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Felicita P.O.V

Nachdem Vic ihr Geschenk ausgepackt hat, bin ich in unser Zimmer gegangen, um meine Klamotten in die Schränke zu räumen. Vic besitzt einen riesigen Schrank und zum Glück haben wir die gleiche Kleidergröße, weshalb wir unsere Klamotten teilen können. Letztens haben wir zusammen ihren Schrank ausgemistet, um für meine Klamotten Platz zu finden. Das Ergebnis aus dieser Action waren, erstens fünf leere Regalbretter, zweitens ein Haufen Klamotten, die sich in einem Theaterstück bestimmt gut eignen würden und drittens 1000 Bilder von Vic und mir in den seltsamsten Klamottenkombinationen.

Die Klamotten sind schnell eingeräumt. ,,Sag mal Vic, wann kommen nochmal die Gäste?", rufe ich Richtung Küche, in der Vic sich gerade befindet. ,,Um 15 Uhr. Also in einer Stunde...wieso?", antwortet Vic mir. ,,Ich habe ganz vergessen, dass ich Toto zu Giada bringen wollte und würde das noch machen. Aber ich hätte noch Lust, kurz spazieren zu gehen. Meinst du, Toto würde nochmal mit gehen?", frage ich sie. Vic bejaht meine Frage und ich beeile mich mit dem aufräumen. Ich will gerade meinen Koffer verstauen, als mir ein kleines Buch auffällt. Mein Tagebuch! Mit einem traurigen Lächeln erinnere ich mich, weshalb ich das bekommen habe.

,,Darin kannst du all deine Sorgen und Erinnerungen reinschreiben." Das hat meine Mutter mir gesagt, als sie mir das Tagebuch überreicht hat. Das war kurz bevor ich in die Schweiz gefahren bin. Vor allem in der Anfangszeit habe ich mein Zuhause schrecklich vermisst. Ich schlage die erste Seite auf und blättere mich durch das Buch. Manchmal stehen darin nicht nur Tagebucheinträge, sondern auch Sprüche oder Bilder. Ich will das Buch schon zuklappen, als ich bemerke, dass sich die letzte Seite teilt, als wären zwei Seiten aneinander geklebt worden. Wann habe ich das denn gemacht? Vorsichtig reiße ich die Seiten auseinander und staune. In dieser Geheimseite befindet sich ein Briefkuvert. Verwundert halte ich es in der Hand. Der Brief ist an niemanden adressiert. Mein Handy vibriert in meiner Hosentasche. Eine Nachricht von Thomas....

,,Brauche deine Hilfe!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!", schreibt mir Thomas. Die vielen Ausrufezeichen beängstigen mich. Schnell wähle ich seine Nummer. ,,Gut, dass du anrufst. Es kamen gerade Wahnsinns Neuigkeiten an" Thomas' Stimme ist voll aufgeregt und erreicht eine Höhe, die er nicht mal vor seinem Stimmbruch hatte. ,,Okay. Was denn für..." ,,Ist Vic in der Nähe oder hört mit? ", unterbricht mich mein Bruder. Als ich verneine, weiht er mich ein.

,,NEIN!!! Das glaube ich jetzt aber nicht....das muss ich sofort Vic erzählen", stoße ich voller Freude aus. Ich will sie gerade rufen, als Thomas mich davon abhält. ,,Auf keinen Fall habe ich dir das jetzt erzählt, damit du sofort zu Vic rennst. Nein, ich habe einen Plan......dafür brauche ich aber deine Hilfe" und schon vertraut er mir seinen Plan an. ,,Hmmm, das könnte klappen. Wie kann ich dir dabei helfen? ", murmel ich. ,,Frag Vic, ob sie eher der fruchtige oder schokoladige Typ ist. Ich bin mir nicht ganz sicher und will nichts falsch machen....." Das ist aber einfach....fast zu einfach. ,,Nur musst du es hinbekommen, dass Vic keinen Verdacht schöpft" ,,Na toll...ich kenne keinen Menschen, der so neugierig ist wie Vic....", stöhne ich. ,,Du kriegst das schon hin. Ciao", verabschiedet sich Thomas. Schnell schaue ich auf die Uhr.

