafft, sie darf an der RUFA in Rom studieren. Künstlerin ist schon immer ihr Traumberuf, auch wenn ihre Eltern davon nicht begeistert sind. Voller Vor...