,,Felicita, was machst du denn die ganze Zeit? Toto wartet schon auf dich" Mit diesen Worten reißt Vic mich aus meinen Gedanken. Sie steht in der Tür und beobachtet mich. Schnell stecke ich mein Handy zurück in meine Hosentasche, lege den Brief, der sich immer noch in meiner Hand befindet, auf meine Bettseite, mit dem Gedanken, ihn später zu lesen und stehe auf, um Richtung Tür zu gehen. Mein Tagebuch lege ich auf dem Weg auf ein Regal. ,,Ich musste noch schnell etwas erledigen", sage ich zu ihr und gebe Vic einen sanften Kuss auf ihre Lippen. ,,Kurze Frage: fruchtig oder schokoladig?", frage ich. Vic schaut mich verwirrt an. ,,Wieso willst du das wissen?", fragt sie argwöhnisch. Jetzt bloß nichts Falsches sagen, Felicita!

,,Ich dachte mir, dass wir uns jeden Tag eine this or that Frage stellen, um uns noch besser kennenzulernen." ,,Irgendwie glaube ich dir das nicht, aber egal.....definitiv schokoladig" Mit diesen Worten dreht sie sich um, drückt mir die Leine von Toto in die Hand und geht Richtung Küche zurück. Schnell schreibe ich Thomas die Antwort und bekomme einen Daumen hoch zurückgeschickt. Danach schnappe ich mir Toto und wir verlassen die Wohnung.

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Als ich zurückkomme, höre ich eine Stimme, die mir nicht bekannt vorkommt. ,,Vic....das ist der Hammer. DU MUSST DAS HEUTE TRAGEN!!!" Die Stimme kommt aus dem Schlafzimmer und als ich nachsehe, zeigt es mir ein merkwürdiges Bild. Eine Frau in unserem Alter, wahrscheinlich eine Freundin von Vic, sitzt nur in Unterwäsche auf unserem Bett. Auf dem Boden liegt ein offener Koffer. Außerdem sind über dem ganzen Boden Klamotten verteilt, sodass es aussieht, als wäre eine Bombe in diesem Zimmer eingeschlagen. Und dann sehe ich Vic. Sie steht vor einem Ganzkörperspiegel und trägt ein schwarzes Minikleid, das knapp über ihrem Po endet. Die Ärmel sind lang und leicht gerafft, sodass sie aussehen wie Puffärmel. Eine silberne Knopfleiste zieht sich von ihrem Dekolleté bis zum Ende des Kleides. Kombiniert hat sie das mit kniehohen Stiefeln, mit fünf Zentimeter Absätzen in einem knalligen pink. Neon pink!

,,Da muss ich dir zustimmen. Das steht dir fantastisch", sage ich. Vic dreht sich zu mir um und lächelt. ,,Da bist du ja wieder", sagt sie und gibt mir einen langen Kuss. ,,Ja, ja....ich hab schon verstanden. Reibt mir das Singledasein ruhig unter die Nase. Vic möchtest du mich deiner Freundin nicht vorstellen?", meckert die Frau. ,, Oder auch nicht. Es ist echt schlimm, dass ich als beste Freundin nichts von dir wusste. Ich bin übrigens Alessia und du bist?" Sie kommt auf mich zu. ,,Ich bin Felicita", beantworte ich ihre Frage und strecke ihr die Hand hin. Alessia schaut meine Hand ungläubig an und umarmt mich. Ihre Arme sind muskulös und auch ihre gesamte Statur, sieht so aus, als würde sie Sport treiben.

,,Was ist denn hier los?", fragt jemand hinter mir. Alessia löst sich von mir und erstarrt. Ich drehe mich um und sehe Damiano der Alessia anstarrt. ,,Nichts, wir suchen uns nur Outfits für heute Abend aus. Du bist übrigens eine viertel Stunde zu früh", sagt sie angriffslustig, stemmt die Arme in die Hüften und geht langsam auf Damiano zu. Dieser schluckt. Sein Blick schweift zwischen ihrem Körper und ihren Augen hin und her. Victoria wirft mir einen Blick zu. ,,Ähhhmmmm....Vic hat mich gebeten, den Grill anzuschmeißen. Ich gehe dann mal nach oben", stammelt er und verschwindet. Alessia schaut ihm kopfschüttelnd hinterher und wir fangen an zu kichern.





Malen in E-DurWo Geschichten leben. Entdecke jetzt